Krebserkrankungen: Hoher Lungenkrebs-Anteil in Berlin
15.04.2014
In Berlin ist der Anteil der Lungenkrebsfälle unter den Krebspatienten deutlich höher als im Durchschnitt der ostdeutschen Bundesländer. Auch wenn andere Krebsarten häufiger vorkommen, so ist doch Lungenkrebs in der Hauptstadt die häufigste Todesursache bei Tumorerkrankungen.
Zahl der Lungenkrebsfälle in Berlin deutlich höher
Wie die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales am Montag mit Verweis auf Zahlen von 2011 mitgeteilt hat, ist der Anteil der Lungenkrebsfälle unter den Krebspatienten in Berlin deutlich höher als im ostdeutschen Durchschnitt. Wie aus den Zahlen des Gemeinsamen Krebsregisters der ostdeutschen Bundesländer, inklusive Berlin, hervorgeht, erkrankten 18,1 Prozent der Männer und 11,7 Prozent der Frauen von allen Krebskranken der Hauptstadt an Lungenkrebs. Der Durchschnitt in den ostdeutschen Bundesländern beträgt bei den Männern 13,8 Prozent und bei den Frauen 6,5 Prozent.
Häufigste Todesursache bei Tumorerkrankungen
Auch wenn andere Krebsarten häufiger vorkommen, so ist doch Lungenkrebs in Berlin die häufigste Todesursache bei Tumorerkrankungen. Mehr als 28 Prozent aller durch Krebs verursachten Todesfälle bei Männern und 19,5 Prozent bei Frauen wurden 2011 auf Lungenkrebs zurückgeführt. Der hohe Anteil der Lungenkrebspatienten habe auch mit dem Rauchverhalten der Berliner zu tun. Auch wenn sie sich noch immer auf einem hohen Niveau befindet, so nehme die Zahl der Neuerkrankungen langsam ab. Das habe damit zu tun, dass immer weniger Menschen rauchen.
Anstieg lässt sich mit älter werdender Bevölkerung erklären
Den Angaben zufolge erkrankten 2011 in Berlin insgesamt 8.517 Männer und 8.846 Frauen neu an Krebs. Im Vergleich zu 2001, als es 6.561 beziehungsweise 7.404 Neuerkrankungen waren, stellen die Zahlen einen starken Anstieg dar, der sich vor allem mit der älter werdenden Bevölkerung erklären lasse, da die Neuerkrankungsrate mit dem Alter zunimmt. Wenn man jedoch für jedes Jahr die gleiche Altersstruktur zu Grunde legt, sei diese Rate bei den Hauptstädtern in den letzten zehn Jahren weitgehend stabil geblieben. Die häufigsten Krebserkrankungen bei den männlichen Berlinern war mit 18,5 Prozent Prostatakrebs, gefolgt von Lungenkrebs (18,1 Prozent) und Darmkrebs (12,4 Prozent). Die Krebsart, die bei Frauen am häufigsten auftrat, war mit großem Abstand Brustkrebs (31,4 Prozent), gefolgt von Lungenkrebs (11,7 Prozent) und Darmkrebs (11,3 Prozent).
Mehr Brustkrebsdiagnosen wegen Präventionsmaßnahme
Experten erklären sich den starken Anstieg von Brustkrebsdiagnosen damit, dass viele Berlinerinnen der regelmäßigen Einladung zum Mammografie-Screening nachkommen. Dank dieser Präventionsmaßnahme seien zahlreiche Krebsfälle entdeckt worden. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) wird hierzulande jährlich bei mehr als 70.000 Frauen ein Brusttumor festgestellt. Jedes Jahr sterben etwa 17.000 Frauen daran. Die Deutsche Gesellschaft für Senologie (DGS) schätzt, dass rund 80 Prozent der erkrankten Frauen heutzutage erfolgreich therapiert werden können. Vieles hängt dabei jedoch von einer frühzeitigen Diagnose ab. (sb)
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