Die Ernährung beeinflusst nicht nur das Gewicht und die allgemeine Gesundheit, sondern auch das Stressempfinden. Es gibt jedoch einige Lebensmittel, die über ihre Auswirkungen auf die Darmflora Stress reduzieren und die psychische Belastbarkeit verbessern.
In einer neuen Studie wurde untersucht, welchen Einfluss die Ernährung die Darmflora und das auf Stressempfinden hat. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „Clinical Nutrition ESPEN“ nachzulesen.
Stressbelastung, Darmflora & Ernährung analysiert
Die Forschenden untersuchten insgesamt 1.058 gesunde erwachsene Teilnehmende. Diese wurden mit Hilfe des Food Frequency Questionnaire (FFQ) zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt, während der Brief Job Stress Questionnaire (BJSQ) die individuelle Stressbelastung dokumentierte. Parallel dazu wurde die Darmflora mittels mikrobiologischer Analysen untersucht.
Die Forschenden nutzten moderne statistische Verfahren wie Clusteranalysen, um die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Darmbakterien und Stress zu ermitteln. Besonderes Augenmerk galt dem Nutrient Rich Food Index 9.3 (NRF9.3), welcher ein Maß für die Nährstoffdichte der täglichen Nahrung darstellt, erläutert das Team.
Die Auswertung ergab, dass Teilnehmende mit hoher Stressbelastung durchweg niedrigere NRF9.3-Werte aufwiesen, was anzeigt, dass ihre Ernährung nährstoffärmer war, berichtet das Team. Gleichzeitig habe sich auch eine auffällige Veränderung in ihrer Darmflora gezeigt. Vor allem das Bakterium Lachnospira war bei stark gestressten Personen deutlich seltener vertreten.
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Die Forschenden stellten außerdem fest, dass Teilnehmenden mit nur geringer Stressbelastung signifikant häufiger Natto (fermentierte Sojabohnen), Tomaten und grüne Paprika konsumierten. Und genau diese Lebensmittel standen in der Modellierung im Zusammenhang mit einer höheren Lachnospira-Dichte im Darm.
Natto, Tomaten und grüne Paprika
Daraus schlussfolgern die Fachleute, dass diese Nahrungsmittel über die Darmflora das Stressgeschehen positiv beeinflussen können. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Verzehr von Natto, Tomaten und grüner Paprika zu einer Erhöhung der NRF9.3-Werte und der Lachnospira-Häufigkeit beitragen und möglicherweise die Werte für die körperliche und geistige Stressreaktion senken kann, so das Forschungsteam.
Damit liefert die Studie wertvolle Impulse für eine alltagstaugliche, ernährungsbasierte Stressprävention. Wer häufiger zu nährstoffreichen Lebensmitteln wie Natto, Tomaten und grüner Paprika greift, könnte nicht nur seinem Darm, sondern auch seiner seelischen Gesundheit etwas Gutes tun. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Hiroyuki Sasaki, Hirofumi Masutomi, Katsuyuki Ishihara: The intake of pulses and vegetables is associated with an increase in the Lachnospira abundance and a decrease in stress: Analysis of the ‘Sukoyaka Health Survey’; in: Clinical Nutrition ESPEN (veröffentlicht 04.06.2025), Clinical Nutrition ESPEN
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.