Auch vegane Fertigprodukte können Frauen nach der Menopause helfen, Körpergewicht abzunehmen und gleichzeitig Hitzewallungen signifikant zu reduzieren. So zahlt sich eine pflanzliche Ernährung aus, selbst dann, wenn sie stark verarbeitete Lebensmittel umfasst.
In einer neuen Studie wurde untersucht, wie sich hochverarbeitete vegane Lebensmittel im Vergleich zu tierischen Produkten auf das Körpergewicht und menopausale Beschwerden auswirken. Die Ergebnisse sind im englischsprachigen Fachjournal „Menopause“ nachzulesen.
Welchen Effekt hat vegane Kost?
Die Forschenden werteten für ihre Untersuchung die Daten einer früheren klinischen Studie mit postmenopausalen Frauen aus. Die Frauen gehörten entweder zu einer Gruppe mit einer fettarmen, veganen Ernährung oder zu einer omnivoren Kontrollgruppe. Die Gruppen unterschieden sich zu Beginn nicht hinsichtlich ihres Gewichts oder der Schwere der Hitzewallungen.
Zusätzlich wurde untersucht, inwiefern es einen Unterschied macht, ob die konsumierten pflanzlichen Lebensmittel stark oder wenig verarbeitet waren, fügt das Team hinzu. Nach einem Zeitraum von zwölf Wochen überprüften die Forschenden die Auswirkungen der beiden Ernährungsformen auf das Körpergewicht und mögliche menopausale Beschwerden.
Vegane Ernährung hilft
In der veganen Gruppe zeigten sich nach diesem Zeitraum tatsächlich beeindruckende Verbesserungen. Die Anzahl schwerer Hitzewallungen sank um 92 Prozent. In der Kontrollgruppe gab es hingegen keine nennenswerten Veränderungen.
Auch beim Körpergewicht zeigten sich signifikante Unterschiede. Frauen in der veganen Gruppe nahmen durchschnittlich 3,6 Kilogramm ab, während die omnivor lebende Vergleichsgruppe gerade einmal 0,2 Kilogramm an Gewicht abnahm.
Zudem spielte der Verarbeitungsgrad der Lebensmittel bei den Ergebnissen in der veganen Gruppe überraschenderweise kaum eine Rolle. Entscheidend war lediglich, ob die Nahrung pflanzlichen oder tierischen Ursprungs war, berichtet das Team.
Dies stelle gängige Ernährungsempfehlungen infrage, die stark verarbeitete Lebensmittel generell als problematisch einstufen, ohne die Herkunft zu berücksichtigen.
Pflanzlichen Ernährung reduziert Hitzewallungen
„Diese Studie unterstreicht die potenziell positiven Auswirkungen einer pflanzlichen Ernährung mit viel Soja (unabhängig vom Verarbeitungsgrad) sowohl auf Hitzewallungen als auch auf die Gewichtskontrolle“, fasst die Studienautorin Dr. Stephanie Faubion zusammen.
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„Angesichts dieser und anderer bekannter Vorteile hinsichtlich der Senkung des Risikos für Herzkrankheiten und Krebs sollten Frauen in der Lebensmitte eine pflanzliche Ernährung in Betracht ziehen“, fügt die Medizinerin in einer aktuellen Pressemitteilung hinzu.
Dass selbst vegane Fertigprodukte hilfreich sein können, bietet gerade für Frauen mit wenig Zeit oder Kochleidenschaft neue Spielräume, und grundsätzlich kann es sich lohnen, in der Menopause auf eine vegane Ernährung zu setzen, auch wenn dabei gelegentlich hochverarbeitete Produkte auf dem Speiseplan stehen. Entscheidend ist weniger die Verarbeitung, sondern vielmehr der pflanzliche Ursprung der Lebensmittel. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Hana Kahleova, Tatiana Znayenko-Miller, Arathi Jayaraman, Giulianna Motoa, Laura Chiavaroli, et al.: Processed foods in the context of a vegan diet, and changes in body weight and severe hot flashes in postmenopausal women: a secondary analysis of a randomized clinical trial; in: Menopause (veröffentlicht Volume 32, Number 9, 2025), Menopause
- The Menopause Society: Hot Flashes May Be Less Bothersome for Vegans (veröffentlicht 28.05.2025), The Menopause Society
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.