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Psychische Folgen: Wie sehr Gewalt Zuschauer prägen kann

Volker Blasek
Verfasst von Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek, Medizinischer Fachredakteur
21. Juli 2018
in News
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Gewalterleben beeinflusst nachhaltig die Hirnstruktur

Schlägereien, Schießereien und Einbrüche – auch wenn viele hierzulande davon verschont bleiben hat ein internationales Forscherteam herausgefunden, dass allein die Eindrücke von Gewalt Einflüsse auf die Hirnstruktur von Jugendlichen haben. Offenbar können sich bereits indirekte Gewalterfahrungen negativ auf die Hirnentwicklung auswirken. Die Wissenschaftler konnten bei den Probanden mit häufigen indirekten Gewalterlebnissen einen niedrigeren Intelligenzquotienten und ein kleineres Volumen der grauen Substanz feststellen.

Das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und die University of Southern California haben eine gemeinsame Studie durchgeführt, die den Zusammenhang zwischen Stresseinflüssen in Form von Gewalterleben und der Hirnstruktur von Jugendlichen untersucht. Im Fokus lagen dabei gesunde Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren, die in Vierteln mit hohen Kriminalitätsraten in Los Angeles leben und somit viele indirekte Gewalterfahrungen in ihrer Nachbarschaft sammelten. Die Studienergebnisse wurden kürzlich in dem Fachjournal „Human Brain Mapping“ publiziert.

Gewalt vermindert die kognitive Leistungsfähigkeit

„Aus früheren Studien wissen wir, dass das Leben in konfliktreichen Umgebungen mit geringerer kognitiver Leistungsfähigkeit und einem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen, darunter der posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), einhergehen“, berichtet Erstautor Oisin Butler vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in einer Pressemitteilung zu der Studie. Bislang gebe es aber keine Studie darüber, in wie weit sich Gewalterlebnisse auf die jugendliche Hirnentwicklung auswirke.

Passive Gewalterfahrungen nehmen Einfluss auf die Hirnentwicklung

Untersucht wurden 65 gesunde Jugendliche, die in den kriminellsten Gegenden von Los Angeles aufwuchsen. Alle Probanden machten häufig Erfahrungen mit Gewalt in der Nachbarschaft, ohne jedoch selbst Opfer oder Täter gewesen zu sein. Die Forscher stellten bei den Jugendlichen einen unterdurchschnittlichen Intelligenzquotienten sowie ein kleineres Volumen der grauen Substanz im anterioren cingulären Kortex und in der unteren Stirnwindung fest.

Defizite in der Sprachfähigkeit und in Gemütsregungen

Laut den Studienergebnissen sind diese Hirnregionen für kognitive Funktionen höherer Ordnung zuständig. Darunter seien auch besonders wichtige Funktionen für die kognitive Kontrolle, für die Sprachfähigkeit und für Gemütsregungen. „Die Ausdünnung der grauen Substanz gehört zur normalen Hirnreifung dazu“, erläutert Butler. Je langsamer dieser Prozess vorangehe, desto mehr Zeit bleibe für die Ausreifung kognitiver Funktionen. In weiteren Studien wollen die Forscher feststellen, inwieweit Stress den Abbau der grauen Substanz beschleunigt, so Butler.

Opfer, ohne Opfer oder Täter zu sein

Ohne selbst Gewalt ausgeübt zu haben oder von dieser direkt betroffen zu sein, hatten alle Probanden viele indirekte Gewalterfahrungen gesammelt. Alle waren Zeugen von Straftaten, Gewaltausübungen oder Drohungen in unmittelbarer Nachbarschaft. Die Studienteilnehmer selber kamen aber aus intakten, wenn auch wirtschaftlich schwachen Familien. Sie waren jedoch nicht direkte Opfer von Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung im Elternhaus. „Wir wollten sicher gehen, dass die Ergebnisse nicht durch andere Faktoren wie beispielsweise psychische Erkrankungen oder Missbrauchserfahrungen beeinflusst werden, die bekanntermaßen auch mit Veränderungen in der Hirnstruktur einhergehen können“, ergänzt Autorin Mary Helen Immordino-Yang von der University of Southern California.

IQ-Test und MRT

Alle Jugendlichen absolvierten einen Intelligenztest und ihre Hirnstruktur wurde mithilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) analysiert. Nach Angaben der Wissenschaftler waren die Ergebnisse mit denen zu vergleichen, die aus einer Studie über die Auswirkungen von militärischen Einsätzen auf das Gehirn gewonnen wurden. In der Studie mit den Soldaten wurde bereits festgestellt, dass die Dauer von militärischen Einsätzen bei gesunden Soldaten mit einer verkleinerten grauen Substanz in der gleichen Hirnregion verbunden ist.

Gewalterfahrungen bedeuten chronischen Stress

„Chronischer Stress, beispielsweise in Form von Gewalterfahrungen, kann Auswirkungen auf das gesunde Gehirn haben“, sagt Ko-Autorin Simone Kühn, die bereits die Studie zu den Militäreinsätzen am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung leitete. Die betroffenen Hirnstrukturen würden Ähnlichkeiten zu denen von Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung aufweisen, auch wenn bei den untersuchten Probanden keine derartige Störung vorliegen.

Einfluss von Stress auf das Gehirn

Bisherige Studien zu diesem Thema untersuchten nur Personen, bei denen bereits klinischen Symptomen aufgetaucht sind. Die neue Studie des Max-Planck-Instituts fokussiert jedoch den Einfluss von Stress auf das Gehirn bei gesunden Probanden. „Die Mehrheit der Bevölkerung, die mit Gewalt in Berührung gekommen ist, entwickelt keine klinischen Symptome wie die posttraumatische Belastungsstörung“, berichtet Kühn. Damit hätten die Forscher ein wesentlich differenzierteres Bild von Stresseinflüssen auf das Gehirn gezeichnet und somit einen Beitrag zur Verallgemeinerbarkeit der neurowissenschaftlichen Stressforschung geleistet, so Kühn. (vb)

Autoren- und Quelleninformationen

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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