Frauen, die in der Schwangerschaft vorĂŒbergehend einen erhöhten Blutdruck entwickelt haben, sollten sich spĂ€ter regelmĂ€Ăig untersuchen lassen: HĂ€ufig ist der Bluthochdruck in der Schwangerschaft Vorbote fĂŒr eine dauerhafte Erkrankung. Worauf dann zu achten ist, erklĂ€rt ein Experte der Deutschen Hochdruckliga.
Selbst gesunde Frauen können in der Schwangerschaft an einem Bluthochdruck erkranken. Dies liegt nicht nur an der gröĂeren Blutmenge, die das Herz der Schwangeren durch den Körper und den Mutterkuchen pumpen muss. Ein gewisser Anstieg des Blutdrucks ist deshalb normal. Hinzu kommt aber, dass sich der gesamte Stoffwechsel der Mutter gegen Mitte der Schwangerschaft in einer Weise verĂ€ndert, die im spĂ€teren Leben die Entwicklung von Diabetes und GefĂ€Ăverkalkung fördern kann. Neben dem Blutdruck steigen auch Blutzucker und Blutfette an.
âDie Schwangerschaft kann als ein Stresstest fĂŒr den Kreislauf bezeichnet werdenâ, sagt PD Dr. med. Alexander Lammert, Experte der Deutschen Hochdruckliga aus GrĂŒnstadt. Nicht alle Frauen bestehen diesen Test. Etwa sechs Prozent erkranken im Verlauf der Schwangerschaft an einem Bluthochdruck, der mit Medikamenten behandelt werden muss. âBei einigen kommt es zu Kopfschmerzen und anderen Symptomen sowie einer SchĂ€digung der Nieren, die als PrĂ€eklampsie bezeichnet wirdâ, erlĂ€utert Dr. Lammert. âDann kann der Bluthochdruck auch OrganschĂ€den verursachen.â
Die meisten Frauen erholen sich nach der Entbindung vom Bluthochdruck. Ihr Blutdruck normalisiert sich und sie benötigen keine Medikamente mehr. âDie Frauen fĂŒhlen sich vollkommen gesund und die Strapazen der Schwangerschaft sind schnell vergessenâ, sagt der Experte. Doch die Situation kann trĂŒgen: Eine Untersuchung an fast 6.000 Frauen aus Kalifornien ergab, dass viele Frauen bereits im ersten Jahr nach der Geburt erneut einen erhöhten Blutdruck haben. Die Forscher fanden heraus, dass Frauen im ersten Jahr nach einer Hochdruckerkrankung in der Schwangerschaft mehr als doppelt so hĂ€ufig wie andere Frauen erneut einen erhöhten Blutdruck entwickeln.
Der erneute Anstieg des Blutdrucks verursacht zunĂ€chst keine Beschwerden. Die jungen MĂŒtter erkennen ihn daher in der Regel nicht, zumal ihre Aufmerksamkeit sich anderen Dingen zuwendet. âEin Blutdruck nach der Schwangerschaft muss jedoch ernst genommen werdenâ, warnt Dr. Lammert. FrĂŒhere Untersuchungen zeigen, dass dadurch langfristig das Risiko fĂŒr einen Herzinfarkt, Schlaganfall und andere GefĂ€Ăkrankheiten erhöht ist. âWir raten deshalb allen Frauen, ihren Blutdruck in der Schwangerschaft regelmĂ€Ăig zu kontrollieren. Bei auffĂ€lligen Werten sollte dann auch nach der Entbindung eine regelmĂ€Ăige Kontrolle erfolgenâ, sagt der Experte. Auch Blutzucker und Blutfette sollten am besten wĂ€hrend eines Arztbesuches ĂŒberprĂŒft werden. âFrauen mit einem Bluthochdruck in der Schwangerschaft sollten wissen, dass sie höheres Risiko wĂ€hrend der Schwangerschaft haben und sollten entsprechend von einem Spezialisten begleitet werden.â In der Regel lasse sich Bluthochdruck gut behandeln â sofern er erkannt werde.
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Dieser Artikel enthÀlt nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.