Der Eichenprozessionsspinner, lateinisch Thaumetopoea processionea genannt, ist ein nachtaktiver Schmetterling. Wie der Name schon vermuten lässt, lebt der Eichenprozessionsspinner fast ausschließlich in allen Gattungen der Eiche. Dabei bevorzugt er warme und trockene Regionen. Insbesondere findet man den Eichenprozessionsspinner an Waldrändern, in lichten Eichenwäldern, Alleen und Einzelbäumen. Der ansonsten unscheinbare Falter macht durch regelmäßige Massenvermehrungen in besonders trockenen Jahren auf sich aufmerksam. Dann befällt er auch jüngere Bäume und kann einen erheblichen Schaden auslösen. Der Eichenprozessionsspinner ist circa 25 bis 32 Millimeter groß. Das Weibchen legt bis zu 300 Eier auf die ein- bis dreijährigen, bevorzugt auf der Südseite gelegenen, Triebe einer Eiche im oberen Bereich. In der ersten Aprilhälfte schlüpfen die stark behaarten Raupen.
Ab dem dritten Larvenstadium entwickelt sich in den Widerhacken besetzten Brennhaaren der Raupe das Nesselgift Thaumetopein. Die bis zu vier Zentimeter große Raupe ist dann auch für den Menschen gefährlich. Das Nesselgift kann Reaktionen hervorrufen, die teilweise lebensbedrohlich sind. Bei Hautkontakt entsteht oft zeitnah ein juckender Hautausschlag. Häufig treten im Zuge dessen auch allgemeine Beschwerden wie Fieber oder Schwindel auf. Werden die Härchen eingeatmet, drohen heftige Atemwegsreizungen und entzündliche Reaktionen in der Lunge. Bei Augenkontakt können lokale Entzündungen entstehen. Im schlimmsten Fall löst das Gift einen allergischen Schock aus. (vb)
(Bild 1: conserver/fotolia.com)
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