Eine zeitlich begrenzte Ernährung (intermittierendes Fasten bzw. Intervallfasten) verbessert die Herzfrequenz, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität von Menschen mit posturalem orthostatischem Tachykardiesyndrom (POTS). Gleichzeitig werden Symptome wie Herzrasen und Konzentrationsprobleme reduziert.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der UC San Diego School of Medicine wurde der Einfluss von zeitlich begrenztem Essen auf das posturale orthostatische Tachykardiesyndrom untersucht. Die Ergebnisse sind auf dem Preprintserver „medRxiv“ veröffentlicht.
Symptome des POTS
Das posturale orthostatische Tachykardiesyndrom beschreibt eine Fehlregulation des autonomen Nervensystems. Betroffene erleben beim Aufstehen einen raschen Anstieg der Herzfrequenz, begleitet von Symptomen wie Schwindel, starker Müdigkeit, Herzrasen und Konzentrationsproblemen.
Ob eine zeitliche Beschränkung der Nahrungsaufnahme auf acht bis zehn Stunden am Tag hier zu Linderung beitragen kann, haben die Fachleute nun an 20 Teilnehmenden mit posturalem orthostatischem Tachykardiesyndrom untersucht.
Alle Teilnehmenden nahmen zu Beginn der Studie über zwölf oder mehr Stunden pro Tag Nahrung zu sich und nach einer zweiwöchigen Beobachtungsphase wurde das Essensfenster für zwölf Wochen auf acht bis zehn Stunden pro Tag reduziert, erläutert das Forschungsteam.
Vor und nach der Intervention wurden die Herzfrequenz im Stehtest und die mitochondriale Aktivität im Blutplasma bewertet sowie eine subjektive Einschätzungen der Lebensqualität abgefragt.
Verbesserte körperliche Leistungsfähigkeit
Nach der Ernährungsumstellung nahm die durchschnittliche Herzfrequenzzunahme der Teilnehmenden beim Aufstehen um elf Schläge pro Minute ab und die Teilnehmenden berichteten auch über eine spürbare Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, mehr Energie und eine geringere Schwere ihrer Symptome, berichten die Forschenden.
Außerdem habe sich auch eine gesteigerte ATP-Produktion, also eine verbesserte Funktion der Zellkraftwerke (Mitochondrien) gezeigt, die für den Energiehaushalt zentral sind.
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Die Ergebnisse deuten damit insgesamt darauf hin, dass Intervallfaste mit einer Beschränkung der Nahrungsaufnahme auf acht bis zehn Stunden pro Tag eine effektive nicht-medikamentöse Option sein kann, um die Lebensqualität und Herzregulation bei Personen mit POTS zu verbessern.
Vielversprechende Option bei POTS
Auch wenn es sich nur um eine kleine Pilotstudie ohne Kontrollgruppe handelt, sind die Resultate vielversprechend, vor allem angesichts der bisher begrenzten Therapieoptionen bei posturalen orthostatischen Tachykardiesyndrom, so das Forschungsteam.
Denn eine zeitlich begrenzte Ernährung ist relativ einfach umsetzbar, birgt kaum Risiken und könnte vielen Betroffenen helfen, ihren Alltag besser zu bewältigen. Jetzt sind jedoch langfristige Studien mit mehr Teilnehmenden und Vergleichsgruppen erforderlich, um die Wirkung zu bestätigen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Marissa Dzotsi, Allyssa Strohm, Shweta Varshney, Juan P. Zuniga-Hertz, Ramamurthy Chitteti, et al.: Time-Restricted Eating Improves Quality of Life, Heart Rate, and Mitochondrial Function in Patients with Postural Orthostatic Tachycardia Syndrome; in: medRxiv (veröffentlicht 31.05.2024), medRxiv
Wichtiger Hinweis:
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