Patienten mit Gallensteine haben ein erhöhtes Risko an Diabetes Typ-2 zu erkranken
Patienten mit Gallensteine haben ein erhöhtes Risko an Diabetes Typ-2 zu erkranken. Forscher des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) haben neue Erkenntnisse hierzu im wissenschaftlichen US-Fachmagazin "American Journal of Epidemiology" veröffentlicht. So würden Gallensteine oder Nierensteine besonders bei Patienten mit "westlichen Lebensstil" auftreten. Das größte Problem sei jedoch ein massives Übergewicht der meisten Patienten. Bislang war bekannt dass Menschen mit einer Diabetes Typ-2 Erkrankung häufig Gallensteine produzieren, jedoch war der umgekehrte Kontext bis jetzt nicht erwiesen.
Insgesamt dauerte die Studie 7 Jahre lang. In der Zeit wurden Daten von rund 25.000 Personen ausgewertet. Davon litten 3.300 an Gallensteinen und 2.500 an Nierensteinen. Innerhalb der sieben Jahre erkrankten 850 Menschen an Diabetes. Unabhängig von weiteren Risiko-Faktoren wie Alter, Gewicht und Lebensstil erkrankten Patienten mit Steinen in der Galle 1,42 mal häufiger an "Alterszucker". Bei den Patienten mit Nierensteinen konnte dieser Zusammenhang allerdings nicht festgestellt werden.
Die Autorin der Studie, Ursache Cornelia Weikert, wies auf ein Zusammenspiel zwischen Blutzucker-Stoffwechsel und Gallensteinbildung. "Hinweise aus Tierexperimenten sprechen dafür, dass Insulinresistenz die Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit so verändert, dass Gallensteine entstehen können.", so Weikert. Zudem sei bekannt, dass eine Unfähigkeit des Körpers, auf Insulin richtig zu reagieren, der Diabetesentwicklung vorausgehe. "Gallensteine können Vorboten einer Zuckerkrankheit sein, da vermutlich beide Krankheiten von denselben pathobiochemischen Prozessen ausgelöst werden." Wichtig sind diese Ergebnisse deshalb, weil man nun Patienten mit Gallensteinen gezielter beraten können und auf erhöhtes Diabetes-Risiko hinweisen könne.
Wie können Gallenstein-Patienten vorsorgen?
Wichtig ist eine ausreichende körperliche Bewegung, wenn angezeigt eine Gewichtsreduktion udn natürlich eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Lassen Sie sich eingehend durch ihren Arzt beraten. Zur Gewichtsreduktion gibt es kompetente Hilfe, die in Anspruch genommen werden. Wichtig ist eben, seine alten Gewohnheiten "über Bord" zu werfen und seinen derzeitigen Lebensstil zu überdenken. (sb, 28.01.2010)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.