Suppe wird häufig als effektives Hausmittel gegen Erkältung angepriesen. Doch hat sie bei akuten Atemwegsinfekten tatsächlich eine therapeutische Wirkung?
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of the West of Scotland (UWS) wurde die Wirkung von Suppe auf die Symptome, die Krankheitsdauer, die Immunantwort und die Entzündungswerte bei Erwachsenen mit akuten Atemwegserkrankungen untersucht. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „Nutrients“ nachzulesen.
Suppe als Intervention
Die Forschenden analysierten für ihre Untersuchung wissenschaftliche Datenbanken wie MEDLINE, Scopus und die Cochrane Library. Berücksichtigt wurden Studien, in denen Suppe als gezielte Intervention bei Erwachsenen mit akuten Atemwegsinfekten eingesetzt wurde. So konnten vier Studien identifiziert werden, welche die Einschlusskriterien erfüllten.
Die Suppe enthielt dabei in einer Studie zum Beispiel eine komplexe Mischung aus Getreide, Hülsenfrüchten, Gemüse (Karotten, Zwiebeln, Spinat, Rüben) und einer Vielzahl von Kräutern und Gewürzen (Petersilie, Koriander, Minze, Polei-Minze, Selleriesamen).
In einer anderen Studie wurde die Wirkung von klassischer Hühnerbrühe untersucht und in einer weiteren eine spezielle Heilkräutersuppe mit Ginseng, Ingwer, Zimt und andere Heilpflanzen, die für ihre immunmodulierende und entzündungshemmende Wirkung bekannt sind.
Suppe kann Symptomstärke und Krankheitsdauer reduzieren
Die Ergebnisse zeigen, dass Suppe bei akuten Atemwegserkrankungenkann tatsächlich hilft, allerdings nur im begrenztem Umfang. In mehreren Studien ließ sich eine geringe, aber spürbare Reduktion der Symptomstärke und Krankheitsdauer feststellen, im Schnitt zwischen ein und 2,5 Tagen, berichtet das Team.
Reduzierte Entzündungsmarker
Zwei Studien zeigten laut den Fachleuten zudem einen Rückgang von Entzündungsmarkern wie Interleukin-6 (IL-6), Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α) und C-reaktivem Protein (CRP), die auf eine abschwächende Wirkung auf Entzündungsprozesse hindeuten.
Allerdings fiel auf, dass keine der eingeschlossenen Studien die Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden oder die Arbeitsunfähigkeit untersuchte, zwei Faktoren, die im Alltag eine große Rolle spielen.
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Auch wenn die Beweislage begrenzt bleibt, liefert die Übersichtsarbeit erste wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Suppenkonsum tatsächlich einen kleinen, aber positiven Beitrag zur Linderung von Erkältungssymptomen leisten kann, resümieren die Forschenden.
Suppe kann helfen
Wer bei den ersten Anzeichen einer Erkältung zu warmer Hühnersuppe oder auch zu speziellen Gemüsebrühen mit Heilkräutern greift, trifft vermutlich keine schlechte Entscheidung. Sie kann das subjektive Befinden verbessern, den Körper mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgen und vielleicht sogar die Krankheitsdauer etwas verkürzen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Sandra Lucas, Matthew J. Leach, Rachel Kimble, Joshua Cheyne: Were Our Grandmothers Right? Soup as Medicine—A Systematic Review of Preliminary Evidence for Managing Acute Respiratory Tract Infections; in: Nutrients (veröffentlicht 07.07.2025), Nutrients
Wichtiger Hinweis:
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