Gegner der Homöopathie wollen öffentlich eine Überdosis von homöopathischen Mitteln einnehmen
28.01.2011
Gegner der Homöopathie fordern zur „Massen-Überdosis“ von homöopathischen Mitteln in Deutschland und Österreich auf. Auf Kundgebungen in Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Berlin, München und Wien wollen die Kritiker gemeinsam haufenweise Homöopathie Mittel einnehmen, um eine Wirkungslosigkeit zu „beweisen“.
Bereits Anfang 2010 initiierte die Kampagne „10.23 Homeopathy- There´s nothing in it“ eine Kundgebung in London, auf der die Gegner der Homöopathie massenweise homöopathische Mittel zu sich nahmen. Die selbsternannten Skeptiker bezeichnen die Homöopathie als „unwissenschaftlich“ und „absurde Pseudowissenschaft“. Nun soll diese Art von Verhöhnung auch nach Deutschland und Österreich importiert werden. Hauptargument der Gegner ist, dass sogenannte Globuli keine Wirkstoffe enthalten, sondern nur Lösungsmittel. Diese wiederum zeigen laut wissenschaftlichen Maßstäben keine negativen aber auch keine positiven Wirkungen auf den menschlichen Organismus. Ähnliche Aktionen plant die Kampagne auch weltweit durchzuführen. Nachdem Deutschland ein Besuch abgestattet wurde, sollen im Anschluss Länder wie Kanada, Singapur, Ungarn, Belgien oder auch Australien folgen. So sagte Amardeo Sarma, Vorsitzender der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP): „Die meisten Leute wissen nicht, dass Homöopathie keine Pflanzen- oder Naturmedizin ist“. Seiner Meinung geben selbst Homöopathen zu, dass die Mittel zumeist Zucker, Wasser oder Alkohol enthalten.
Diesen Argumenten widerspricht der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ). So sagte ein Sprecher der Ärztevereinigung: „Homöopathen behaupten, dass Hochpotenzen einen substanzspezifischen Effekt hervorbringen; sie behaupten nicht, dass es sich dabei um einen pharmakologischen Effekt handelt. Von einer pharmakologischen Wirkung kann gesprochen werden, wenn eine Substanz regelhaft (d.h. statistisch belegbar) eine messbare Veränderung in einem Organismus hervorruft. Eine pharmakologische Wirkung ist dosisabhängig und lässt sich in einer Dosis-Wirkungskurve beschreiben."
Das Ziel einer homöopathischen Arzneimittelprüfung mit Hochpotenzen ist die Stimulierung von Reaktionen des Organismus. Diese Reaktionen lassen sich von pharmakologischen Wirkungen deutlich unterscheiden; sie sind stark individuell geprägt und den pharmakologischen Wirkungen der jeweiligen Substanz häufig entgegengesetzt. Erst aus der Analyse einer Gruppe von Prüfern ergibt sich ein spezifisches Muster. Warum überhaupt Reaktionen auftreten ist wissenschaftlich unklar, dass Reaktionen auftreten, ist belegt (Möllinger et al. A Double-Blind, Randomized, Homeopathic Pathogenetic Trial with Healthy Persons: Comparing Two High Potencies. Forschende Komplementärmed. Klass Naturheilkunde 2004;11:274-280). (sb)
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