Empörung über geplante Sterbehilfe-Klinik in den Niederlanden
21.01.2011
Im kommenden Jahr soll in Holland eine sogenannte Sterbehilfe-Klinik eröffnet werden. Der geplante Titel der Einrichtung: "Klinik für Lebensbeendigung".
Seit dem Jahr 2002 ist die Sterbehilfe in Holland gesetzlich nicht mehr unter Strafe gestellt. Seit dem boomt auch der niederländische Markt in Sachen professioneller Sterbehilfe. So plant die "Vereinigung für ein freiwilliges Lebensende" die Eröffnung einer Sterbehilfe-Klinik mit dem Titel "Klinik zur Lebensbeendigung". Insgesamt 1000 Patienten pro Jahr wolle man in der Einrichtung versorgen und bei der Beendigung des Lebens zur Seite stehen, wie die Vorsitzende des Vereins, Petra De Jong, berichtete. De Jong ist gleichzeitig auch federführendes Planungsmitglied des Sterbehilfe-Projekts. Das Angebot richtet sich anscheinend vor allem an schwerkranke Menschen, deren Behandlungsaussichten gen Null tendieren.
In Deutschland stößt die holländische Klinik auf scharfe Kritik. Vertreter der Hospiz-Bewegung lehnten in einer Stellungnahme den assistierten Suizid durch die Klinik ab. So sagte Eugen Brysch von der Deutschen Hospiz Stiftung: „Schwerstkranke brauchen kein Tötungsangebot, sie brauchen psychische, pflegerische und medizinische Hilfe. Jeder, der in Deutschland den assistierten Suizid ermöglichen möchte, öffnet solchen Tendenzen ungewollt auch hierzulande Tür und Tor.“ In Deutschland unterstützen Hospizen schwerkranke Menschen in den letzten Tagen ihres Lebens. Allerdings werden keine tötende Arzneimittel verabreicht, sondern sedierende und starke Schmerzmittel. (sb)
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