Der Experte für neurologische Intensivmedizin Dr. Marc Alain Babi von der Cleveland Clinic in den USA erläutert, welche frühen Anzeichen auf einen drohenden Schlaganfall hinweisen können.
Schlaganfälle sind weltweit auf dem Vormarsch. Alleine in den USA erleidet alle 40 Sekunden eine Person einen Schlaganfall, so Dr. Babi. Dabei seien nicht nur ältere Menschen betroffen, sondern auch immer mehr junge Erwachsene.
Schlaganfälle in jedem Alter
„Schlaganfall ist nicht nur eine Krankheit, die ältere Menschen betrifft. Obwohl das Schlaganfallrisiko mit zunehmendem Alter steigt, kann ein Schlaganfall Menschen jeden Alters treffen“, so Dr. Babi in einer aktuellen Pressemitteilung.
Zudem sei bei jungen Erwachsenen ein Anstieg der Schlaganfallinzidenz und auch von schweren Komplikationen zu beobachten, fügt der Mediziner hinzu. Dies mache deutlich, wie wichtig frühzeitige Erkennung und Prävention bereits im jungen Alter ist.
BE FAST: Warnzeichen erkennen
Wenn der Verdacht vorliegt, dass jemand einen Schlaganfall erlitten hat, sollte man sich laut Dr. Babi das Akronym BE FAST merken. BE FAST steht für: Balance, Eyes, Face, Arms, Speech und Time, also Gleichgewicht, Augen, Gesicht, Arm, Sprache und Zeit.
Balance – plötzlich auftretende Gleichgewichtsstörungen
Eyes – Sehstörungen oder Doppelbilder
Face – einseitiges Herabhängen des Gesichts
Arms – Schwäche oder Taubheit in einem Arm
Speech – Sprachstörungen oder verwaschene Sprache
Time – sofort den Notruf wählen, denn jede Minute zählt
Gerade bei einem Schlaganfall ist Zeit ein entscheidender Faktor. Laut Dr. Babi verringert schnelles Handeln das Risiko bleibender Schäden erheblich. Wenn jemand Anzeichen eines Schlaganfalls zeigt, ist es daher entscheidend, ohne zu zögern 112 – zu rufen.
Prävention besonders wichtig
Neben der Akutsituation spiele die Vorbeugung eine zentrale Rolle. Viele Risikofaktoren lassen sich gezielt beeinflussen. Dazu gehören laut Dr. Babi vor allem die Behandlung von Bluthochdruck, die Senkung erhöhter Cholesterinwerte, Behandlung von Diabetes und der Verzicht auf das Rauchen.
Ebenso wichtig ist es, die eigene familiäre Vorbelastung zu kennen. Wer weiß, dass Schlaganfälle in der Familie vorkommen, sollte dies aktiv mit der Hausärztin oder dem Hausarzt besprechen, denn eine frühzeitige Diagnostik kann Leben retten.
Was bedeutet das für den Alltag?
Schlaganfallprävention beginnt im Alltag. Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung, Verzicht auf Rauchen und eine gute Stressbewältigung sind effektive Maßnahmen.
Auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sollten ernst genommen werden – insbesondere bei Vorerkrankungen oder familiären Risiken. Auch ist zu bedenken, dass Schlaganfälle keine reine Alterskrankheit bilden. Junge Menschen sollten ebenfalls wachsam sein und Symptome nicht unterschätzen. Und im Ernstfall zählt vor allem eins: schnell reagieren, BE FAST. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Don't Ignore Warning Signs for Stroke (veröffentlicht 08.05.2025), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.