Kaffee ist weit mehr als nur ein Wachmacher, bestimmte Inhaltsstoffe scheinen das Risiko für Typ-2-Diabetes signifikant zu senken, wovon insbesondere Menschen mit Prädiabetes oder erhöhtem Diabetes-Risiko profitieren könnten.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Pukyong National University in Südkorea wurde der Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Typ-2-Diabetes mellitus untersucht. Die Ergebnisse sind in dem „International Journal of Molecular Sciences“ nachzulesen.
Einfluss von Polyphenolen untersucht
Die aktuelle Übersichtsarbeit wertete bestehende Forschungsergebnisse aus, die den Einfluss von Kaffeekonsum auf Typ-2-Diabetes untersucht haben. Dabei lag der Schwerpunkt auf bestimmten bioaktiven Substanzen, vor allem auf Chlorogensäure und verwandten Phenolsäuren wie Ferulinsäure, Kaffeesäure oder p-Cumarsäure.
Diese Substanzen gehören zur Gruppe der Polyphenole und wirken im Körper antioxidativ und entzündungshemmend, erklärt das Team
Moderater Kaffeekonsum kann schützen
Laut den Forschenden deuten zahlreiche Studien darauf hin, dass moderater Kaffeekonsum mit einem verringerten Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden sein könnte. Und dabei könnten die enthaltenen Polyphenole eine Schlüsselrolle spielen.
Polyphenole können dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren, die Insulinwirkung zu verbessern und oxidativen Stress zu mindern, drei Faktoren, die eine wichtige Rolle in der Pathogenese von Diabetes spielen, so die Fachleute.
Trotz vielversprechender Hinweise bestehe allerdings ein erheblicher Mangel an gut kontrollierten klinischen Studien. Die genaue Dosierung, Bioverfügbarkeit (also wie gut der Körper die Substanzen aufnehmen kann) und die molekularen Wirkmechanismen sind bisher immer noch nicht vollständig klar, fügen die Forschenden hinzu.
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Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Kaffee mehr ist als nur ein Genussmittel. Für Menschen mit Prädiabetes oder erhöhtem Diabetes-Risiko könnte ein moderater Kaffeekonsum, schwarz und ohne Zucker, möglicherweise eine einfache Ergänzung zur Prävention darstellen.
Allerdings warnen die Forschenden auch vor voreiligen Schlüssen. Es fehle an Langzeitdaten, und es sei unklar, wie viel Kaffee tatsächlich nützlich ist und ab wann potenzielle Nebenwirkungen überwiegen könnten.
Kaffee zur Diabetesprävention
Kaffee zeigt Potenzial als unterstützende Maßnahme in der Diabetesprävention, allerdings nur im Rahmen eines gesunden Lebensstils. Wer regelmäßig Kaffee trinkt, darf sich also freuen, sollte aber nicht allein auf die Wirkung des Getränks setzen. Bewegung, Gewichtsregulation und eine ausgewogene Ernährung bleiben die zentralen Bausteine jeder Präventionsstrategie. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- HwiCheol Kim, Sang Ryong Kim, Un Ju Jung: Coffee and Its Major Polyphenols in the Prevention and Management of Type 2 Diabetes: A Comprehensive Review; in: International Journal of Molecular Sciences (veröffentlicht 10.06.2025), International Journal of Molecular Sciences
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.