Schwangerschaft: Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D senken Pseudokrupp-Risiko bei Babys

Fischöl und Vitamin D für Schwangere: Schutz vor Pseudokrupp

Babys und Kinder unter drei Jahren entwickeln seltener Pseudokrupp, wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft Nahrungsergänzungsmittel mit Fischöl und Vitamin D einnehmen.

Das zeigt eine neue Studie, die auf dem Internationalen Kongress der European Respiratory Society (ERS) in Barcelona, Spanien, vorgestellt wurde. Laut einer Mitteilung der ERS ist die Arbeit die erste große Studie dieser Art, die die Auswirkungen von Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren auf Pseudokrupp untersuchte.

Normalerweise milder Krankheitsverlauf

Pseudokrupp ist eine Atemwegserkrankung, die kleine Kinder betrifft. Die Krankheit verursacht einen charakteristischen „bellenden“ Husten, eine heisere Stimme und Atembeschwerden. Pseudokrupp ist häufig und verläuft normalerweise mild, aber einige Kinder benötigen eine Krankenhausbehandlung und Atemunterstützung.

Die Studie wurde von Dr. Nicklas Brustad vorgestellt, einem Kliniker und Postdoktoranden, der an den Copenhagen Prospective Studies on Asthma in Childhood (COPSAC) am Universitätskrankenhaus Kopenhagen, Dänemark, arbeitet.

„Es gibt derzeit keinen Impfstoff gegen den Erreger, der diese Krankheit verursacht. Daher sind andere Präventionsstrategien erforderlich, und Maßnahmen, die während der Schwangerschaft eingeleitet werden, könnten wichtig sein, da Pseudokrupp bei Babys und Kleinkindern auftritt“, sagte er auf dem Kongress.

Wie der Experte erklärte, gab es bereits Hinweise darauf, dass in diesem Zusammenhang sowohl Vitamin D als auch Fischöl einen Einfluss auf das Immunsystem haben könnten.

Überwachung der Kinder bis sie drei Jahre waren

Die Studie umfasste 736 Schwangere, die seit 2010 von COPSAC betreut wurden. Die Frauen wurden in vier Gruppen eingeteilt.

Eine Gruppe erhielt ein hochdosiertes Vitamin-D-Präparat (2.800 internationale Einheiten pro Tag) und Fischöl mit langkettigen n-3-mehrfach ungesättigten Fettsäuren (2,4 Gramm), die zweite Gruppe erhielt hochdosiertes Vitamin D und Olivenöl , die dritte Gruppe erhielt Vitamin D in Standarddosis (400 internationale Einheiten pro Tag) und Fischöl, und die letzte Gruppe erhielt Vitamin D in Standarddosis und Olivenöl.

Alle Frauen nahmen die Nahrungsergänzungsmittel ab der 24. Schwangerschaftswoche bis eine Woche nach der Geburt ihrer Babys täglich ein. Weder die Frauen noch die Forschenden wussten bis zum Ende der Studie, welche Präparate sie einnahmen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler überwachten die Kinder, bis sie drei Jahre alt waren, und alle, bei denen der Verdacht auf Pseudokrupp bestand, wurden von einer Ärztin oder einem Arzt oder anhand ihrer Krankenakten diagnostiziert. Es gab insgesamt 97 Fälle von Pseudokrupp unter den Kindern.

Kostengünstiger Ansatz zur Verbesserung der Gesundheit

Insgesamt hatten Kinder, deren Mütter Fischöl einnahmen, ein Pseudokrupprisiko von 11 %, verglichen mit 17 % bei Kindern, deren Mütter Olivenöl einnahmen (eine Verringerung um 38 %). Kinder, deren Mütter hochdosiertes Vitamin D einnahmen, hatten ein Pseudokrupprisiko von 11 %, verglichen mit einem Risiko von 18 % bei denen, deren Mütter die Standarddosis von Vitamin D einnahmen (eine Verringerung um 40 %).

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Vitamin D und Fischöl in ausreichend hohen Dosen gegen Pseudokrupp im Kindesalter von Vorteil sein könnten. Dies sind relativ billige Nahrungsergänzungsmittel, was bedeutet, dass dies ein sehr kostengünstiger Ansatz zur Verbesserung der Gesundheit kleiner Kinder sein könnte“, so Dr. Brustad.

„Wir sind uns der genauen Mechanismen hinter den wohltuenden Wirkungen von Vitamin D und Fischöl nicht sicher, aber es könnte sein, dass sie das Immunsystem stimulieren können, und Babys und Kleinkindern dabei helfen, Infektionen effektiver zu beseitigen.“

Lungengesundheit während der Schwangerschaft beeinflusst

Das Forschungsteam von COPSAC hat bereits andere potenzielle Vorteile von Vitamin D und Fischöl während der Schwangerschaft untersucht, einschließlich der Auswirkungen auf die Knochenentwicklung, das zentrale Nervensystem und Asthma.

Sie werden die Kinder in der Studie weiterhin beobachten und planen zu untersuchen, warum manche Kinder in der Kindheit anfälliger für Infektionen sind als andere.

„Wir wissen, dass die Lungengesundheit von Babys und Kleinkindern während der Schwangerschaft beeinflusst werden kann“, sagte der nicht an der Studie beteiligte Professor Rory Morty von der Universität Heidelberg und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Lungen- und Atemwegsentwicklungsbiologie der ERS.

„Zum Beispiel neigen Babys, deren Mütter rauchen, zu einer schlechteren Lungengesundheit. Wir sehen zunehmend, dass Elemente der Ernährung einer Mutter auch die Lungenentwicklung eines Babys unterstützen oder behindern können“, so der Experte.

„Diese Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Einnahme von Vitamin-D- und Fischölpräparaten während der Schwangerschaft Vorteile für Babys und Kleinkinder haben könnte.“

Schwangere sollten vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln aber immer mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt sprechen. (ad)