Bioaktive Inhaltsstoffe aus chinesischem Spargel reduzieren nicht nur Entzündungen im Körper, sondern wirken gleichzeitig Atherosklerose entgegen und entfaltet zudem positive Effekte auf die Darmflora. Dies könnte auch vielversprechende neue Optionen bei der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eröffnen.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Chongqing Medical University in China wurde die Wirkung von Polysacchariden aus chinesischem Spargel auf das Atherosklerose-Risiko untersucht. Die Ergebnisse sind in dem „International Journal of Biological Macromolecules“ nachzulesen.
Gesunde Polysaccharide in Spargel
Chinesischer Spargel (Asparagus cochinchinensis) enthält spezielle Polysaccharide, die mit verschiedenen positiven Gesundheitseffekten in Zusammenhang gebracht werden. Ob diese auch Atherosklerose lindern können und welche Rolle die Wirkung auf die Darmflora und Entzündungen dabei spielt, hat das Team nun an Mäusen untersucht.
Die Versuchstiere erhielten hierfür eine fettreiche Ernährung, um arteriosklerotische Veränderungen zu fördern, und wurden parallel mit Spargelpolysacchariden behandelt, erklären die Forschenden.
Zur Analyse der Wirkung nutzten die Fachleute verschiedene moderne Verfahren, darunter 16S-rRNA-Sequenzierung zur Bestimmung der Darmflora, und analysierten Stoffwechselveränderungen im Blut und Stuhl.
Reduzierte Entzündungsmarker
So konnten die Forschenden einen deutlichen Zusammenhang zwischen den Polysacchariden, der Darmflora und der Entstehung von Gefäßveränderungen herstellen.
Es zeigte sich, dass Spargelpolysaccharide zu einer signifikanten Reduktion der aortalen Läsionen (also der Schäden an der Hauptschlagader) sowie zu einem Rückgang erhöhter Blutfettwerte führte, was auf eine verbesserte Fettverwertung im Körper hinweist, berichtet das Team.
Spargelpolysaccharide verändern Darmflora
Darüber hinaus wurden laut den Fachleuten die Entzündungsmarker in der Aorta deutlich reduziert und die Spargelpolysaccharide veränedrten auch die Darmflora, indem sie das gestörte Verhältnis der Bakterienstämme Bacteroidetes und Firmicutes normalisierten.
Diese Bakterien geraten bei einer fettreichen Ernährung normalerweise aus dem Gleichgewicht, erklären die Forschenden. Außerdem habe die Menge gesundheitsförderlicher Actinobakterien zugenommen.
Schlüsselmetaboliten identifiziert
Den Fachleuten gelang es außerdem, zehn Schlüsselmetaboliten für die positiven Effekte zu identifizieren, darunter L-Glutaminyl-L-Tryptophan. Dieser Stoff veränderte sich unter dem Einfluss von Spargelpolysaccharid signifikant, im Stuhl stieg er an, im Blut sank er wieder auf Normalwerte, so das Forschungsteam. Dies deute auf eine Regulierung über die sogenannte Darmflora-Stoffwechsel-Achse hin.
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Insgesamt liefert die Studie erstmals Hinweise darauf, dass Polysaccharide aus chinesischem Spargel über ihre Wirkung auf das das Mikrobiom und den Stoffwechsel der Entstehung von Atherosklerose entgegenwirken.
Zudem könnte L-Glutaminyl-L-Tryptophan dabei möglicherweise als Biomarker für die Früherkennung oder zur Therapiekontrolle genutzt werden, was einen vielversprechenden Ansatz sowohl für die Forschung als auch für die klinische Anwendungen darstellt.
Zwar sind nun noch weitere Studien am Menschen notwendig, doch das Potenzial für eine mikrobiom-basierte Prävention und Therapie erscheint vielversprechend. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
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- Fanghong Zhu, Tianlan Xi, Qian Liu, Nannan Yu, Fangyuan Wang, et al.: Asparagus polysaccharide attenuates atherosclerosis by modulating gut microbiota and metabolites; in: International Journal of Biological Macromolecules (veröffentlicht 24.06.2025), International Journal of Biological Macromolecules
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