Eine Reduzierung der Kohlenhydrate in der Ernährung zugunsten einer höheren Aufnahme von Proteinen und Fetten verbessert die Profile verschiedener Lipoprotein-Subklassen bei Typ-2-Diabetes, unabhängig von Veränderungen des Körpergewichts.
Ein Forschungsteam unter Beteiligung von Fachleuten des dänischen Universitätskrankenhauses Bispebjerg hat untersucht, ob eine Reduzierung der Kohlenhydratzufuhr bei gleichzeitiger Erhöhung der Protein- und Fettaufnahme unabhängig von einer Gewichtsabnahme zu einer Verbesserung der Lipoprotein-Subklassenprofile bei Typ-2-Diabetes beiträgt. Die Ergebnisse sind in dem „American Journal of Clinical Nutrition“ nachzulesen.
Was ist Dyslipidämie?
Dyslipidämie beschreibt eine Störung des Fettstoffwechsels, bei der abnorme Konzentrationen von Lipiden (Fetten) im Blut vorliegen, zum Beispiel des Cholesterins und der Triglyceride.
Übergewicht, Fettleibigkeit und Diabetes gelten als mögliche Ursachen für eine Dyslipidämie und diese kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) erhöhen sowie die sogenannte Atherogenese bei Typ-2-Diabetes fördern.
Die Atherogenese bezeichnet den Prozess der Entstehung und Entwicklung von Atherosklerose, einer Erkrankung der Blutgefäße, bei der sich gefährliche Fettablagerungen (sogenannte Plaques) an den Innenwänden der Arterien bilden
Zwei frühere Studien ausgewertet
Die Fachleute bestimmten das Dichteprofil der zirkulierenden Lipoproteine bei Personen mit Typ-2-Diabetes aus zwei früheren randomisierten kontrollierten Studien.
In einer dieser Studien erhielten 30 Personen entweder eine isokalorische, kohlenhydratreduzierte, proteinreiche Ernährung oder eine konventionelle Diät zur Gewichtsabnahme bei Diabetes.
Die Ergebnisse zeigten, dass eine isokalorische kohlenhydratreduzierte proteinreiche Ernährung im Vergleich zu der konventionellen Ernährung den mittleren Wert der Triacylglycerin-reichen Lipoproteine (TRL) und des „ungesunden“ LDL-Cholesterins signifikant senkte und gleichzeitig die Subfraktionen des „gesunden“ High-Density-Lipoproteins (HDL2/HDL3) erhöhte, berichtet das Team.
In der zweiten Studie wurden 72 Teilnehmende in einem Parallelgruppendesign ebenfalls über einen Zeitraum von sechs Wochen einer isokalorischen, kohlenhydratreduzierten, proteinreichen Ernährung oder einer konventionellen Diät zur Gewichtsreduktion bei Diabetes zugeteilt.
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Die Forschenden stellten fest, dass die isokalorische, kohlenhydratreduzierte, proteinreiche Ernährung im Vergleich zu einer konventionellen Diät aufgrund einer damit verbundenen Gewichtsabnahme zu einer stärkeren Senkung der TRL und des LDL-Cholesterins sowie zu einer Erhöhung der HDL-Cholesterinwerte führte.
Außerdem war die isokalorische, kohlenhydratreduzierte, proteinreiche Ernährung mit einer stärkeren Senkung der sogenannten intrahepatischen Triglyceride verbunden, berichtet das Team.
Proteine & Fette statt Kohlenhydraten
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Ersatz von Kohlenhydraten in der Ernährung durch Proteine und Fette der Dyslipidämie bei Typ-2-Diabetes entgegenwirken kann, was auf eine atheroprotektive Verschiebung des Lipoproteinpartikelprofils zurückzuführen ist, resümieren die Fachleute. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mads N. Thomsen, Mads J. Skytte, Amirsalar Samkani, Philip Weber, Mogens Fenger, et al.: Replacing dietary carbohydrate with protein and fat improves lipoprotein subclass profile and liver fat in type 2 diabetes independent of body weight: evidence from two randomized controlled trials; in: American Journal of Clinical Nutrition (veröffentlicht 29.11.2024), American Journal of Clinical Nutrition
Wichtiger Hinweis:
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