Ein gesunder Schlafrhythmus im Teenageralter kann die Herzgesundheit im jungen Erwachsenenalter deutlich verbessern. Nicht nur die Schlafdauer, sondern auch die Schlafqualität, Regelmäßigkeit und der Zeitpunkt des Einschlafens spielen dabei eine entscheidende Rolle für die Gesundheit.
Im Rahmen der Konferenz SLEEP 2025 wurde eine neue Studie vorgestellt, die den Einfluss von Schlafgewohnheiten im Jugendalter auf die spätere Herz-Kreislauf-Gesundheit untersucht. Die Studienergebnisse sind in dem Fachjournal „SLEEP“ veröffentlicht.
Schlaf & Herz-Kreislauf-Gesundheit untersucht
Für die Analyse nutzten die Forschenden Daten der Future of Families and Child Wellbeing Study, einer großangelegten US-amerikanischen Langzeitstudie. Insgesamt wurden 307 Jugendliche im Alter von 15 Jahren über eine Woche hinweg mittels sogenannter Aktigraphie-Armbänder im Schlafverhalten beobachtet.
Sieben Jahre später, im Alter von 22 Jahren, erfolgte dann eine Bewertung der kardiovaskulären Gesundheit anhand von sieben etablierten Faktoren der American Heart Association: BMI, Blutdruck, Blutfette, Blutzucker, Bewegung, Ernährung und Tabakkonsum.
Auf Basis dieser Werte wurde ein zusammengesetzter Herzgesundheits-Score berechnet, erklärt das Team.
Deutlich verbesserte Herzgesundheit
Die Ergebnisse zeigen, dass Jugendliche, die früher zu Bett gingen, effizienter schliefen (also weniger wach im Bett lagen) und weniger Schwankungen in ihrer Schlafdauer aufwiesen, bei der Bewertung der späteren Herzgesundheit signifikant besser abschnitten.
„Angesichts der Bedeutung eines gesunden Schlafs für die körperliche Gesundheit und das kurzfristige Wohlbefinden waren wir nicht überrascht, einen dauerhaften Zusammenhang zwischen der Schlafdauer bei Jugendlichen, der Effizienz der Schlaferhaltung und der Schlafvariabilität mit der Herz-Kreislauf-Gesundheit im jungen Erwachsenenalter festzustellen“, erläutert Studienautorin Gina Marie Mathew.
„Unerwartet war jedoch, dass die Gesamtschlafzeit in der Adoleszenz – mit und ohne Berücksichtigung potenzieller Störfaktoren – kein signifikanter Prädiktor für die kardiovaskuläre Gesundheit im jungen Erwachsenenalter war“, fügt die Medizinerin in einer aktuellen Pressemitteilung hinzu.
Dies bedeutet nach Ansicht der Expertin jedoch nicht, dass die Gesamtschlafzeit unwichtig ist. Vielmehr unterstreichen diese Ergebnisse in Kombination mit anderen Studien die Komplexität der Schlafgesundheit und die Notwendigkeit, mehrere Schlafdimensionen als potenzielle Ziele zur Förderung und Erhaltung der kardiovaskulären Gesundheit zu berücksichtigen.
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Insgesamt zeigen die Studienergebnisse, dass Teenager, die regelmäßig zu spät ins Bett gehen oder einen unregelmäßigen Schlafrhythmus pflegen, ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im weiteren Leben signifkant erhöhen.
Wie den Schlaf verbessern?
Eltern sollten dem Schlaf ihrer Kindern erhöhte Aufmerksamkeit schenken, auf fest Schlafzeiten achten und die Bildschirmnutzung am Abend einschränken. Schulen und Gesundheitspolitik sind zudem gefordert, den Zusammenhang zwischen Schlaf und Gesundheit stärker in Präventionsprogramme zu integrieren.
Denn ein regelmäßiger, qualitativ hochwertiger und ausreichender Schlaf ist im Jugendalter nicht nur für schulische Leistungen entscheidend, er ist auch ein Schutzfaktor für die Herzgesundheit, und wer in jungen Jahren gesund schlafen lernt, legt den Grundstein für ein starkes Herz im Erwachsenenalter. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- American Academy of Sleep Medicine: Healthy sleep patterns in adolescence predict better cardiovascular health in the future (veröffentlicht 09.06.2025), American Academy of Sleep Medicine
- Gina Mathew, David Reichenberger, Orfeu Buxton, Anne-Marie Chang, Norrina Allen, et al.: 0292 Poorer Actigraphic Sleep Health in Adolescence Predicts Lower Cardiovascular Health Score in Young Adulthood; in: SLEEP (veröffentlicht 10.05.2025), SLEEP
Wichtiger Hinweis:
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