Was können Reisende tun, wenn die Klimaanlage im ICE Zug ausfällt.
(12.07.2010) Es waren dramatische Szenen, die sich am Samstag und Sonntag in den ICE Zügen abgespielt haben müssen. Betroffene berichten über Dehydrierung, Kreislauf Problemen und glühende Hitze. In Zügen herschten in einzelnen Wagons Temperaturen von über 50 Grad. Viele Reisende klagten über Atemnot und akute Ängste zu ersticken. Zahlreiche Passagiere, darunter Schüler einer Schulklasse, kollabierten. Eine Betroffene erklärte gegenüber Heilpraxisnet, "Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl ich bekomme keine Luft", so dürfte es auch den meisten Reisenden ergangen sein.
Gerade angesichts der aktuellen Vorkommnisse in den ICE der Serie 2 anhand defekter Klimaanlagen, ist es angebracht, über die Folgen von zuviel Hitze auf den menschlichen Organismus aufgeklärt zu werden. Thorsten Fischer, Heilpraktiker aus Hannover erklärt u.a., was Betroffene tun können, um gesundheitlichen Schäden in Akut Situationen vozubeugen.
Ein stetig erhöhte Umgebungstemperatur kann Folgen für den menschlichen Organismus haben, wenn das große Kühlungssystem, das Schwitzen, an seine Grenzen kommt. Zu einer Hitzerschöpfung kommt es meist in Folge starken Schwitzens. Neben dem starken Flüssigkeitsverlust werden auch Elektrolyte mit ausgeschwemmt, die dem Organsimus fehlen können. Es kann dadurch zu Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Flimmern vor den Augen uns zu Schwindel bis zu Bewusstseinsstörungen und Bewusstlosigkeit kommen.
Bei längerem Bestehen ohne Gegenmaßnahmen kann es zu einen Hitzekollaps kommen, bei dem der Kreislauf der Betroffenen kollabiert. Es kommt meist zu einem Blutdruckabfall (Hypovolämischer Schock) mit Bewusstlosigkeit.
Bekannter ist der Hitzschlag. Hierbei handelt es sich um eine Überhitzung des Organismus mit Krämpfen, Bewusstseinsstörungen, massivem Fieber, keinem Schwitzen und einem sogenannten Hirnödem. Beim Hitzekollaps kommt es zu einer kurzen Bewusstlosigkeit, weil sich durch die Hitze in der Umgebung die Blutgefässe schnell erweitert haben und sozusagen das Blut im Gehirn fehlt.
Maßnahmen bei akuter Überhitzung in ICE Zügen durch Ausfall der Klimaanlage.
Gerade in überhitzen Räumen mit vielen Menschen, wie jetzt in den ICE der Serie 2 geschehen, in denen es auch zu Temperaturen um die 40 Grad gekommen sein soll, kann es zu den oben beschriebenen Beschwerden kommen.
Wichtig ist es, die Betroffenen zu kühlen (an einen kühlen schattigen Ort bringen ohne viele andere Menschen, nasse feuchte und kalte Lappen auf den Kopf legen) und ihnen viel zu trinken (Wasser) zu geben. Alkohol ist absolut zu vermeiden! Bei einer Bewusstlosigkeit sind die Betroffenen möglichst in die stabile Seitenlage zubringen und es ist eine umgehende notärztliche Versorgung angezeigt.
Können Reisende auf Schadensersatz klagen?
Gegenüber "Focus Online" erklärte der auf Verkehrsrecht spezialisierte Rechtsanwalt Roman Becker, betroffene Reisende sollten ihre Schadenersatzforderungen zeitnah und schriftlich einreichen. Das Anschreiben sollte unbedingt per Einschreiben mit Rückschein an die Deutsche Bahn AG gesandt werden. In dem Anschreiben sollte eine Kopie des ärztlichen Attestes sowie eine Kopie der Fahrkarte beigelegt sein. Vor allem der ärtzliche Attest ist wichtig, denn, so erklärt der Fachanwalt gegenüber "Focus", "Wer Schadenersatz oder Schmerzensgeld verlangt, muss nachweisen, welche Schäden er erlitten hat". (sb, tf)
Lesen Sie dazu:
Dehydrierung im ICE: Eine Betroffene berichtet
Übermäßiges Schwitzen, Hyperhidrosis
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Bild: Andreas Morlok / pixelio.de
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