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Wie sich Schimmelpilz-Sporen unbemerkt in der Lunge einnisten

Volker Blasek
Verfasst von Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek, Medizinischer Fachredakteur
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9. März 2023
in News
Grafische Darstellung des Schimmelpilzes Aspergillus fumigatus.
Eine Aspergillose, also eine Infektion mit dem Schimmelpilz Aspergillus, ist für Menschen mit schwachem Immunsystem lebensgefährlich. Ein Forschungsteam entschlüsselte nun, wie es dem Pilz gelingt, das menschliche Abwehrsystem zu überwinden. (Bild: Artur/stock.adobe.com)
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Aspergillose: Schimmelpilz-Sporen kapern die Lunge

Für immungeschwächte Personen kann der Schimmelpilz Aspergillus fumigatus eine ernsthafte Bedrohung darstellen. Jährlich erkranken über 300.000 Menschen an einer Infektion mit Aspergillus. 40 bis 90 Prozent der Betroffenen sterben daran. Ein deutsches Forschungsteam konnte nun erstmals entschlüsseln, wie es dem Pilz gelingt, sich vor dem Immunsystem zu verstecken.

Forschende des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie haben herausgefunden, wie sich der krankheitserregende Schimmelpilz Aspergillus fumigatus in der Lunge einnistet und so verhindert, dass Immunprozesse in Gang gesetzt werden, die ihn abtöten würden. Die Studienergebnisse wurden in dem Fachjournal „Cell Host & Microbe“ vorgestellt.

Pilzprotein bindet an menschliches Protein in der Lunge

Laut der Studie entgeht der weltweit vorkommende Schimmelpilz seiner Vernichtung durch das Abwehrsystem, indem er sich an ein menschliches Protein in den Oberflächenzellen der Lunge bindet.

Dies ermöglicht Aspergillus fumigatus sich unbemerkt in den Lungenzellen einzunisten. Gleichzeitig verhindert der Pilz auf diese Weise, dass er von dem Abwehrsystem der Lunge als Erreger erkannt wird. Die Erkenntnisse offenbaren einen potenziellen neuen Angriffspunkt gegen Pilzinfektionen.

Lungenzellen bilden kleine Gefängnisse für Pilzsporen

„Die sogenannten Epithelzellen unserer Lunge sind die wichtigste Barriere gegen Pilzsporen und andere potentielle Pathogene aus der Luft“, erläutert Professor Axel Brakhage. Ihm zufolge atmen wir täglich Pilzsporen ein, die von den Epithelzellen der Lunge abgewehrt werden.

Im Vergleich zu Immunzellen verfolgen die Lungenepithelzellen jedoch eine andere Strategien, um krankheitserregende Pilzsporen außer Gefecht zu setzen. Sie umschließen die Sporen und bilden einen abgeschotteten Bereich, der als Phagosom bezeichnet wird. Dort eingesperrt werden die Sporen im Laufe der Zeit durch stark reaktive Substanzen zersetzt.

Schimmelsporen tricksen das Abwehrsystem der Lunge aus

Der Schimmelpilz Aspergillus nutzt diesen Raum jedoch für seine eigenen Zwecke, wie das Forschungsteam des Leibniz-Instituts nun erstmals dokumentieren konnte. „Wir wollten wissen, welche der pilzlichen Oberflächenproteine an menschliche Zellen binden und somit an der Infektion beteiligt sein könnten“, berichtet Studienerstautorin Leijei Jia.

Dabei entdeckte das Team das menschliche Protein p11, an dem sich ein Pilzprotein von Aspergillus anbindet. Die Bindung führt dazu, dass die Pilzsporen zwar von den Lungenepithelzellen umschlossen, jedoch nicht vernichtet werden.

Stattdessen können die Sporen in den Phagosomen unbemerkt keimen und Pilzfäden (Hyphen) bilden, mit denen sie Sporen in Nachbarzellen transportieren, die dann ein neues „Nest“ für die Pilze bilden.

Neuer Angriffspunkt gegen Pilzinfektionen

Die Entdeckung offenbart auch einen potentiellen Angriffspunkt für die Behandlung von Aspergillose – wie eine Infektion mit Aspergillus fumigatus medizinisch bezeichnet wird. Denn als die Forschenden die Bindung an das Protein p11 verhinderten, wurden die Sporen wie erwartet zersetzt.

Aussicht auf neue Therapien bei Schimmelpilz-Infektionen

Die Entdeckung ist von großer klinischer Bedeutung, unter anderem auch, da bei einigen Therapien wie beispielsweise bei Transplantationen gezielt das Immunsystem der Betroffenen heruntergefahren wird. Die Patientinnen und Patienten sind in diesem Zustand besonders anfällig für Schimmelpilz-Infektionen.

Sowohl das Pilzprotein, das an p11 bindet, als auch das menschliche Protein selbst sind nach Ansicht des Forschungsteams vielversprechende Angriffspunkte für neue Therapien gegen Schimmelpilz-Infektionen. (vb)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:
Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek
Quellen:
  • Jia LJ, Rafiq M, Radosa L, Hortschansky P, Cunha C, Cseresnyés Z, Krüger T, Schmidt F, Heinekamp T, Straßburger M, Löffler B, Doenst T, Lacerda JF, Campos A, Figge MT, Carvalho A, Kniemeyer O, Brakhage AA (2023). Aspergillus fumigatus hijacks human p11 to redirect fungal-containing phagosomes to non-degradative pathway. Cell Host & Microbe, doi: 10.1016/j.chom.2023.02.002, cell.com
  • Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie: Pilzsporen kidnappen Lungenzellen (veröffentlicht: 09.03.2023), leibniz-hki.de

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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