Die eigene Blutgruppe kennen kann nicht schaden
Viele BundesbĂŒrger kennen ihre Blutgruppe nicht. Es wĂ€re ganz einfach, diese feststellen zu lassen, beispielsweise bei einer Blutspende beim Deutschen Roten Kreuz (DRK). Man muss die eigene Blutgruppe zwar nicht unbedingt kennen, doch das Wissen darĂŒber kann auch Aufschluss ĂŒber persönliche Gesundheitsgefahren geben.
Blutgruppe beeinflusst Risiko fĂŒr einige Krankheiten
A, B, AB oder 0, Rhesus positiv oder negativ? Viele Menschen wissen nicht, welche Blutgruppe sie haben. Das Wissen darĂŒber ist zwar nicht zwingend nötig, weil Ărzte bei Bedarf ohnehin die Blutgruppe testen, doch es könnte dazu beitragen, ĂŒber persönliche Gesundheitsgefahren besser informiert zu sein. Denn die Blutgruppe beeinflusst das Risiko fĂŒr manche Krankheiten, wie Studien gezeigt haben.
Bei Blutgruppe B gröĂere Gefahr fĂŒr BauchspeicheldrĂŒsenentzĂŒndung
So haben etwa Forscher der UniversitĂ€t Greifswald berichtet, dass das Risiko fĂŒr eine BauchspeicheldrĂŒsenentzĂŒndung bei Blutgruppe B gegenĂŒber der Blutgruppe 0 zweieinhalb mal so hoch ist. Auch bei der Gefahr fĂŒr Erkrankungen wie Herzinfarkt oder MagenschleimhautentzĂŒndung (Gastritis) spielt die Blutgruppe eine Rolle.
Fast jeder Mensch ist irgendwann auf ein Blutprodukt angewiesen
âJeder heute noch gesunde Mensch kann von einer Minute zur anderen auf die Blutspende eines Mitmenschen angewiesen sein. 80 % aller BundesbĂŒrger sind einmal in ihrem Leben auf ein Blutprodukt angewiesenâ, schreibt der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost auf seiner Webseite. âDie beiden hĂ€ufigsten in Deutschland vorzufindenden Blutgruppen sind die Blutgruppen A mit 43 % und 0 mit 41 % Anteil in der Bevölkerungâ, heiĂt es dort.
Es sei zwar nicht zwingend nötig, seine Blutgruppe zu kennen, doch es könne auch nicht schaden, sagte Birgit StĂŒrmer, die als EntnahmeĂ€rztin beim Blutspendedienst Nord-Ost des DRK in LĂŒtjensee bei Hamburg arbeitet. In einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa informiert die Expertin ĂŒber Wissenswertes zum Thema.
Wie kann man seine Blutgruppe erfahren?
Damit das gespendete Blut fehlerfrei beschriftet werden kann, wird bei jedem Blutspender immer wieder die Blutgruppe bestimmt. Rund vier Wochen nach der ersten Spende beim DRK erhalten Spender ihren Spendeausweis zugeschickt, in dem die drei Blutgruppen AB0, Rhesus und Kell angegeben sind. Andere Dienste wie zum Beispiel Haema senden den Ausweis ebenfalls nach der Erstspende. Kosten fallen dafĂŒr keine an.
Vor jeder Transfusion wird geprĂŒft
Zwar denken manche Menschen, dass sie in NotfĂ€llen schneller mit Blut versorgt werden könnten, wenn sie ihre Blutgruppe kennen oder diese in ihrem Blutspendeausweis steht, doch dem ist nicht so. Wie StĂŒrmer erlĂ€uterte, wird vor jeder Transfusion die Blutgruppe des EmpfĂ€ngers geprĂŒft. âNur die Angaben auf dem Ausweis reichen nichtâ, so die Expertin. Es werde stets gecheckt.
Was passieren kann, wenn diese Checks nicht grĂŒndlich genug erfolgen, zeigte ein Fall aus dem niedersĂ€chsischen Duderstadt, der Anfang des Jahres fĂŒr bundesweites Aufsehen sorgte. Dort war eine Patientin in einem Krankenhaus wegen falscher Blutkonserven gestorben.
Blut der Gruppe AB ist begehrt
Laut Frau StĂŒrmer sei es nicht zwingend nötig, seine Blutgruppe zu kennen, da Ărzte diese bei Bedarf ohnehin testen, wenn diese Werte relevant sind, beispielsweise bei Schwangerschaften. âAber es kann nicht schaden und ist auch einfach interessantâ, so die Ărztin.
Das Wissen könne durchaus praktischen Nutzen haben: Wer etwa 0- ist, wie nur sechs Prozent der Bevölkerung, dessen Blut kann sehr vielen Menschen helfen. âEs ist ein Universal-Spenderblutâ, erlĂ€uterte StĂŒrmer. Und Blut der Gruppe AB ist bei Plasma-Spenden begehrt, da es dort jedem EmpfĂ€nger transfundiert werden kann. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthÀlt nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.