Die Blutgefäße bilden eine Art Röhrensystem in unserem Körper und dienen dem Transport des Blutes, wobei sie anhand ihrer Funktion in verschiedene Typen unterschieden werden können. So wird frisches Blut vom Herzen aus zunächst in die sogenannte Hauptschlagader gepumpt (Aorta), anschließend in die Arterien (Schlagadern) und Arteriolen (kleine Schlagadern) und von dort in die sogenannten Kapillaren (Haargefäße).
Danach fließt das nunmehr sauerstoffarme Blut über die Venolen (kleine Venen), Venen (Blutadern) und Hohlvenen zurück zum Herzen. Gemeinsam mit dem Herz bilden die Blutgefäße so den Blutkreislauf. Das System des Blutkreislaufs funktioniert nur, solange keine Schädigungen und Verletzungen an den Blutgefäßen vorliegen.
Zwar können geringfügige Beeinträchtigungen der Blutgefäße meist vom Körper kompensiert werden, aber bei größeren Schäden drohen schnell lebensgefährliche Komplikationen. Beispielsweise ist eine Ruptur der Aorta ein medizinischer Notfall, der vielfach zum Tode der Betroffenen führt. Auch eine Thrombose (Verschluss der Blutgefäße durch ein Blutgerinnsel) kann schnell lebensbedrohlich werden.
Gleiches gilt für Verletzungen der Blutgefäße - und entsprechende Blutungen - im Gehirn. Werden im Zuge eines Unfalls Arterien verletzt, ist dies meist mit starken Blutungen verbunden und der Blutverlust kann ebenfalls schnell zu einer tödlichen Gefahr werden. Neben den akuten Beeinträchtigungen der Blutgefäße sind auch chronische Erkrankungen möglich, wie beispielsweise sogenannte Krampfadern (Varikose), eine Arterienverkalkung (Arteriosklerose) oder eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK).
Die Bandbreite möglicher Erkrankungen der Blutgefäße ist insgesamt äußerst vielfältig und entsprechend unterschiedlich sind die drohenden Gesundheitsbeschwerden. Nicht selten besteht jedoch ein erhebliches Gesundheitsrisiko, weshalb bei entsprechendem Verdacht dringend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden sollte. Mitunter wird nach der Diagnose ein operativer Eingriff erforderlich, wobei viele Operationen an den Blutgefäßen heute in der Gefäßchirurgie bereits zu den Routineeingriffen zählen. (fp)