Pflegetipps bei Hautunreinheiten
25.01.2013
Übermäßiges Waschen verstärkt Akne
Akne – ein Problem, dass die meisten Jugendlichen mehr oder weniger stark betrifft und gegen die es scheinbar unzählige Cremes, Lotionen und Gele zu kaufen gibt. Doch helfen tun die meisten der angebotenen Produkte kaum, stattdessen bleiben die unschönen Pickel und Mitesser oft hartnäckig und verschwinden erst mit Ende der Pubertät wieder.
Übertriebene Hygiene vermeiden
Doch auch wenn es kein „Wundermittel“ gegen die Hautunreinheiten gibt – wer einige Pflegetipps beachtet, der kann zumindest erreichen, dass die Haut nicht noch zusätzlich gereizt wird. Denn häufig wird unreine Haut von Außenstehenden als Folge unzureichender Hygiene betrachtet, was viele Jugendliche dazu veranlasst, sich in übertriebenem Maße zu waschen. Doch genau hier liegt das Problem: Denn bei pubertätsbedingter Akne ist dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zufolge übermäßiges Waschen mit „pflegenden“ Substanzen eher kontraproduktiv und führt häufig sogar zu einer Verschlechterung des Hautbildes.
Seifenfreie Reinigungsmittel verwenden
Denn normale Seifen haben einen hohen pH-Wert (8 bis 10) und können die Haut reizen. Auf ihrem Gesundheitsportal „Gesundheitsinformation.de“ geben die Experten daher in ihrem „Merkblatt: Akne“ den Tipp, seifenfreie Reinigungsmittel zu verwenden, die dem pH-Wert der Haut (5,5) angepasst sind. Zudem könnten antibakterielle Waschlotionen den Zustand der Haut bei leichter Akne verbessern, empfindliche Haut jedoch auch reizen – daher ist auch hier weniger mehr, ansonsten könne es durch häufige Verwendung zu Hautirritationen und Austrocknung der Haut kommen.
Grundsätzlich sinnvoll für die Hautpflege bei Akne sei den Informationen des Instituts nach die Verwendung von „leichten Öl-in-Wasser-Emulsionen oder feuchtigkeitsspeichernden Gelen (Hydrogele), da fettende Mittel die Poren zusätzlich verstopfen können.“
Pickel und Mitesser nicht selbst ausdrücken
Auch vom Ausdrücken der Pickel oder Mitesser raten die Experten ab. Denn auch wenn sich auf diesem Wege das Hautbild scheinbar schnell verbessert, kann es jedoch am Ende zu einer bösen Überraschung kommen: Denn „der Eiter kann dadurch noch tiefer in die Haut gelangen, sodass die Haut sich stärker entzündet. Vereinzeltes Ausdrücken führt zwar nicht gleich zu Narben. Wenn man es mit dem Ausdrücken jedoch übertreibt und auch von tiefer liegenden Pickeln nicht ablässt, kann dies die Beschwerden verstärken und langfristig die Narbenbildung fördern“, so die Warnung der Experten.
Stattdessen sollten Betroffene lieber den Gang in ein medizinisches Kosmetikstudios oder in Hautarztpraxen wählen, um die Pickel professionell und unter hygienischen Bedingungen behandeln zu lassen. Hier würde normalerweise die Gesichtshaut zunächst mit warmem Wasser oder einem Dampfbad vorbereitet, um die Poren zu weiten, um im nächsten Schritt die Pickel zu öffnen und auszudrücken, was häufig mit einem speziellen kleinen Instrument (Komedonenquetscher)geschehe. Bei schwerer Akne könnte diese Behandlung den Angaben des Instituts zufolge unter Umständen sogar von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden.
Akne tritt zum Teil schon bei Kindern und auch im mittleren Lebensalter auf, am häufigsten sind jedoch Jugendliche und junge Erwachsene betroffen. Der medizinische Begriff für die so genannte „pubertätsbedingte Akne“ ist „Akne vulgaris“ („gewöhnliche“ Akne). Während der Pubertät entwickelt sich der kindliche Körper zu dem eines Erwachsenen, wobei diese Entwicklung durch Hormone wie z.B. dem Androgen gesteuert wird, einem männlichen Geschlechtshormon, welches in der Pubertät auch vom weiblichen Körper verstärkt gebildet wird und unter anderem die Haut zur Fettproduktion anregt.
Das Hautfett, auch Talg bezeichnet, wird von den Talgdrüsen hergestellt und ist wichtig für die Haut, da es die Oberhaut geschmeidig hält und schützt. Bildet sich jedoch am Ausgang der Talgdrüse eine Hornschicht, so kann der Talg nicht abfließen und sammelt sich stattdessen in der Haut an – in der Folge entsteht ein Mitesser, der sich – wenn er sich entzündet – zu einem Aknepickel weiterentwickelt. Akne entsteht vor allem dort, wo es besonders viele Talgdrüsen gibt: im Gesicht, auf Brust, Rücken und Schultern.
Wie ausgeprägt die Akne ist, ist individuell verschieden. In der Medizin wird zwischen leichter, mittelschwerer und schwerer Akne unterschieden, zudem gibt es entzündliche und nicht entzündliche Akne. Die nicht entzündliche Akne stellt eine vergleichsweise leichte Form dar, bei der die meisten Menschen nicht von „Akne“, sondern lediglich von „Pickeln“ oder „Mitessern“ sprechen würden. (sb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.