Bei der antimikrobiellen und antioxidativen Wirkung von Knoblauch spielt es eine erhebliche Rolle, ob der Knoblauch noch frisch, bereits gereift oder fermentiert ist. Entsprechend unterschiedlich sind die gesundheitlichen Effekte.
In einer neuen Studie wurden die antimikrobiellen und antioxidativen Eigenschaften von rohem, gereiftem und fermentiertem Knoblauch (in Fruchtessig, Honig oder Ethanol eingelegt) untersucht. Die Ergebnisse sind in dem englischsprachigen Fachjournal „Food Science & Nutrition“ nachzulesen.
Wie beeinflusst Knoblauch die Gesundheit?
Die Forschenden verglichen die Wirkung der verschiedenen Knoblauchvarianten auf Mikroorganismen und freie Radikale. Im Labor wurde getestet, wie stark die Proben das Wachstum von Bakterien und Pilzen hemmen, berichtet das Forschungsteam.
Parallel dazu prüften die Fachleute die antioxidative Kapazität des Knoblauchs durch Messungen der freien Radikalfänger-Aktivität und des Gehalts an Phenolverbindungen.
Frischer Knoblauch gegen Bakterien
Die Ergebnisse zeigen, dass es erkennbar Unterschiede bei den Auswirkungen der untersuchten Knoblauchvarianten gab. Frischer Knoblauch wirkte beispielsweise am stärksten gegen Mikroorganismen wie Escherichia coli oder Aspergillus niger, was die Fachleute auf den hohen Gehalt an Allicin und anderen schwefelhaltigen Verbindungen zurückführen.
Fermentierter Knoblauch hat eine höhere antioxidative Aktivität
Indes weisen fermentierter Knoblauch und gereifter Knoblauch laut den Forschenden eine höhere antioxidative Aktivität auf. Dies gehe vermutlich darauf zurück, dass bei der Verarbeitung zusätzliche phenolische Verbindungen entstehen.
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Insgesamt verdeutlich die Studie, dass der Nutzen von Knoblauch von der Zubereitungsform beeinflusst wird. Um gezielt das Immunsystem im Kampf gegen Keime zu stärken, bietet es sich an, frischen Knoblauch zu konsumieren. Geht es dagegen um antioxidativen Zellschutz, sollte auf fermentierten oder gereiften Knoblauch zurückgegriffen werden,
Für die Forschung stellt sich nun die Frage, wie sich die jeweiligen Stärken kombinieren lassen. Denkbar sind Mischformen oder spezielle Extrakte, die antimikrobielle als auch antioxidative Eigenschaften kombinieren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Luis M. Cocom, Hsiao-Chi Wang, Kuo-Chan Tseng, Yung-Lin Chu: The Antimicrobial and Antioxidant Properties of Raw, Aged, and Fermented Garlic: Influence of Processing Methods; in: Food Science & Nutrition (veröffentlicht 31.07.2025), Food Science & Nutrition
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