Barmer GEK will auch 2011 keine Zusatzbeiträge erheben.
(19.09.2010) Die gesetzliche Krankenkasse Barmer GEK will auch im kommenden jahr 2011 keine Zusatzbeiträge von ihren Mitgliedern erheben. Das kündigte die Kasse in einem Schreiben an. Die Barmer wolle jedoch ihre Ankündigung von den Regierungsplänen zur Gesundheitsreform abhängig machen. Das Bundesgesundheitsministerium müsse die geplanten Änderungen einhalten. Demnach ist der Plan keine pauschalen Zusatzbeiträge zu erheben, eine vorraussichtliche Ankündigung.
Auch andere Kassen kündigten bereits an, auch 2011 keine Zusatzbeiträge erheben zu wollen. So kündigte auch die Allgemeine Ortkrankenkasse (AOK) in der letzten Woche an, ebenfalls auf die zusätzlichen Gebühren verzichten zu wollen. Zahlreiche Kassen wollen jedoch zunächst die Umsetzungspläne der Bundesregierung abwarten, um dann eine Entscheidung zu treffen. Es komme darauf an, ob die Bundesregierung bei dem Versprechen bleibt, Einsparungen vorzunehmen. Aller Voraussicht nach, werden die wenigsten Krankenkassen im kommenden Jahr einen zusätzlichen Obolus zahlen müssen. Denn die Kassen befürchten hohe Kündigungsraten.
Die regulären Krankenkassen-Beiträge steigen am dem ersten Januar 2011 von 14,9 auf 15,5 Prozent. 8,2 Prozent müssen Angestellte von ihrem Bruttolohn zahlen und 7,3 Prozent der Arbeitgeber. Die defizitären Krankenkassen konnteni n dem ersten Halbjahr 2010 einen Überschuss von rund 112 Millionen Euro verzeichnen. Im Jahr 2009 waren es noch 1,2 Milliarden Euro. Insgesamt 16 Krankenkassen erheben derzeit Zusatzbeiträge von ihren Versicherten. Kassen die einen Zusatzbeitrag einführten, hatten mit einem starken Mitgliederschwund zu kämpfen. Im Zuge der Ankündigung von zusätzlichen Beiträge haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht. Davon machten rund eine halbe Million Kassenpatienten im Jahr 2010 Gebrauch. Rund 8,5 Millionen Menschen sind bei der Barmer krankenversichert. (sb)
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