âGlucaGen Hypokitâ: Novo Nordisk ruft Diabetes-Arzneimittelset zurĂŒck
Das dĂ€nische Pharmaunternehmen Novo Nordisk ruft drei Chargen des âGlucaGenÂź HypoKitâ in Deutschland zurĂŒck. Das Produkt wird zur Behandlung bei schweren Unterzuckerungen bei Diabetes-Patienten eingesetzt.
Diabetes-Notfallset wird zurĂŒckgerufen
Der dĂ€nische Hersteller Novo Nordisk ruft drei Chargen des Diabetes-Notfallsets âGlucaGenÂź HypoKitâ in Deutschland zurĂŒck. Das Produkt wird zur Behandlung schwerer hypoglykĂ€mischer Reaktionen (Unterzuckerung) eingesetzt, die bei der Insulintherapie von Kindern und Erwachsenen mit Diabetes mellitus auftreten können.
Unterzuckerung kann gefÀhrlich werden
Erste Anzeichen fĂŒr Unterzuckerung sind unter anderem Zittern, ĂŒbermĂ€Ăiges Schwitzen, innere Unruhe und NervositĂ€t. Wenn Diabetiker dann nicht unverzĂŒglich Zucker (insbesondere Traubenzucker) zu sich nehmen oder eine Injektion mit hormonellen Gegenspielern des Insulins Glukagon erhalten, verschlimmert sich der Zustand des Betroffenen zunehmend.
Nadeln könnten sich lockern
Einer Pressmitteilung zufolge hat das Unternehmen eine Untersuchung durchgefĂŒhrt, die gezeigt hat, dass sich in wenigen FĂ€llen (0,006 Prozent) die Nadeln von der Fertigspritze in bestimmten Chargen von âGlucaGenÂź HypoKitâ gelöst haben. ĂuĂerlich ist die Fehlfunktion nicht erkennbar.
Im Ernstfall könnten sich Nadeln bei der Anwendung ablösen. In solchen FĂ€llen ist das PrĂ€parat nicht mehr bestimmungsgemÀà verwendbar. Wenn sich dadurch die Behandlung verzögert, kann das fĂŒr den Patienten schwere Folgen haben.
Betroffen sind die Chargen FS6W906, FS6W937 und FS6X052 mit dem Verfallsdatum 31.05.2018. Die Arzneimittel wurden in Deutschland seit 2016 verkauft.
Nebenwirkungen an Hersteller melden
Patienten werden aufgefordert, die betroffenen Packungen in ihrer Apotheke abzugeben und sie kostenlos umtauschen zu lassen. AuĂerdem schreibt der Pharmaproduzent: âAlle VerdachtsfĂ€lle auf Nebenwirkung unter Verwendung des GlucaGenÂź HypoKit mit den o.g. Chargenbezeichnungen und Verfalldaten sollen bitte umgehend an Novo Nordisk gemeldet werden.â
Novo Nordisk bedauert den Vorfall und bittet um Entschuldigung fĂŒr die damit verbundenen Unannehmlichkeiten fĂŒr Patienten, Ărzte und Apotheker.
RĂŒckruf von Blutzucker-Teststreifen
Erst vor wenigen Monaten musste ein weiteres Produkt fĂŒr Diabetes-Patienten zurĂŒckgerufen werden. Das Pharma-Unternehmen Stadapharm rief seinen Blutzucker-Teststreifen sowie MessgerĂ€te-Kits zurĂŒck. Kurz darauf gerieten Produkte anderer Hersteller in die Kritik.
Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) hatte einen erneuten RĂŒckruf von unzuverlĂ€ssigen Blutzucker-Teststreifen gefordert. Die Experten warfen dem Medizintechnikhersteller Medisana AG und der Handelskette Aldi SĂŒd vor, durch den Verkauf dieser Produkte die Patientensicherheit zu gefĂ€hrden. (ad)
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