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Rätselhafte Fingerschmerzen – Diagnose nach 40 Jahren

Fabian Peters
Verfasst von Fabian Peters
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6. Juni 2022
in News
Frau hält Hand mit ausgestreckten Fingern nach vorne.
Nach 40 Jahren unerklärlicher Fingerschmerzen hat eine Frau endlich die korrekte Diagnose erhalten. (Bild: mattia/stock.adobe.com)
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Seltener Tumor unter dem Fingernagel Ursache jahrzehntelanger Beschwerden

Nachdem eine heute 58 Jahre alte Frau über 40 Jahre lang an unerklärlichen Fingerschmerzen litt, konnte schließlich eine Diagnose gestellt werden. Auslöser der Beschwerden war ein seltener Tumor unter dem Fingernagel, nach dessen Entfernung die Beschwerden vollständig verschwanden.

Auf dem Euroanaesthesia Congress in Mailand wurde der Fallbericht einer 58-jährigen armenischen Frau vorgestellt, die seit Jahrzehnten insbesondere beim Stricken rätselhafte Fingerschmerzen hatte. Nach intensiver Suche konnte am Ende ein seltener Tumor als Auslöser identifiziert werden.

Rätselhafte Schmerzen im rechten Zeigefinger

Ein Team französischer und armenischer Ärztinnen und Ärzten hat den Fall der 58-jährigen Armenierin auf dem Kongress der European Society of Anaesthesiology and Intensive Care (ESAIC) präsentiert und auf die Besonderheiten hingewiesen. Denn rund 40 Jahre lebte die Frau mit Beschwerden, ohne dass ihr geholfen werden konnte.

Im Oktober 2021 hatte die Frau eine Schmerzklinik in Eriwan (Armenien) aufgesucht und von starken stechenden/brennenden Schmerzen im rechten Zeigefinger berichtet, die vor allem beim Stricken auftraten, doch zum Beispiel auch durch kaltes Wetter ausgelöst werden konnten.

Die Frau hatte zuvor keinerlei Fingerverletzungen erlitten, doch die Beschwerden begleiteten sie bereits seit mehr als 40 Jahren und frühere fachärztliche Untersuchungen blieben erfolglos. Gleiches galt für erfolgte Behandlung wegen vermeintlicher Erkrankungen an dem Raynaud-Syndrom und einem Neurom.

Schmerzen bei Kälte und Druck

Nach Aufnahme in der Schmerzklinik wurde die Frau von einem multidisziplinären französisch-armenischen Team untersucht. Die körperliche Untersuchung ergab zunächst, dass der Druck auf den Nagel, das Streichen über den Nagelrand, das Auflegen von Eis auf die Hand und das Halten der Hand nach unten das gleiche Schmerzmuster wie beim Stricken erzeugten.

Das Anheben und Hochhalten des Arms habe hingegen fast sofortige Schmerzlinderung bewirkt und Tests zeigten, dass die Frau eine normale Schmerzempfindlichkeit aufwies, berichten die Fachleute.

Auffällig war, dass ein kleiner Teil des Nagels am rechten Zeigefinger der Frau leicht knollig und dunkler als der umgebende Nagel war, so das Team. Der Bereich sei leicht violett erschienen.

Auf Röntgenbildern sei zudem eine leichte Ausbuchtung der Knochenoberfläche unter dem Nagel zu erkennen gewesen und auf Ultraschallbildern eine kleine, dichte Masse ohne Blutgefäße im Inneren sowie ein angrenzender Knochendefekt.

Verdacht auf einen Glomustumor

Dies habe den Verdacht auf einen Glomustumor gelenkt. Glomustumore sind seltene, normalerweise gutartige Weichteiltumore, die vermehrt bei Frauen mittleren Alters auftreten und etwa zwei Prozent aller Weichteiltumoren ausmachen.

Meist seien diese unter einem Finger- oder Zehennagel zu finden, doch sie können an jeder Stelle des Körpers entstehen und wurden auch schon am Penis und im Magen gefunden, berichten die Fachleute.

Normalerweise seien die Glomustumore gutartig, aber in seltenen Fällen könnten sie auch bösartig werden und sich an mehreren Stellen im Körper ausbreiten.

Linderung nach Entfernung des Tumors

Bei der Frau wurde die Wucherung unter dem Nagel Ende Oktober 2021 in einem kurzen Eingriff entfernt und die anschließende Gewebeuntersuchung bestätigte, dass es sich um einen gutartigen, fünf Millimeter großen Glomustumor handelte, berichtet das Behandlungsteam.

„Ein Chirurg konnte den Tumor in einem 30-minütigen Eingriff unter lokaler Anästhesie entfernen“, so Dr. Mikhail Dziadzko vom Hopital de la Croix Rousse in Lyon, der dem französisch-armenischen multidisziplinären Team angehörte. „Diese Patientin hatte einen fünf Millimeter großen Tumor, der seit mehr als 40 Jahren langsam wuchs“, ergänzt der Fachmann.

Nicht nur durch die Schmerzen bei bestimmten Bewegungen und bei kaltem Wetter, sondern auch durch die ständige Erwartung der Schmerzen und die Frustration darüber, dass das Problem über Jahrzehnte hinweg nicht gelöst werden konnte, sei die Lebensqualität der Frau massiv beeinträchtigt gewesen.

Nach der Operation war laut Dr. Dziadzko – abgesehen von den üblichen Schmerzmitteln wie Paracetamol und nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs), die für einen kurzen Zeitraum verschrieben wurden – keine besondere Behandlung erforderlich.

„Es gab keine Komplikationen bei der Operation, und die Genesung verlief reibungslos“, so Dr. Dziadzko. Bei einem Nachuntersuchungstermin drei Monate nach der Operation habe die Patientin keine Schmerzen mehr in ihrem Finger gehabt und „sie konnte ihrem Hobby, dem Stricken, wieder nachgehen und die 40 Jahre des Leidens fast vergessen.“

Glomustumore extrem selten und oft ein Rätsel

„Glomustumore sind selten, und während Hand- und plastische Chirurgen mit ihnen vertraut sind, können sie für andere Spezialisten ein Rätsel darstellen”, betont Dr. Dziadzko. Mit dem Fallbericht wollten die Fachleute daher auf diese besondere Form der Weichteiltumore aufmerksam machen. (fp)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:
Fabian Peters
Quellen:
  • European Society of Anaesthesiology and Intensive Care (ESAIC): Finally, after 40 years – a diagnosis (veröffentlicht 03.06.2022), eurekalert.org

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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