Körpergewicht bei Frauen durch die Luftverschmutzung beeinflusst
In einer aktuellen Studie wurde festgestellt, dass Luftverschmutzung das Gewicht, den Body-Mass-Index (BMI), den Taillenumfang und auch das Körperfett von Frauen im mittleren Alter erheblich erhöht. So verändert eine langfristige Exposition gegenüber Luftverschmutzung die Zusammensetzung des gesamten weiblichen Körpers.
Fachleute der University of Michigan haben in der Studie den Zusammenhang zwischen der Belastung durch Luftverschmutzung, Gewicht, BMI, Taillenumfang, Fettmasse, Magermasse und anteiliger Fettmasse bei Frauen im mittleren Alter untersucht. Die Ergebnisse sind in dem englischsprachigen Fachjournal „Diabetes Care“ veröffentlicht.
Über 1.600 Frauen im mittleren Alter untersucht
Das Team untersuchte 1.654 Frauen, die Teil der Study of Women’s Health Across the Nation waren. Die Frauen hatten ein durchschnittliches Alter von 49,6 Jahren und standen für den Zeitraum Jahr 2000 bis zum Jahr 2008 unter medizinischer Beobachtung.
Die Exposition durch die jährlich auftretende Luftverschmutzung wurde durch die Verknüpfung von Wohnadressen mit hybriden Schätzungen der Luftschadstoffkonzentrationen bestimmt, erläutert das Team. Außerdem wurden zu Beginn der Studie die Körpermaße der Teilnehmerinnen erfasst und im weiteren Verlauf jährlich neu ermittelt.
Anschließend analysierten die Forschenden die Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung und Körpergröße und Körperzusammensetzung. Außerdem untersuchten das Team, ob diese Zusammenhänge unterschiedlich ausfielen, je nachdem wie hoch die körperliche Aktivität der Teilnehmerinnen war.
Höherer Körperfettanteil durch Luftverschmutzung
So zeigte sich, dass die Exposition gegenüber Luftverschmutzung bei Frauen im mittleren Lebensalter mit einem höheren Körperfettanteil verbunden war. Zusätzlich führte diese Exposition auch zu einer geringeren Magermasse, berichtet das Team.
Der Körperfettanteil der Teilnehmerinnen habe sich um 4,5 Prozent, wenn sie Luftverschmutzung ausgesetzt waren. Insbesondere die Exposition gegenüber höheren Werten von Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon wirkte sich besonders nachteilig auf die Körper der Frauen aus, berichtet Studienautor Xin Wang in einer Pressemitteilung.
Schutzwirkung durch körperliche Aktivität
In Bezug auf körperliche Aktivität habe sich in der Studie gezeigt, dass ein hohes Maß an körperlicher Aktivität tatsächlich ein wirksames Mittel ist, um die Belastung durch die Luftverschmutzung zu mildern und auszugleichen.
Da sich die Studie auf Frauen in der Lebensmitte konzentrierte, können die Ergebnisse nicht auf Männer oder Frauen in anderen Altersgruppen verallgemeinert werden, erläutert Wang.
Fettleibigkeit nimmt weltweit immer weiter zu und ist mittlerweile zu einem globalen Gesundheitsproblem geworden. Sicherlich spielen eine ungesunde Ernährung und auch mangelnde Bewegung bei der Zunahme von Gewicht eine wichtige Rolle. Aber die neuen Ergebnisse zeigen, dass zumindest bei Frauen noch ein weiterer Faktor das Gewicht und die Körperzusammensetzung massiv beeinflusst – die Luftverschmutzung. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Xin Wang, Carrie A. Karvonen-Gutierrez, Ellen B. Gold, Carol Derby, Gail Greendale, et al.;: Longitudinal Associations of Air Pollution With Body Size and Composition in Midlife Women: The Study of Women’s Health Across the Nation; in: Diabetes Care (veröffentlicht 09.09.2022), Diabetes Care
- University of Michigan: Air pollution tips the scale for obesity in women (veröffentlicht 13.10.2022), University of Michigan
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.