Für ein gesundes Herz scheint es nicht unbedingt wichtig zu sein, wie viele Kohlenhydrate und Fette man zu sich nimmt, sondern welche Qualität die konsumierten Lebensmittel haben.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Harvard T.H. Chan School of Public Health wurde untersucht, wie sich die Qualität von Lebensmitteln innerhalb verschiedener Ernährungsformen auf das Risiko für koronare Herzerkrankungen auswirkt. Die Ergebnisse wurden auf dem Ernährungskongress NUTRITION 2025 der American Society for Nutrition in Orlando vorgestellt.
Verschiedene Ernährungsmuster untersucht
Die Analyse basiert auf den Daten von 43.430 Männern (Health Professionals Follow-Up Study, 1986–2016), 64.164 Frauen (Nurses’ Health Study, 1986–2018) und 92.189 Frauen (Nurses’ Health Study II, 1991–2019), berichten die Forschenden. Die Teilnehmenden wurden über mehrere Jahrzehnte medizinisch überwacht.
Mithilfe detaillierter Ernährungsfragebögen wurden Low-Carb- und Low-Fat-Diäten nicht nur nach Nährstoffverteilung, sondern auch nach der Qualität der konsumierten Lebensmittel bewertet. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Obst und Gemüse galten als hochwertig, während stark verarbeitete Kohlenhydrate, rotes Fleisch und gesättigte Fette als niedrigwertig eingestuft wurden.
Zusätzlich untersuchte das Team bei über 10.000 Teilnehmenden auch die Blutwerte, um die biologischen Effekte der Ernährung besser zu verstehen.
Vorteile für das Herz
Die Ergebnisse machen laut den Forschenden deutlich, dass Teilnehmende, die sich darauf konzentierten, möglichst hochwertige, pflanzenbasierte Lebensmittel zu sich zu nehmen, ein etwa 15 Prozent geringeres Risiko aufwiesen, eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln, egal ob sie eine Low-Fat oder Low-Carb-Ernährung zu sich nahmen.
Im Gegensatz dazu war eine Ernährung mit viel verarbeitetem Fleisch oder raffinierten Kohlenhydraten, mit einem erhöhten Risiko für koronare Herzerkrankungen verbunden, fügen die Fachleute in einer aktuellen Pressemitteilung hinzu.
Auf die Lebensmittelqualität achten
Die Studie liefert also wertvolle Impulse für eine differenzierte Betrachtung moderner Ernährungstrends. Statt sich auf strenge Makronährstoffverhältnisse zu konzentrieren, sollten Menschen verstärkt auf Lebensmittelqualität achten.
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Als Empfehlung lässt sich sagen, dass die Ernährung mehr Vollkorn, Hülsenfrüchte, Gemüse, Nüsse und Obst enthalten sollte sowie weniger Zucker, Weißmehlprodukte und verarbeitetes Fleisch. Besonders bei verarbeiteten Lebensmitteln lohnt sich ein Blick auf das Etikett, da diese oft versteckte Fette und Zucker enthalten können.
Diäten allein machen nicht gesund, entscheidend ist die Qualität der Lebensmittel. Wer beim Essen auf pflanzenbasierte, möglichst unverarbeitete Nahrungsmittel setzt, tut seinem Herz nachhaltig etwas Gutes. Die Ernährung bleibt dabei ein flexibler, individuell gestaltbarer Gesundheitsfaktor. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- American Society for Nutrition: For heart health, food quality matters more than cutting carbs or fat (veröffentlicht 01.06.2025), American Society for Nutrition
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.