Bestimmte Inhaltsstoffe aus Brokkoli können die Darmflora und auch die Darmgesundheit gezielt verbessern. Dies hat unter anderem eine vorteilhafte Wirkung auf Entzündungsprozesse im Körper und das Immunsystem.
In einer aktuellen Forschungsarbeit an der University of Maine (USA) wurde der Einfluss von Glucosinolaten, die in Brokkoli vorkommen, auf die Darmflora und entzündliche Erkrankungen untersucht. Die Ergebnisse sind in „Electronic Theses and Dissertations“ veröffentlicht.
Wie beeinflusst Brokkoli die Gesundheit?
Für die Untersuchung erfolgte eine Auswertung der Ergebnisse von Meta-Analysen, Tiermodellen und Humanstudien. In einem präklinischen Modell wurde zunächst untersucht, wie eine Ernährung mit Brokkolisprossen im frühen Lebensalter die Entwicklung von Darmentzündungen bei genetisch anfälligen Mäusen beeinflusst.
Ergänzend dazu wurde eine Ernährungsintervention mit menschlichen Teilnehmenden durchgeführt. Sowohl gesunde Erwachsene als auch Teilnehmende mit Verdauungsbeschwerden nahmen täglich gedämpfte Brokkolisprossen zu sich. So sollte die Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmflora analysiert und Unterschiede zwischen den Gruppen sichtbar gemacht werden.
Zusätzlich wurde eine Meta-Analyse bestehender Mikrobiom-Datensätze vorgenommen, um den Einfluss westlicher Ernährungsmuster und unterschiedlicher Lebensweisen auf Nahrungsglucosinolate verarbeitende Bakterien zu untersuchen, erläutert die Studienautorin Lola Holcomb.
Deutlich reduziertes Risiko für entzündliche Darmerkrankungen
In dem Mausmodell erhöhte die Ernährung mit Brokkolisprossen die mikrobielle Vielfalt im Darm und senkte gleichzeitig das Risiko für entzündliche Darmerkrankungen. In der Humanstudie veränderten sich die Mikrobiota bei den Teilnehmenden nach dem Verzehr von Brokkolisprossen ebenfalls, so Holcomb.
Dabei sei jedoch aufgefallen, dass diese Veränderungen unterschiedlich stark waren, abhängig von der individuellen Ausgangslage. So reagiere nicht jede Darmflora gleich, was die Bedeutung personalisierter Ernährungsansätze deutlich mache.
Omnivore Ernährung baut Glucosinolate ab
In der Meta-Analyse zeigte sich außerdem, dass Teilnehmende mit einer omnivoren Ernährung (also einem regelmäßigen Konsum von Fleisch und Pflanzen) häufiger Nahrungsglucosinolate abbauende Darmbakterien aufwiesen. Zudem wurden geschlechtsspezifische Unterschiede festgestellt, was auf hormonelle oder lebensstilbedingte Einflüsse hindeuten könnte, erklärt Holcomb.
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Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse die Bedeutung der Ernährung als gezielten Hebel zur Förderung einer gesunden Darmflora. Hierbei können Lebensmittel mit viel Glucosinolaten wie Brokkoli bzw. Brokkolisprossen offenbar besondere Vorteile entfalten und möglicherweise auch die Entwicklung chronischer Entzündungen verhindern. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Lola Holcomb: Anti-Inflammatory Interactions between Gut Microbiota and Broccoli Sprouts, University of Maine (veröffentlicht Mai 2025), University of Maine
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.