Patienten mit chronischem Juckreiz in Deutschland stark unterversorgt.
Nach Ansicht des Mediziners Prof. Matthias Augustin vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Juckreiz sind Patienten mit chronischem Juckreiz noch immer völlig unterversorgt. Rund 17 Prozent der berufstätigen Bevölkerung klagt über chronisches Jucken, etwa vier Prozent leidet unter schwerem Juckreiz.
Ansicht von Fachärzten sind Patienten mit einem chronischen Juckreiz in Deutschland medizinisch unterversorgt. Ein chronischer Juckreiz liegt dann vor, wenn die Symptome länger als sechs Wochen anhalten. "Bei chronischem Juckreiz haben wir es mit einem Volksleiden zu tun, trotzdem ist es immer noch ein unterschätztes Krankheitssymptom", kritisierte Prof. Matthias Augustin vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Nur sechs Prozent der Patienten sind versorgt und die Hälfte geht trotz Leiden nicht zum Arzt. Ärzte vermuten, dass Betroffene aus Scham keine Behandlung einleiten. Denn chronischer Juckreiz wird noch immer gesellschaftlich stigmatisiert. „Wenn sich jemand kratzt, denkt man zuerst an Flöhe und Läuse." erklärt Prof. Thomas Luger von der Uni Münster. Eine blutig aufgekratzte Haut wirke zudem für viel Menschen abstoßend.
Das Symptom „juckende Haut“ wurde in den letzten Jahren stark vernachlässigt. "Bis in die 90er Jahre galt es als eine Unterqualität von Schmerz", erklärt Prof. Luger. Zudem wüssten zahlreiche Ärzte nicht, wie Juckreiz behandelt werden soll. Die Auslöser für ständigen Juckreiz sind sehr unterschiedlich. Am Häufigsten sind Patienten von einer Neurodermitis oder einer Nahrungsmittelunverträglichkeit betroffen. Es kann jedoch auch eine Störung des Nervensystems oder ein Tumor vorliegen.
Chronischer Juckreiz kann nur schlecht behandelt werden. Allerdings ist das Symptom auch kaum wissenschaftlich beachtet. Bislang gibt nur drei Kompetenzzentren für chronischen Juckreiz ( Pruritus) in Deutschland. Eins in München, in Heidelberg und in Berlin. Auch deshalb sind die Wartezeiten mit sechs Monaten extrem lang.
In der Naturheilkunde gibt es einige Anwendungsmöglichkeiten, um ständiges Jucken zu behandeln. Lesen Sie dazu: Kribbeln in den Gliedern, Afterjucken und Juckende Scheide. (sb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.