Zahlreiche Medikamente sind überflüssig.
(14.06.2010) Zahlreiche Medikamente auf dem Arzneimittelmarkt sind überflüssig. Der neue Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) Jürgen Windeler spricht sogar davon, dass die Mehrzahl der Medikamente auf dem Gesundheitsmarkt sogar "überfüssig" seien. Demnach schätze der neue IQWIG Chef damit, dass die Anzahl der Arzneien in den kommenden Jahren ohne Qualitätsverlust auf 10.000 sinken könne. Derzeit seien rund 50.000 unterschiedliche Arzneien auf dem Markt. Gegenüber dem Magazin "Focus" forderte Windeler, die "nutzlosen Behandlungen" aus der Erstattungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherungen raus zu nehmen. Nach Ansicht des neuen IQWiG Pharmaprüfers würde nur so "neuer Raum" für wirkliche medizinische Fortschritte geschaffen werden. Doch Hintergrund dürften auch die finanziell belasteten Krankenkassen sein.
Die finanziellen Budgets der Krankenkassen werden derzeit von teuren Medikamenten belastet, bei vielen Arzneien sei laut des letzten Arzneimittelreports der Barmer GEK der tatsächliche Nutzen nicht erwiesen. Die Barmer GEK bezifferte den Anteil der neuen Präparate ohne zusätzlichen Nutzen mit rund 40 Prozent. Der neue Leiter des IQWiG bestätigte damit den Report der Krankenkasse. (sb)
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