Das Geburtsgewicht von Kinder verringert sich, wenn Mütter an Angst und Depressionen leiden.
Das Geburtsgewicht von Kinder verringert sich, wenn die Mutter an Angst und/oder Depression leidet. Neben Alkohol, Medikamente wirkt sich auch Gefühle und Emotionen der Mutter auf den Schwangerschaftsverlauf aus. Bekannt ist allerdings nur, dass psychische Erkrankungen und Einschränkungen einen negativen Einfluss auf das ungeborene Kind haben können. Welche das genau sind, ist bislang noch ungeklärt.
Forscher aus Schweden und Bangladesch haben in einer Studie heraus gefunden, dass Frauen die unter Angstzuständen und Depressionen leiden, auch kleinere Babys zur Welt bringen, als Frauen die nicht unter psychischen Erkrankungen leiden. Die Forschungsergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftlerinnen im medizinischen Fachmagazin "BMC Public Health".
Im Studienverlauf untersuchten die Wissenschaftler um Hashima Nasreen und Maigun Edhborg rund 720 Frauen die sich im letzten Drittel einer Schwangerschaft befanden. Auch nach der Geburt begleiteten die Forscher die Frauen und ihre Kinder in einem Zeitraum von sechs bis acht Monaten. Ein sehr hoher Anteil von Frauen litt unter Depressionen (18 Prozent) und etwa ein Viertel der Probandinnen unter akuten Ängsten. Die Wissenschaftler stellten fest, dass das Geburtsgewicht der Kinder von den Müttern mit den psychischen Einschränkungen deutlich geringer war, als bei den Müttern ohne emotionalen Beeinträchtigungen. Bei den Kindern handelte es sich jedoch nicht um Frühgeborene, wie die Wissenschaftlerinnen betonen. Deshalb zeigen sich die Forscherinnen auch sehr beunruhigt, denn die Kinder verfügen über ein höheres Sterberisiko: "Das ist sehr beunruhigend, denn Kinder mit geringem Geburtsgewicht verfügen über ein höheres Risiko, zu sterben", so Studienleiterin Nasreen. Das ist ein Teufelskreis der die Kindersterblichkeit aufrecht erhält.
In dem Dritte Welt Land Bangladesh ist die Kindersterblichkeit außerordentlich hoch. Etwa 42 Kinder von 1000 Neugeborenen überleben die ersten Tage nach der Geburt nicht. Zwischen einem Viertel und einem Drittel der Babys in Bangladesh sind akut unter gewichtig.
Warum die psychische Verfasstheit der Mutter auch einen Einfluss auf das Geburtsgewicht des Kindes hat, ist bislang unklar. Allerdings vermuten die Forscherinnen, Stress-Hormone die bei Depressionen übermäßig produziert werden, könnten das Wachstum der Babys behindern. Allerdings ist es auch möglich, dass depressive Mütter sich weniger um das Wohlergehen ihres Körpers kümmern und damit auch das Wohlergehen des ungeborenen Kindes zu kurz kommt. Hierzu müssten noch weitere Studien geführt werden.
Um einer Schwangerschaftsdepression entgegen zuwirken, kennt die Naturheilkunde einige wirksame Methoden. Amerikanische Forscher haben beispielsweise eine Studie veröffentlicht, nach der Akupunktur bei schwangerschaftsbedingten Depressionen wirksam sein kann. (sb, 27.08.2010)
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