Zahl der Pest-Erkrankungen in Madagaskar innerhalb weniger Tage verdreifacht
Die Pest begleitet die Menschheit bereits seit Jahrtausenden und hat in der Vergangenheit immer wieder zu verheerenden Epidemien mit Millionen Todesopfern gefĂŒhrt. Auch heutzutage kommt es in manchen Regionen zu KrankheitsfĂ€llen. In Madagaskar hat sich Zahl der Pest-Erkrankungen innerhalb weniger Tage verdreifacht â es sind schon fast 100 Todesopfer zu beklagen.
In manchen Regionen kommt es immer wieder zu Epidemien
Die Pest zĂ€hlt zu den verheerendsten Seuchen der Menschheitsgeschichte. Vor allem im Mittelalter forderte der âSchwarze Todâ Millionen Menschenleben. Auch heute noch kommt es in manchen Regionen immer wieder zu Epidemien. So tritt die gefĂ€hrliche Infektionskrankheit derzeit verstĂ€rkt in Madagaskar auf. Die Zahl der Erkrankungen in dem Inselstaat hat sich innerhalb weniger Tage verdreifacht.
Krankheit kann mit Antibiotika behandelt werden
Die Pest ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Yersinia pestis verursacht wird. Meist wird der Erreger durch infizierte Flöhe von Ratten ĂŒbertragen. Die hĂ€ufigste Form ist die Beulenpest.
Eine Infektion geht in der Regel mit grippeĂ€hnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie einer EntzĂŒndung der Lymphknoten im Leistenbereich einher.
Die Lungenpest hingegen wird durch Tröpfchen ĂŒbertragen. Sie kann sich rasch ausbreiten. Unbehandelt fĂŒhrt die Krankheit schnell zum Tod.
Im Mittelalter starben Millionen von Menschen am sogenannten âSchwarzen Todâ. Heutzutage kann die Erkrankung – bei frĂŒher Diagnose – mit Antibiotika behandelt werden. Die Heilungschancen sind sehr hoch. Dennoch sterben immer noch Menschen daran.
Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge gab es von 2010 bis 2015 weltweit 3.248 FĂ€lle, darunter 584 TodesfĂ€lle. âDie derzeit drei endemischsten LĂ€nder sind die Demokratische Republik Kongo, Madagaskar und Peruâ, schreibt die Organisation auf ihrer Webseite.
Auf der Insel Madagaskar wĂŒtet die Seuche derzeit besonders stark.
Fast 100 Menschen starben bislang an den Folgen der Infektion
Die Zahl der Pest-Erkrankungen in Madagaskar hat sich laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa innerhalb von etwa zehn Tagen auf nunmehr 1.153 FÀlle verdreifacht. Bislang seien davon 300 FÀlle im Labor bestÀtigt worden.
Wie die WHO am Freitag in Genf erklÀrte, seien mindestens 94 Menschen an den Folgen der Infektion gestorben.
Am Donnerstag hatten die Behörden in der Hauptstadt Antananarivo noch von knapp ĂŒber 900 Erkrankungen gesprochen, bei denen die meisten Menschen an der hochgefĂ€hrlichen und leicht ĂŒbertragbaren Lungenpest leiden.
Eineinhalb Wochen zuvor, am 10. Oktober waren es noch 350 Pest-Erkrankungen und 40 TodesfÀlle.
GegenwÀrtige Epidemie ist deutlich heftiger
Begonnen hatte die Epidemie in Madagaskar Anfang September. Kleinere AusbrĂŒche der Beulenpest sind in dem Inselstaat vor der SĂŒdostkĂŒste Afrikas nicht ungewöhnlich.
Allerdings sei die gegenwĂ€rtige Epidemie bedeutend heftiger, die Erkrankungen sind ĂŒberwiegend FĂ€lle der leicht ĂŒbertragbaren Lungenpest.
Von der WHO wurden wegen der Seuche rund 1,5 Millionen Dosen Antibiotika zur Behandlung und Prophylaxe nach Madagaskar geschickt. (ad)
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