US-Behörden haben die Prüfzeit für das Roche Brustkrebs-Medikament Avastin verlängert. Der Nutzen bei Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium sei nicht groß genug gegenüber den Nebenwirkungen.
(20.09.2010) Der Pharmakonzern "Roche" muss sich weiterhin gedulden, bis das Medikament Avastin eine Zulassung in der Brustkrebs-Therapie in den Vereinigten Staaten erhält. US-Behörden wollen zunächst den Nutzen gegenüber den erheblichen Risiken im fortgeschrittenen Stadium von Brustkrebs überprüfen. Das Medikament ist mittlerweile mit rund 6,2 Milliarden Franken das Umsatz-stärkste Medikament von Roche. Das Arzneimittel wird unterdessen bei zahlreichen weiteren Krebsarten eingesetzt.
Nun nimmt sich die US-Behörde FDA mehr Zeit, um über eine Genehmigung des Arzneimittels Avastin des Pharmakonzerns Roche zu entscheiden. Das Medikament soll zur Behandlung von Brustkrebs eingesetzt werden. Es wird jedoch auch bei Darm-, Lungen-, Hirn- und Nierenkrebs zu Krebstherapie eingesetzt. Wie der Konzern mitteilte wurde die Prüfphase um drei Monate verlängert. Die Entscheidung soll nun am 17 Dezember 2010 gefällt werden. Der Beraterausschuss der FDA hatte im Juli diesen Jahres entschieden, dass Arzneimittel nicht auf dem Medikamenten-Markt zuzulassen. Die Begründung für diesen Schritt war, dass der Nutzen von Avastin bei Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium sei nicht groß genug sei. Die erheblichen Risiken seien für die Patienten nicht zu rechtfertigen. Am 20 Juli 2010 hatten externe FDA-Gutachter mit 12 gegen 1 Stimme empfohlen, die Zulassung bei Brustkrebs zu widerrufen: Bei erheblicher Giftigkeit zeigten zwei Studien keine signifikante Verlängerung des . Im Jahr 2008 hatte die US-Behörde zunächst das Mittel gegen Brustkrebs vorläufig genehmigt. Die amerikanische Tochterfirma "Gentech" erklärte, man wolle nun der FDA weitere Informationen zur Behandlung von Brustkrebs-Patienten in Verbindung mit einer Chemotherapie zur Verfügung stellen.
Das Medikament Avastin ist mittlerweile mit einem Umsatz ca. 6,2 Milliarden Franken im Jahr das Umsatz-stärkste Arzneimittel des Schweizer Konzerns. Das Medikament wird auch in Deutschland zur Krebsimmuntherapie eingesetzt. Es laufen derzeit auch weitere Studien, um die Wirksamkeit bei anderen Krebs-Tumoren zu untersuchen. Unter anderem geht es dabei um Krebsformen wie Pankreaskrebs, Magenkrebs, und Prostatakrebs. Laut Analysten macht das Krebsmedikament rund 13 Prozent des Jahresumsatzes des Konzerns Roche aus.
Eine Vielzahl von Medikamenten überschwemmen den Arzneimittelmarkt. Kritiker bemängeln, dass zahlreiche Arzneimittel über erhebliche Nebenwirkungen verfügen. Zuletzt stand ein Medikament mit dem Wirkstoff "Rosiglitazon" unter heftiger Kritik. (sb)
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