Männer setzen eher auf Hausmittel: Drei von vier Männern greifen eher zu Hausmitteln, statt bei Beschwerden sofort auf Medikamente zusetzen.
Männer greifen bei leichten Beschwerden eher zu Hausmitteln, statt zu Medikamenten. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitut „Forsa“, die im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) Frauen und Männer zum Arzneimittelkonsum in Baden-Württemberg befragten. Drei von vier Männern gaben an, dass sie solange es geht, eher zum Hausmittel greifen, bevor der Hausarzt ihnen Medikamente verschreiben soll. Die Umfrage wurde im Rahmen des Themas „Männergesundheit“ gestartet.
Drei von vier Männern in Baden-Württemberg greifen bei gesundheitlichen Beschwerden eher zum Hausmittel, anstatt sofort Arzneimittel zu schlucken. Das ist im bundesweiten Vergleich der mit Abstand höchste Wert, der Durchschnitt liegt bei 64 Prozent. Aus Sicht der TK-Krankenkasse ist es durchaus lobenswert, nicht sofort zu Medikamenten zu greifen, allerdings sehen die Kassenvertreter darin auch Gefahren: „Hausmittel sind sinnvoll, haben aber bei schwerwiegenden Erkrankungen ihre Grenzen”, sagte Andreas Vogt, Leiter der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg“. Auch die Frauen in Baden-Württemberg sind eher dazu geneigt, natürliche Hausmittel anzuwenden. Der bundesweite Durchschnitt ist allerdings hier nicht ganz so stark ausgeprägt, wie bei den Männern (84 zu 80 Prozent).
Was sind Hausmittel?
Als Hausmittel bezeichnet man landläufig alternative und natürliche Maßnahmen zur Selbsthilfe bei harmlosen gesundheitlichen Beschwerden und zu deren Vorbeugung. Im Regelfall kannten unsere Großeltern auch ohne medizinisches Studium oder Ausbildung beispielsweise den passenden Tee gegen Schnupfen oder Husten oder das richtige Lebensmittel bei Durchfall oder Übelkeit.
Dennoch sind die Arzneimittelausgaben gestiegen
Obwohl viele zu Hausmittel greifen, sind Ausgaben für Arzneimittel in den ersten acht Monaten dieses Jahres weiter angestiegen. Laut Angaben der Techniker Krankenkasse sind die Ausgaben für Medikamente allein im Südwesten der Republik seit Jahresbeginn enorm gestiegen. Die gesetzlichen Krankenkassen mussten bislang 2,21 Milliarden Euro für die Arzneimittelversorgung ausgegeben. Das ist im Vergleich zu 2009 ein Anstieg von 2,76 Prozent. Das hat eine Auswertung der Bundesvereinigung Deutscher Apotheker Verbände (ABDA) ergeben. (sb, 29.10.2010)
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Autoren- und Quelleninformationen
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