Studie stellt Zusammenhang zwischen MigrÀne und Herzerkrankungen und SchlaganfÀllen fest
MigrĂ€ne ist eine neurologische Erkrankung, unter der besonders hĂ€ufig Frauen leiden. Erkrankte klagen ĂŒber periodisch wiederkehrende starke Kopfschmerzen. Forscher fanden jetzt heraus, dass Frauen, die untre MigrĂ€ne leiden, auch ein leicht erhöhtes Risiko fĂŒr Herzerkrankungen und SchlaganfĂ€lle aufweisen.
Wissenschaftler von der Charite-Universitatsmedizin in Berlin stellten jetzt bei einer Untersuchung fest, dass Frauen die unter MigrĂ€ne leiden ein erhöhtes Risiko fĂŒr die Entstehung von Herzerkrankungen und SchlaganfĂ€llen haben. Die Experten veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift âBritish Medical Journalâ.
MigrĂ€ne ist ein Marker fĂŒr ein erhöhtes Risiko von kardiovaskulĂ€ren Erkrankungen
MigrĂ€ne sollte als ein Marker fĂŒr ein erhöhtes Risiko von kardiovaskulĂ€ren Erkrankungen betrachtet werden, zumindest bei Frauen, sagt der leitende Forscher Professor Tobias Kurth von der CharitĂ© in Berlin. Die Ergebnisse der Studie können nicht nachweisen, dass MigrĂ€ne Herzinfarkte oder SchlaganfĂ€lle verursacht, sie zeigen lediglich, dass die Wahrscheinlichkeit fĂŒr solche Erkrankungen ansteigt. AuĂerdem könnten die Auswirkungen auch MĂ€nner betreffen. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass dieser Effekt nur bei Frauen eintritt, erlĂ€utert Professor Kurth weiter.
Die Auswirkungen von MigrÀne:
Bei MigrĂ€ne tritt ein periodisch wiederkehrender, anfallartiger, pulsierender und halbseitiger Kopfschmerz auf. Dieser wird oft von Ăbelkeit, Erbrechen und Empfindlichkeit gegenĂŒber Licht und GerĂ€uschen begleitet, erklĂ€ren die Mediziner. Bei manchen Patienten geht einem MigrĂ€neanfall eine sogenannte MigrĂ€neaura voraus, wĂ€hrend der insbesondere optische oder sensible Wahrnehmungsstörungen auftreten. AuĂerdem sind auch motorische Störungen möglich. MigrĂ€ne wurde zuvor schon mit einem erhöhten Risiko fĂŒr einen Schlaganfall in Verbindung gebracht. Die neuen Ergebnisse zeigen jetzt ein erhöhtes Risiko fĂŒr SchlaganfĂ€lle und Herzinfarkte, fĂŒgen die Experten hinzu.
Studie untersuchte mehr als 116.000 Frauen in den Vereinigten Staaten
Ărzte sollten sich ĂŒber den Zusammenhang zwischen MigrĂ€ne und bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen bewusst sein, um das Risiko fĂŒr Frauen mit MigrĂ€ne richtig einschĂ€tzen zu können, sagt Professor Kurth. FĂŒr die neue Studie analysierten die Forscher die Daten von mehr als 116.000 Frauen in den Vereinigten Staaten. Die Probanden waren Teil der sogenannten Health Study II. Zu Beginn der Untersuchung waren die teilnehmenden Frauen im Alter von 25 bis 42 Jahren und litten unter keinerlei Herzkrankheiten, erklĂ€ren die Forscher. Die Mediziner untersuchten die Probanden vom Jahr 1989 bis zum Jahr 2011.
MigrĂ€ne bei Frauen steigert Wahrscheinlichkeit fĂŒr Tod durch Herzinfarkt oder Schlaganfall
Zu Beginn der Studie hatten etwa 15 Prozent der Frauen MigrĂ€ne. WĂ€hrend der Nachfolgeuntersuchung ĂŒber 20 Jahre erlitten mehr als 1.300 Frauen einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall, sagen die Forscher. 223 Frauen verstarben sogar an einer dieser Bedingungen, erklĂ€ren die Mediziner weiter. Im Vergleich zu Frauen, die niemals unter MigrĂ€ne litten, hatten Frauen mit MigrĂ€ne ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko fĂŒr Herzinfarkte oder SchlaganfĂ€lle. Frauen mit MigrĂ€ne wiesen ein um 39 Prozent erhöhtes Risiko fĂŒr Herzinfarkte auf, ein um 62 Prozent erhöhtes Risiko fĂŒr SchlaganfĂ€lle und ein um 73 Prozent erhöhtes Risiko fĂŒr die spĂ€tere Notwendigkeit von chirurgischen Eingriffen am Herzen, erklĂ€rt Professor Kurth. AuĂerdem haben solche Frauen eine um 37 Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit fĂŒr einen verfrĂŒhten Tod, durch einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall.
MaĂnahmen mĂŒssen ergriffen werden, um Gefahren durch MigrĂ€ne zu reduzieren
MigrĂ€ne sollte nach Ansicht der Forscher der Liste fĂŒr bekannte Risikofaktoren fĂŒr Herzerkrankungen hinzugefĂŒgt werden. Problematisch dabei ist, dass MigrĂ€ne meist frĂŒh im Leben auftreten kann und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigen sich meist erst im spĂ€teren Leben. Es ist wichtig sicherzustellen, dass wir das kardiovaskulĂ€re Risiko bei Frauen mit MigrĂ€ne evaluieren und die vorhandene Gefahr reduzieren, beispielsweise durch regelmĂ€Ăige Bewegung, Beratung und ĂberprĂŒfung des Blutdrucks, erklĂ€ren die Mediziner. (as)
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Wichtiger Hinweis:
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