Eine mediterrane Ernährung, aber auch entzündungshemmende Diäten, können das Risiko für Demenz deutlich senken. Insbesondere ältere Menschen, Normalgewichtige und Frauen profitierten generell vom einem verbesserten Schutz vor Demenz durch die oben genannten Ernährungsweisen.
Forschende des Yonsei University College of Medicine in Südkorea haben untersucht, wie sich verschiedene Ernährungsmuster auf das Risiko für Demenz auswirken. Die Ergebnisse sind in dem „Journal of Nutrition, Health and Aging“ nachzulesen.
Ernährung von 130.000 Menschen analysiert
Die Fachleute analysierten die Daten von 131.209 Pesonen im Alter zwischen 40 und 69 Jahren, die zu Beginn keine Demenzdiagnose aufwiesen. Mithilfe des validierten Oxford WebQ-Fragebogens wurden Essgewohnheiten der Teilnehmenden erfasst und verschiedenen Ernährungsindices zugeordnet, berichtet das Team.
Insgesamt wurden über 13 Jahre hinweg 1.453 Demenzfälle dokumentiert. Die Forschenden nutzten anschließend statistische Modelle, die Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, genetische Prädisposition (z. B. ApoEε4-Status), Lebensstil und Körpergewicht berücksichtigten. Ergänzend fanden Subgruppenanalysen statt.
Wer profitiert besonders stark?
Die Ergebnisse zeigen, dass eine hohe Übereinstimmung mit der mediterranen Ernährung mit einem signifikant geringeren Demenzrisiko verbunden war, berichtet das Team. Frauen, Menschen ab einem Alter von 60 Jahren, Normalgewichtige und Personen ohne genetische Risikovariante ApoEε4 profitierten dabei besonders stark.
Zudem stellte sich heraus, dass das Demenzrisiko umso höher anstieg, umso entzündungsfördernder die Ernährung der Teilnehmenden war, ergänzen die Forschenden.
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Diese Studie liefert damit überzeugende Belege für den präventiven Nutzen einer gesunden, anti-entzündlichen Ernährung, nicht nur für Herz oder Stoffwechsel, sondern auch für das Gehirn. Gerade in einer alternden Gesellschaft, in der die Zahl der Demenzfälle stetig steigt, könnte die Ernährung ein wirkungsvoller Hebel zur Risikoreduktion sein.
Demenz mit Hilfe der Ernährung verhindern
Zwar handelt es sich um Beobachtungsdaten, die keine Kausalität beweisen, doch die Konsistenz mit früheren Forschungsergebnissen stärkt das Vertrauen in die Aussagekraft. Künftige Interventionsstudien müssen nun klären, inwieweit gezielte Ernährungsumstellungen Demenz tatsächlich verzögern oder verhindern können.
Es scheint jedoch so, dass je pflanzenreicher und natürlicher der Speiseplan, desto besser für das Gehirn. Besonders empfehlenswert ist dabei offenbar eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten, Fisch und ungesättigten Fetten.
Gleichzeitig lohnt es sich, stark verarbeitete, zucker- und fettreiche Lebensmittel zu meiden, nicht nur für die Herz-Kreislauf-Gesundheit, sondern auch für die Gesundheit des Gehirns. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Ji-Eun Youn, Yu-Jin Kwon, Yae-Ji Lee, Seok-Jae Heo, Ji-Won Lee: Association of Mediterranean, high-quality, and anti-inflammatory diet with dementia in UK Biobank cohort; in: Journal of Nutrition, Health and Aging (veröffentlicht Mai 2025), Journal of Nutrition, Health and Aging
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.