Frauen in den Wechseljahren sind einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgesetzt, wobei auch der Schlaf eine wesentliche Rolle spielt. Die Schlafqualität ist ein Schlüsselfaktor für die Herzgesundheit in der Menopause.
Ein Forschungsteam unter Beteiligung von Fachleuten der University of Pittsburgh School of Public Health in den USA hat untersucht, welche Faktoren das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen in der Menopause beeinflussen. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „Menopause“ nachzulesen.
Mehr als 3.000 Frauen untersucht
Die Forschenden analysierten Daten von rund 3.000 Teilnehmerinnen der SWAN-Studie. Die Frauen waren im Schnitt etwa 46 Jahre alt, als ihre gesundheitlichen Ausgangswerte erhoben wurden, darunter ihre individuellen Life’s Essential 8-Ergebnisse.
Bei den Life’s Essential 8 handelt es sich um ein Bewertungssystem der American Heart Association, das acht zentrale Gesundheitsfaktoren berücksichtigt – Ernährung, körperliche Aktivität, Nikotinverzicht, Schlaf, Body-Mass-Index (BMI), Blutfettwerte, Blutzucker und Blutdruck.
Die Forschenden verglichen die anfänglichen Life’s Essential 8-Werte mit späteren gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Teilnehmerinnen, darunter Gefäßveränderungen, Herzinfarkte, Schlaganfälle und die allgemeine Sterblichkeit.
Schlaf beeinflusst Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die Ergebnisse zeigen, dass gemessen an den Life’s Essential 8 nur jede fünfte Teilnehmerin die Kriterien für eine optimale Herzgesundheit erfüllt. Zudem erwiesen sich besonders vier Faktoren als ausschlaggebend für das spätere Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Blutzucker, Blutdruck, Nikotinkonsum und vor allem der Schlaf, so das Forschungsteam.
Gesunder Schlaf, also durchschnittlich sieben bis neun Stunden pro Nacht, schütze langfristig nicht nur das Herz, sondern senke gleichzeitig auch das Risiko eines vorzeitigen Todes.
Herzkrankheiten häufigste Todesursache bei Frauen
Da Herzkrankheiten die häufigste Todesursache bei Frauen sind, sollten entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um die Herzgesundheit während und nach den Wechseljahren bei Frauen mittleren Alters zu verbessern, berichtet Studienautor Dr. Samar R. El Khoudary in einer aktuellen Pressemitteilung.
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Das Team spricht sich klar für gezielte medizinische und verhaltensbezogene Maßnahmen aus, um die Herzgesundheit von Frauen in der Lebensmitte zu stärken. Der Fokus sollte dabei nicht nur auf klassischen Risikofaktoren liegen, auch der Schlaf sollte stärker berücksichtigt werden.
Die Wechseljahre sind eine sensible Phase, in der die Weichen für die spätere Herzgesundheit gestellt werden. Wer in dieser Zeit auf Schlaf, Blutdruck und Blutzucker achtet und das Rauchen meidet, kann sein Risiko für für Herzerkrankungen erheblich senken. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Ziyuan Wang, Emma Barinas-Mitchell, Maria M. Brooks, Carol A. Derby, Jared W. Magnani, et al.: Prospective associations of American Heart Association Life’s Essential 8 with subclinical measures of vascular health, cardiovascular disease events, and all-cause mortality in women traversing menopause: The Study of Women’s Health Across the Nation study; in: Menopause (veröffentlicht 08.07.2025), Menopause
- University of Pittsburgh: In menopause, sleep is vitally important for women’s long-term heart health, study finds (veröffentlicht 09.07.2025), University of Pittsburgh
Wichtiger Hinweis:
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