Mediziner untersuchen die Auswirkungen des metabolischen Syndroms
Das sogenannte metabolische Syndrom ist ein Cluster von mindestens drei Risikofaktoren, die abdominale Fettleibigkeit, hohen Blutdruck und Diabetes umfassen. Diese Faktoren beeinflussen schĂ€tzungsweise alleine in GroĂbritannien einen von drei Erwachsenen. Durch das metabolische Syndrom wird der Gesundheit der Betroffenen stark geschadet und Erkrankte können an den Auswirkungen schlimmstenfalls versterben. Forscher untersuchten jetzt, warum eine AnhĂ€ufung von mehreren Faktoren so besonders gefĂ€hrlich ist.
Die Wissenschaftler der Florida Atlantic University stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass das metabolische Syndrom zu einer hohen Anzahl von TodesfĂ€llen jedes Jahr fĂŒhrt. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift âJournal of Cardiovascular Pharmacology and Therapeuticsâ.
Kombination der Risikofaktoren ist besonders gefÀhrlich
In der Vergangenheit untersuchten die Ărzte mehrfach die einzelnen Risikofaktoren des metabolischen Syndroms. Diabetes, Bluthochdruck und Fettleibigkeit wirken sich schon einzeln negativ auf unsere Gesundheit aus, aber alle drei Effekte zusammen sind besonders gefĂ€hrlich, warnen die Autoren.
Bauchfett ein Gesundheitsrisiko
Bauchfett kann sich besonders negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken. Als sogenanntes Viszeralfetts lagert sich dieses Fett um verschiedene Organe des menschlichen Körpers wie beispielsweise Leber, BauchspeicheldrĂŒse und Darm ab. In der weiteren Folge zeigt sich oftmals auch eine Insulinresistenz, berichten die Wissenschaftler.
Taillenumfang ist ein wichtiger PrÀdikator des metabolischen Syndroms
Der Taillenumfang ist ein starker PrÀdiktor des metabolischen Syndroms, auch wenn der sogenannte Body-Masse-Index (BMI) aus der Gleichung entfernt wird, erklÀrt Autorin Professorin Dawn Sherling. Es gebe Patienten mit einem normalen Body-Mass-Index, welche trotzdem ein erhöhtes Risiko aufweisen. Diese Patienten stellen bei der Betrachtung des metabolischen Syndroms einen wichtigen Anteil im klinischen Alltag dar, erlÀutern die Experten.
Fettleibigkeit ist der Hauptfaktor fĂŒr das metabolische Syndrom
Hauptfaktoren, welche den Weg zum metabolischen Syndrom beschleunigen, sind Ăbergewicht und Fettleibigkeit, berichten die Wissenschaftler. Adipositas ĂŒberhole langsam sogar das Rauchen als die fĂŒhrende vermeidbare Ursache fĂŒr einen vorzeitigen Tod in den USA und weltweit, erlĂ€utert die Studienautorin Prof. Sherling. FĂŒr eine optimale Gesundheit sollte die Taille weniger als 101 cm bei MĂ€nnern und maximal rund 89 cm bei Frauen messen, so die Wissenschaftler weiter.
Negative Auswirkungen des metabolischen Syndroms
Das metabolisches Syndrom ist sozusagen ein stiller Mörder, weil es weitgehend ohne Symptome bleibt, sagen die Experten. FĂŒr die Betroffenen sei es ebenso wahrscheinlich einen Schlaganfall oder Herzinfarkt innerhalb der nĂ€chsten zehn Jahre zu entwickeln, wie bei Menschen, welche bereits vorher einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten hatten.
MorbiditÀt und MortalitÀt durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird zunehmen
Wenn die aktuelle Generation der amerikanischen Kinder und Jugendlichen das mittlere Alter erreicht, wird die MorbiditÀt und MortalitÀt durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiter zunehmen, berichten die Wissenschaftler. Sie betonen, dass die therapeutischen VerÀnderungen des Lebensstils bereits in der Kindheit beginnen sollten.
Fettleibigkeit beginnt hÀufig bereits in der Kindheit
Die Pandemie der Fettleibigkeit, welche oftmals bereits Kinder betrifft, ist zutiefst besorgniserregend, sagen die Wissenschaftler. Jugendliche sind heute fettleibiger und weniger körperlich aktiv als ihre Eltern und haben bereits höhere Raten von Typ-2-Diabetes, so die Experten weiter.
Sterblichkeitsraten in der Generation der Kinder werde die der Eltern ĂŒbertreffen
Es ist wahrscheinlich, dass die gegenwÀrtige Generation der Kinder die erste Generation seit dem Jahr 1960 ist, welche höhere Sterblichkeitsraten als ihre Eltern haben wird. Dies liegt besonders an Herzerkrankungen und SchlaganfÀllen, erklÀren die Experten.
KardiovaskulĂ€re Erkrankung bleiben fĂŒhrende Ursache fĂŒr TodesfĂ€lle
Die Forscher sagten Fettleibigkeit ist ein wichtiger Risikofaktor fĂŒr mehrere Arten von Krebs, vor allem fĂŒr Darm-, Brust- und Prostatakrebs. In den USA werden kardiovaskulĂ€re Erkrankung, vor allem infolge von Fettleibigkeit und körperlicher InaktivitĂ€t, die fĂŒhrende Ursache fĂŒr vorzeitige Tode bleiben, erlĂ€utert der Autor Professor Charles H. Hennekens.
TĂ€glicher Spaziergang von zwanzig Minuten kann das Risiko reduzieren
Leider bevorzugen die meisten Menschen die Verschreibung von Pillen zur Vermeidung von Folgen ihres ungesunden Lebensstils, berichten die Wissenschaftler. Obwohl es Belge dafĂŒr gebe, dass bereits ein tĂ€glicher Spaziergang von 20 Minuten oder mehr bei den meisten Betroffenen einen Gewichtsverlust von mindestens fĂŒnf Prozent ermögliche. Dieser Gewichtsverlust fĂŒhre seinerseits zu deutlich reduzierten Herz-Kreislauf-Ereignissen und TodesfĂ€llen, fĂŒgen die Autoren hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthÀlt nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.