Diäten: Low Carb besser als High Carb?
22.04.2014
Mit dem nahenden Sommer wollen auch immer mehr Menschen wieder etwas vom Winterspeck verlieren und daher boomen Diäten. In den letzten Jahren sind dabei sogenannte Low-Carb-Diäten, bei denen es um eine kohlenhydratarme Ernährung geht, immer populärer geworden. Ein Experte hat nun verschiedene dieser Ernährungsformen miteinander verglichen.
Low-Carb-Diäten sind im Trend
Die Temperaturen steigen, der Sommer naht und immer mehr Menschen wollen deshalb bald zu ihrer Badefigur zurückkehren und den Winterspeck loswerden. Seit Jahren sind die sogenannten Low-Carb-Diäten im Trend, bei denen es um eine kohlenhydratarme Ernährung geht. Diese Ernährungskonzepte stehen aber immer noch denen nach dem High-Carb-Prinzip gegenüber. Wissenschaftliche Studien über den Erfolg von Low Carb seien noch rar, doch ein Experte hat nun verschiedene dieser Ernährungsformen miteinander verglichen, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtet.
Verschiedene Diäten miteinander verglichen
Demnach meinte Bernhard Ludvik von der Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel der Universitätsklinik für Innere Medizin III in Wien (AKH) am Rande eines Vortrages, dass der Kohlenhydratereduktion durchaus Positives abzugewinnen ist. Er hat verschiedene Low Carb-Ernährungsformen (Atkins-Diät, Mediterrane Diät, High Protein und Glykämischer Index) miteinander verglichen. Es würden zwar noch Langzeitstudien fehlen, um den gesundheitlichen Vorteil zu beweisen, doch Fakt sei, dass sich Low Carb gerade am Anfang günstig auswirkt. Allerdings schneiden einer von Ludvik präsentierten Studie (2005 bis 2007) zufolge andere Ernährungsformen ähnlich gut ab.
Fettreduzierte Ernährung schneidet am schlechtesten ab
Es wurden dafür drei Ernährungsformen zwei Jahre lang beobachtet: eine Kost, bei der die Kohlenhydrate deutlich reduziert wurde, die Mittelmeer-Diät mit viel Fisch, Geflügel, Gemüse, Nüssen und Olivenöl sowie eine fettreduzierte Kost. Im ersten halben Jahr sei zwar der Gewichtsverlust durch die Low-Carb-Ernährung deutlich besser gewesen, doch nach zwölf Monaten kam es zu einem Angleich zwischen dieser und der mediterranen Kost. Am schlechtesten schnitt die fettreduzierte Ernährung ab, auch wenn damit das Gewicht verringert werden konnte.
Hoher Fleischkonsum birgt gesundheitliche Risiken
Eine Ernährung, die auf wenig Kohlenhydrate und viel Eiweiß setzt, hat Experten zufolge aber auch verschiedene Nachteile. Die proteinbetonte Kost geht oft mit einem hohen Fleischkonsum einher, der gesundheitliche Risiken birgt. So wird der Konsum von rotem Fleisch mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht und fettreiches Fleisch spielt bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch die Begünstigung hoher Blutfettwerte eine Rolle. Wie Ernährungsexperten zudem betonen, führt eine fleischreiche Ernährung häufig dazu, dass sich vermehrt Harnsäure im Körper bildet, was langfristig bei manchen Menschen zu Nierensteinen oder Gicht führen könne.
Seit den 1980er-Jahren erfreut sich Fast Food großer Beliebtheit
Die Zufuhr von Kohlenhydraten habe sich von 1960 bis in die 1990er-Jahre fast verdoppelt. Laut Ludvik ist dabei seit den 1980er-Jahren ein besonders starker Anstieg zu verzeichnen, vor allem was die einfachen Kohlenhydrate, wie etwa Zucker, betrifft. Seit dieser Zeit erfreut sich zum einen Fast Food großer Beliebtheit und zum anderen auch Maissirup, der beispielsweise in Softdrinks beigemischt wird. Parallel dazu gingen Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs einher, die in Verbindung mit diesen Nahrungsgewohnheiten gebracht werden. Ludvik erläuterte: „Der Konsum von komplexen Kohlenhydraten, wie wir sie immer propagieren, geht deutlich zurück.“ Dabei handelt es sich um stärkehaltige Lebensmittel, die den Blutzuckerspiegel über längere Zeit stabil halten, etwa Gemüse oder Vollkornprodukte.
Nordic Diet für Nordeuropäer
Relativ neu auf dem Jahrmarkt der Diäten ist die „Nordic Diet“, die von Rene Redzepi für Bewohner der nordeuropäischen Länder entwickelt wurde, damit diese vermehrt auf regionale Nahrungsmittel zugreifen können. Ludvik erklärte, dass dabei viel Fisch, Gemüse und Obst in Form von Beeren mit Vollkornprodukten und fettarmen Milchprodukten sowie Rapsöl kombiniert werden. (sb)
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de
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