Eine ballaststoffreiche Ernährung ist eine einfache, natürliche und gleichzeitig wirksame Strategie, um das Risiko für Typ-2-Diabetes zu senken und die Blutzuckerwerte zu verbessern.
In einer neuen Forschungsarbeit von Fachleuten der Ambedkar University in Indien wurde die Wirksamkeit von Ballaststoffpräparaten bei der Behandlung und Prävention von Diabetes bewertet. Die Ergebnisse sind in dem „International Journal of Environmental & Agriculture Research“ (IJOEAR) nachzulesen.
Wirkung von Ballaststoffpräparaten überprüft
Die Forschenden analysierten die therapeutische Wirkung von Ballaststoffpräparaten auf den Blutzucker, das Gewicht und die Cholesterinwerte, wofür unter anderem Menschen mit Typ-2-Diabetes, Prädiabetes und schwangere Frauen untersucht wurden.
Es wurden eine Reihe von randomisierten, kontrollierten Studien durchgeführt, bei denen die Teilnehmenden über mehrere Wochen hinweg täglich lösliche Ballaststoffe in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einnahmen, berichtet das Team.
Dabei wurden Parameter wie Taillenumfang, Body-Mass-Index, Blutzuckerwerte und Cholesterinspiegel von den Fachleuten regelmäßig gemessen. Kontrollgruppen erhielten Placebos oder keinerlei Zusatzstoffe.
Reduzierter Taillenumfang und BMI
Die Ergebnisse zeigen, dass eine Supplementierung mit löslichen Ballaststoffen bei den Teilnehmenden zu einer signifikanten Verbesserung der metabolischen Marker führte. So reduzierte sich beispielsweise der Taillenumfang der Teilnehmenden durchschnittlich um zwei bis vier Zentimeter, während der sogenannte Body-Mass- Index (BMI) um etwa 1,2 Punkte sank.
Besonders relevant für Menschen mit Diabetes war laut den Forschenden zudem, dass sich auch die Blutzuckerwerte (gemessen als Nüchtern-Glukose und HbA1c) deutlich verbesserten.
Verzögerte Glukoseaufnahme
Die Verzögerung der Glukoseaufnahme durch viskose und lösliche Ballaststoffe trage maßgeblich zur Stabilisierung des Blutzuckers bei. Zudem sanken die Cholesterinwerte, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert, so die Fachleute.
Zusammengenommen lässt sich also sagen, dass Ballaststoffe eine einfache, kostengünstige Ergänzung im Alltag sind, die nachweislich positive Effekte auf die Stoffwechselgesundheit haben. Die Studien haben gezeigt, dass bereits eine moderate tägliche Zufuhr von zehn bis zwanzig Gramm löslicher Ballaststoffe ausreicht, um messbare Verbesserungen zu erzielen.
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Bei Diabetes auf ballaststoffreiche Ernährung achten
Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer ballaststoffreichen Ernährung bei der Prävention und Behandlung von Typ-2-Diabetes. Ballaststoffe bieten eine vielversprechende, natürliche Alternative oder Ergänzung zu medikamentösen Therapien.
Betroffene sollten mehr ballaststoffreiche Lebensmittel wie Hafer, Leinsamen, Flohsamen oder Hülsenfrüchte in den Speiseplan integrieren, um den Blutzucker zu regulieren und das Risiko für Folgeerkrankungen zu senken.
Zukünftige Forschungen muss nun klären, wie nachhaltig die Wirkung von Ballaststoffen auf das Risiko chronischer Erkrankungen ist und welche Arten von Ballaststoffen am effektivsten sind. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Battula Krupa, Dr. Priyanka Shankar, Dr. Madhvi Daniel, Hema Deupa: Role of Dietary Fiber Supplementation in Prevention of Diabetes Mellitus; in: International Journal of Environmental & Agriculture Research (veröffentlicht 31.05.2025), International Journal of Environmental & Agriculture Research
Wichtiger Hinweis:
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