Bereits ein moderater Konsum von Alkohol ist mit einem signifikant erhöhten Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs verbunden. Um das Risiko zu minimieren, ist auf Alkohol daher möglichst zu verzichten.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Harvard TH Chan School of Public Health wurde der Einfluss von Alkoholkonsum auf das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs untersucht. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „PLOS Medicine“ nachzulesen.
Einfluss des Alkoholkonsums analysiert
Für die Forschungsarbeit wurden 30 prospektive Kohortenstudien ausgewertet, die zwischen 1980 und 2013 weltweit durchgeführt wurden. Insgesamt analysierte das Team die Daten von fast 2,5 Millionen Menschen.
Einbezogen wurden nur Personen ohne vorherige Krebserkrankung und die Teilnehmenden waren bei Studienbeginn durchschnittlich 57 Jahren alt, berichtet das Team. Anhand ihrer täglichen Alkoholaufnahme habe man die Teilnehmenden in verschiedene Gruppen eingeteilt.
Dabei reichte die Aufnahme laut den Forschenden von unter fünf Gramm bis über 60 Gramm Alkohol pro Tag und auch die favorisierten Getränketypen (Bier, Wein, Spirituosen) wurden erfasst.
Die Daten von Teilnehmenden die rauchten, als auch von Personen, die nicht rauchten, wurden laut den Forschenden in der neuen Studie separat ausgewertet, um den Einfluss von Alkohol unabhängig von anderen Risikofaktoren zu ermitteln.
Erhöhtes Krebsrisiko
Im Untersuchungszeitraum wurden 10.067 Fälle von Bauchspeicheldrüsenkrebs registriert und den Fachleuten zufolge bestand ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Konsum von höheren Alkoholmengen und einem erhöhten Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Ab einem Konsum von 30 bis 60 Gramm Alkohol pro Tag (etwa zwei bis vier Standardgläser) war das Risiko um zwölf Prozent erhöht, bei mehr als 60 Gramm war das Risiko sogar um 32 Prozent erhöht, berichtet das Team. Allerdings hatt der Getränketyp dabei entscheidenden Einfluss.
Spirituosen besonders gefährlich
Besonders deutlich sei der Zusammenhang bei Alkoholkonsum in Form von Spirituosen ausgefallen (Risikoanstieg um vier Prozent pro zehn Gramm täglich), während sich bei Wein keine signifikante Risikoerhöhung gezeigt habe. Der Effekt sei dabei unabhängig vom Geschlecht und Tabakkonsum aufgetreten.
Laut den Forschenden gab es zudem Unterschiede zwischen den Regionen. In Asien habe sich kein Zusammenhang zwischen dem Alkoholkonsum und dem Krebsrisiko gezeigt, während in Europa, Australien und Nordamerika ein moderater, aber konsistenter Risikozuwachs pro zusätzlichem Alkoholkonsum festgestellt wurde.
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Insgesamt liefern die Ergebnisse deutliche Hinweise darauf, dass bereits moderater Alkoholkonsum das Risiko für eine der tödlichsten Krebsarten erhöhen kann, unabhängig von anderen bekannten Risikofaktoren und die Daten legen nahe, dass Frauen ab einem Konsum von 15 Gramm Alkohol täglich und Männer ab 30 Gramm ein signifikant erhöhtes Risiko erleben, so das Forschungsteam. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
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- Sabine Naudin, Molin Wang, Niki Dimou, Elmira Ebrahimi, Jeanine Genkinger, et al.: Alcohol intake and pancreatic cancer risk: An analysis from 30 prospective studies across Asia, Australia, Europe, and North America; in: PLOS Medicine (20.05.2025), PLOS Medicine
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