Kinder mit einem ADHS sind im Straßenverkehr besonders gefährdet.
Um sicher im Straßenverkehr unterwegs zu sein, ist von Kindern besondere Aufmerksamkeit gefordert. Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sind daher im Straßenverkehr weit stärker gefährdet als ihre Altersgenossen, so die aktuelle Warnung des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR).
ADHS-Kinder dreimal häufiger Unfallopfer
ADHS ist im Straßenverkehr ein besonderes Problem, da die betroffenen Kinder häufig unkonzentriert sind, sich leicht ablenken lassen, besonders impulsiv reagieren und vereinbarte Regeln ignorieren, so der Deutsche Verkehrssicherheitsrat. Dabei berufen sich die Fachleute auf Untersuchungen die ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko bei ADHS-Kindern wissenschaftlich belegen. In fünfzehn Prozent der Unfälle von Fußgängern und Radfahrern im Alter zwischen sechs und 15 Jahren waren ADHS-Kinder beteiligt, ihr Anteil an der Gesamtzahl der Kinder liegt hingegen nur bei etwa fünf Prozent. Daraus ergibt sich für Kinder mit ADHS ein dreimal höheres Unfallrisiko im Straßenverkehr als für ihre Altersgenossen, so der DVR.
Eindeutige Regeln für betroffene Kinder besonders wichtig
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat empfiehlt daher Eltern und Pädagogen, mit den „Zappelphilipp- Syndrom"-Kindern leicht einzuprägende Regeln für unterwegs zu vereinbaren, die diesen Sicherheit und Orientierung im Straßenverkehr bieten. Die Einhaltung der Regeln sollte dabei konsequent überwacht und umgesetzt werden. Für Autofahrer ist bei Kindern im Straßenraum generell Vorsicht geboten und sie sollten immer bremsbereit sein, ergänzte der Verkehrspsychologen Hardy Holte vom DVR. (fp, 09.10.2010)
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Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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