Asthma Fachkonferenz in Hannover: Polypen in der Nase: Auslöser für Asthma?
Nasen-Polypen sind mitverantwortlich dafür, dass Patienten unter Asthma bronchiale leiden. Denn die Polypen sind Träger von Bakterien, auf die der Körper mit mit einer starken Produktion von „Immunglobulin E“ (IgE) reagiert. Immunglobulin E sind Antikörper die vor allem Parasiten abwehren sollen. Sie sind jedoch auch für Allergien verantwortlich.
Viele zum Teil schwere Asthma Erkrankungen sind nach neuen Erkenntnissen eine Folge von Polypen in der Nase. Das berichtete Prof. Claus Bachert, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI), auf dem heute eröffneten Deutschen Allergie-Kongress in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Laut neuster Untersuchungen seien bei etwa acht von zehn Asthma-Patienten Polypen mit dem Bakterienstamm „Staphylokokken“ gefunden worden. Staphylokokken sind grampositive sog. Kugelbakterien, die in unregelmäßigen Haufen gelagert sind. Sie kommen vor allen auf Haut und in den Schleimhäuten von Mensch vor. Von diesen Bakterienstämmen gibt es zahlreiche Unterarten und Formen. Bei vielen Betroffenen reagiert der menschliche Organismus mit einer starken Produktion von Immunglobulin E (IgE). Das passiert in rund 40 Prozent der Fällen.
Für Mediziner ist das Immunglobulin E ein typischer Allergie-Antikörper. "Er ist der Stoff, der die immunologisch aktiven Mastzellen bewaffnet und bei Allergen-Kontakt für allergische Symptome sorgt", erklärte Professor Claus Bachert auf der Allergie-Fachkonferenz in Hannover.
Immunglobulin E ist gegen eine Vielzahl von unterschiedlichen Allergenen gerichtet. Doch Patienten mit Polypen bekommen oft keine Allergie sondern Asthma. Doch es gibt Hoffnung wie Claus Bachert berichtet. Denn Studien hätten gezeigt, dass es bereits Antikörper gegen das IgE existieren. So sagte der Professor : "Wir können sie erfolgreich mit einem bereits verfügbaren monoklonalen Antikörper gegen IgE behandeln. Das hat eine placebo-kontrollierte Studie ergeben."
In der Studie konnte beobachtet werden, dass die durch die Gabe der monoklonalen Antikörper Polypen und Asthma Symptome verdrängt werden konnten. So habe es einen "signifikanten Rückgang der Polypen und der Asthmasymptome" gegeben. Auf der Konferenz betonte Bachert, dass durch die Studie ein neues Krankheitsbild entdeckt worden sei, das bislang völlig unbekannt war. Eine Vielzahl von Asthma Patienten können nun auf neue Behandlungsansätze hoffen. (sb, 11.09.2010)
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Wichtiger Hinweis:
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