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WHO: Zahl der Diabetes-Patienten steigt massiv

Alfred Domke
Verfasst von Alfred Domke, Redakteur für Gesundheits-News
4. April 2016
in News
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Immer mehr Menschen erkranken an Diabetes – Millionen wissen nichts davon
Immer mehr Menschen in Deutschland erkranken an Diabetes. Millionen von ihnen wissen lange nichts von ihrer Krankheit. Die deutschen Sozialkassen werden durch Diabetes ähnlich hoch wie durch die Folgekosten des Rauchens belastet. Der Kampf gegen die Zuckerkrankheit steht im Mittelpunkt des diesjährigen Weltgesundheitstages.

Zahl der Diabetiker könnte sich verdoppeln
Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind aktuell etwa 350 Millionen Menschen weltweit von Diabetes betroffen. In den kommenden 20 Jahren könne sich die Zahl der Patienten verdoppeln. In der Europäischen Region der WHO leiden rund 60 Millionen Bürger an der sogenannten Zuckerkrankheit. Die Prävalenz der Krankheit nimmt den Angaben zufolge in sämtlichen Altersgruppen zu, sodass in manchen Mitgliedstaaten bereits zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung betroffen sind. „Die steigende Zahl der Fälle ist hauptsächlich auf die zunehmende Häufigkeit von Übergewicht und Adipositas sowie auf ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und sozioökonomische Benachteiligung zurückzuführen“, schreiben die Experten anlässlich des Weltgesundheitstages 2016 am 7. April, der die Prävention und Behandlung von Diabetes als Thema hat.

Belastung für die Gesundheitssysteme
Weiter heißt es dort: „Diabetes stellt eine Belastung nicht nur für die mit der Krankheit lebenden Personen, sondern auch für die Volkswirtschaften und Gesundheitssysteme der Mitgliedstaaten dar.“ Nach Angaben der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) kostet Diabetes die deutschen Sozialkassen pro Jahr 35 Milliarden Euro. Diese Summe sei vergleichbar mit den Folgekosten des Rauchens. „Es ist dringend notwendig, dass Risikopatienten, zum Beispiel mit Adipositas oder entsprechenden Erbanlagen, gezielt auf Diabetes untersucht werden“, meinte DDG-Vizepräsident Dirk Müller-Wieland gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Laut DDG-Angaben wissen bis zu zwei Millionen Menschen in Deutschland noch nichts von ihrer Erkrankung.

Durch Diabetes drohen schwere Folgeerkrankungen
Weil eine unbehandelte Diabetes-Erkrankung laut Medizinern langfristig schwere gesundheitliche Probleme wie Nierenschäden, Arterienverkalkung, eine Erblindung und erforderliche Beinamputationen zur Folge haben kann, sollte im Zweifelsfall eine frühzeitige Kontrolle des Blutzuckers durchgeführt werden. Außerdem werde durch Diabetes auch das Risiko potenziell tödlicher kardiovaskulärer Erkrankungen (beispielsweise Herzinfarkt oder Schlaganfall) erhöht. Deswegen empfehlen Gesundheitsexperten auf klassische Symptome wie starken Durst, häufigen Harndrang, Müdigkeit, Leistungsschwäche und schlecht heilende Wunden zu achten. Leider wird Diabetes aber oft erst erkannt, wenn Patienten bereits Folgeerkrankungen haben. Das macht die Behandlung teuer, heißt es in der dpa-Meldung. Laut DDG lägen die Kosten normalerweise bei um 500 Euro pro Jahr. Bei Komplikationen erhöhten sie sich jedoch um das Vier- bis Achtfache.

Eindeutige Risikofaktoren
Während bei Typ-2-Diabetes ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht als eindeutige Risikofaktoren gelten, spielen sie bei der Typ-1-Diabetes keine Rolle. Diese ist vielmehr durch fehlgeleitete Reaktionen des Immunsystems bedingt, bei der die Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden. Hieraus resultiert ein absoluter Insulinmangel und der Körper kann den Blutzucker nicht mehr verstoffwechseln. Bei Typ 1 sind Insulin-Spritzen die Standardtherapie, bei Typ 2 wird meist zunächst an Veränderungen des Lebensstils gefeilt. Oft kann bereits Abnehmen den Insulinspiegel wieder normalisieren. In Zukunft könnte möglicherweise eine Impfung zum Schutz vor Diabetes zur Verfügung stehen, berichteten Forscher im vergangenen Jahr. (ad)

Autoren- und Quelleninformationen

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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