Salzbäder – Wellness und Therapie
Salzbäder, auch Solebäder genannt, sind Vollbäder in warmem Wasser mit einem Salzgehalt von bis zu sechs Prozent. Sie dienen erst einmal der Entspannung, wirken sich aber auch positiv auf die Haut und die Gelenke aus. Deshalb werden sie unterstützend in Therapien gegen Allergien, Hautprobleme und Rheuma eingesetzt.
Anhängerinnen und Anhänger von Solebädern schreiben ihnen darüber hinaus ein großes Spektrum an Heilwirkungen zu, von der Entgiftung des Körpers bis zur Bekämpfung von Krebs – wissenschaftliche Belege für solche Erfolge gibt es allerdings nicht.
Inhaltsverzeichnis
Salzbäder – die wichtigsten Fakten
Die wichtigsten Fakten rund um das Thema Salzbäder finden Sie in unserer Kurzübersicht.
- Als Salzbäder werden Bäder in einer Wasser-Salzlösung bezeichnet, deren Salzgehalt gewöhnlich dem des Meerwassers entspricht und nur in Sonderfällen höher konzentriert wird.
- Salzbäder können bei Hauterkrankungen, Erkältungen, Allergien und Verdauungsstörungen helfen.
- Bei Stress, Angststörungen und Schlafproblemen unterstützen sie die Therapie.
- Im Rahmen einer medizinisch wirksamen Therapie sollten Sie bei akuten Leiden Solebäder nicht ohne Absprache mit medizinischen Fachleuten durchführen.
- Bei gesunden Menschen stärken Solebäder die körpereigene Abwehr, sind eine Methode des mentalen Trainings und wirken entspannend.
- Salzbäder haben sowohl eine wissenschaftlich belegte medizinische Wirkung als auch ihren Status im Wellnessbereich. Diese Brückenposition der Salzbäder – da sie nicht von anerkannten Ärztinnen oder Ärzten verschrieben werden müssen – macht sie attraktiv für unseriöse Anbieter, die „Wunderheilungen“ versprechen.
Eine Übersicht über Thermen, die in Deutschland Solebäder anbieten, kann Ihnen bei der Suche nach einer geeigneten Einrichtung helfen.
Wogegen wirken Solebäder?
Salzbäder können bei
- Erkältungen,
- Allergien,
- Hauterkrankungen,
- Verdauungsproblemen,
- Konzentrationsschwäche,
- Schlafproblemen
- und bei Stress Linderung verschaffen.
Ein positiver Einfluss von Salzbädern bei Schlaflosigkeit ist von der Ursache der Symptome abhängig.
Salz ist notwendig
Salz braucht der menschliche Körper für den Blutdruck ebenso wie für den Wasser- und Nährstoffhaushalt. Es ist folglich weder Zufall noch Aberglaube, dass Salz in der Medizin seit Jahrtausenden einen festen Platz einnimmt – auch in Form von Bädern in warmem Salzwasser, die bereits im antiken Rom bekannt waren.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, die Aufnahme von Natrium auf nicht mehr als zwei Gramm pro Tag zu reduzieren. Dies entspricht einer Menge von rund fünf Gramm Salz.
Was ist Sole?
Sole bezeichnet salziges Wasser. Heute wird der Begriff besonders für Wasser verwendet, das viele Mineralsalze aufweist – dazu zählen Jod, Schwefel oder Radon. Es handelt sich (nicht nur, aber auch) um ein anerkanntes Arzneimittel. Eine Wasser-Salz-Lösung kann verwendet werden
- zum Baden,
- in Umschlägen und Waschungen,
- zum Trinken,
- zum Mund- und Nasenspülen
- beziehungsweise zum Inhalieren.
Das weiße Gold
Salz ist nicht nur lebensnotwendig, um den Körperkreislauf stabil zu halten, es würzt auch Speisen und macht sie haltbar. Neben Trocknen und in Essig einlegen war das Einsalzen von Fisch oder Fleisch für Menschen, die nicht in Regionen mit Dauerfrost lebten, eine der wenigen Möglichkeiten, Nahrung zu konservieren.
Deswegen trug Salz im Mittelalter den Spitznamen „weißes Gold“, und der Salzhandel machte Städte wie Lüneburg ebenso reich wie Bewohnerinnen und Bewohner der Küsten an Nord- und Ostsee. Auch dienten Kuren am Meer, in denen die Betroffenen im Salzwasser badeten und die Salzluft einatmeten, bereits in der Antike dazu, Krankheiten zu lindern.
Schutz und Reinigung
Die enorme Bedeutung des Salzes für Ernährung und Medizin führte dazu, dass Salz einen festen Platz in Religionen und Mythen einnimmt – als Symbol für Schutz und Reinigung, bei der Geburt, Taufe, Hochzeit, beim Umzug, beim Sterben und bei den Begräbnisriten. Das galt auch für Salzwasser: Im alten Griechenland und Rom wurden damit böse Geister vertrieben und Salz wurde für Schutzzauber verwendet.
Germanische Stämme hielten natürliche Quellen mit Salzwasser für heilige Orte, in denen Bitten an die Götter besonders gut Gehör fanden und Kranke geheilt werden konnten. Im christlichen Mittelalter ging die religiöse Symbolik des Salzes mit realer Wirksamkeit einher. Heiler nutzten Salz für Voll- wie Fußbäder, rieben damit die Körper von Kranken ab oder wuschen sie damit und desinfizierten Wunden (ohne eine damalige, wissenschaftliche Erklärung für Desinfektion).
Heilung von Hauterkrankungen
Solebäder wirken gegen Hautleiden. Bei Akne helfen mit Salz getränkte Umschläge, denn sie sind antibakteriell und ermöglichen dem Eiter das Ablaufen. Salzwasser hilft auch bei chronischen Erkrankungen, die sich auf der Haut manifestieren, wie Neurodermitis oder Schuppenflechte. Hier reichen aber reguläre Solebäder nicht aus – der Salzgehalt sollte wesentlich höher liegen als bei sechs Prozent; zudem sollte die Behandlung mit einer UV-Bestrahlung kombiniert werden.
Beschwerden der Motorik
Solebäder haben einen positiven Einfluss auf Erkrankungen der Knochen und Gelenke; Rheuma, Arthrose und Erkrankungen der Wirbelsäule lassen sich durch Salzwasser signifikant lindern. Angesagt sind hier Solebäder, die mindestens vier Prozent Salz enthalten beziehungsweise Umschläge mit einer solchen Lösung. Das Salz weitet die Gefäße, entspannt so die Muskeln und entlastet die Gelenke. Die Betroffenen können sich in der Folge besser bewegen und spüren weniger Schmerzen. Das Salzwasser mindert also die Symptome, bekämpft aber nicht die Ursachen.
Wassergymnastik in der Soletherme verstärkt den heilenden Effekt. Da das Salzwasser den Auftrieb fördert, können die in ihrer Bewegung eingeschränkten Betroffenen Bewegungstherapien besser durchführen und erleiden dabei auch weniger Schmerzen – zusätzlich zur Heilwirkung des Solewassers selbst. Sogar Menschen, die sich durch ihre Krankheit an Land gar nicht mehr bewegen, können mit der Therapie im Salzwasser beginnen.
Wie wirken Salzbäder generell?
Durch Salzbäder dehnt sich die Haut und wird elastischer. Salz hemmt Entzündungen und bremst Allergien. Es stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte. Ein Solebad setzt Mineralstoffe frei, die dann eingeatmet werden, was Erkrankungen der Atemwege vorbeugt und bestehende Beschwerden in diesem Bereich bekämpft.
Für wen sind Salzbäder geeignet?
Salzbäder sind für jeden gesunden Menschen geeignet, um die Abwehrkräfte zu stärken und Erkrankungen der Haut oder der Atemwege vorzubeugen. Um bestehenden Erkrankungen entgegenzuwirken, eignen sich Solebäder vor allem für
- Rheuma,
- Arthrosen,
- Gicht,
- Erkältungen
- und Allergien.
Besonders bewährt haben sich warme Bäder in Salzwasser für Menschen, die unter Bluthochdruck leiden, da sich dabei die Blutgefäße erweitern.
Wer sollte auf Salzbäder verzichten?
Sie sollten auf Solebäder verzichten, wenn Sie unter Nierenproblemen oder Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems leiden. Solebäder fordern den Körper und sind nichts für Menschen mit niedrigem Blutdruck – das Solebad erweitert die Blutgefäße, was den Blutdruck weiter senken kann.
Wenn Ihre Haut überdurchschnittlich trocken ist, sollten Sie sich nach Salzbädern reichlich mit einer Feuchtigkeitscreme einreiben, denn Salz entzieht dem Körper Feuchtigkeit.
Anwendung
Thermen und Kurbetriebe bieten deutschlandweit Solebäder an. Doch Sie können auch zu Hause ein Salzbad nehmen. Dafür erwerben Sie in Drogerien oder Apotheken erhältliches Meersalz. Auf der Verpackung befinden sich in der Regel Hinweise zur Dosierung, zur Wassertemperatur sowie dazu, wie häufig Sie solche Bäder durchführen sollten.
Vorsicht: Wenn Sie an einer akuten Erkrankung leiden und Salzwasser zur Selbsthilfe einsetzen wollen, besprechen Sie dies bitte vorher mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin oder einem Dermatologen oder einer Dermatologin. Wassertemperatur, Salzgehalt und Häufigkeit der Bäder sind abhängig von der jeweiligen Erkrankung und eine Über- beziehungsweise Unterdosierung kann kontraproduktiv wirken.
Kochsalz reicht für den Hausgebrauch
Wenn Sie nicht an akuten Erkrankungen leiden, reicht übrigens auch „normales“ Kochsalz, das Sie in die warme Badewanne schütten. Für ein Vollbad sollten Sie mehrere Kilogramm Salz rechnen (circa zehn bis 30 Gramm pro Liter führen zu einem Salzgehalt von einem bis dreieinhalb Prozent) und mindestens zweimal pro Woche baden, über einen Zeitraum von wenigstens einem Monat. Das stärkt das Immunsystem und führt dazu, dass die Haut besser durchblutet wird. Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn die Erkältungserreger besonders aktiv sind, wappnen Sie sich so gegen den lästigen Husten und Schnupfen. Zugleich reinigen Sie die Haut, wirken Pickeln und Mitessern ebenso wie schuppiger Haut entgegen.
So wird es gemacht
Sie steigen erst ins Wasser, wenn sich das Salz vollständig gelöst hat und baden anfangs nicht länger als zehn Minuten. Nach einigen Bädern können Sie die Badezeit auf 20 Minuten steigern. Ein Salzbad wäre sinnlos, wenn Sie sich danach komplett abduschen. Trocknen Sie sich also nur vorsichtig ab und legen Sie sich danach eine halbe Stunde mit leichter Decke auf ein Sofa zum Nachruhen.
Wie warm soll es sein?
Bei einer direkten Therapie gegen Erkrankungen sprechen Sie die Temperatur und Salzkontrentation des Solebades bitte genau mit dem medizinischen Personal ab. Wenn Sie jedoch gesund sind und in Salz baden, um Ihre generelle Gesundheit zu fördern, lautet die Faustregel: Die Wassertemperatur sollte der Körpertemperatur entsprechen, um keine Energie für einen Temperaturausgleich zu verbrauchen – das heißt normalerweise knapp 37 Grad Celsius.
Vorsicht bei Neurodermitis
Neurodermitis zählt zu den Erkrankungen, bei denen Betroffene Salzbäder unbedingt nur mit ärztlicher Absprache durchführen und sich dabei genau an die Anweisungen halten sollten. Der Grat zwischen Schaden und Nutzen ist in diesem Fall sehr schmal.
So wirken kurze Salzbäder Entzündungen der Haut entgegen. Je länger das Salz jedoch einwirkt, umso mehr Hauttalg löst sich. Die Folge: Die Haut trocknet aus und die Symptome der Neurodermitis verschlimmern sich, statt sich zu verbessern.
Hausmittel – Salzwickel und Salzwaschung
Als Hausmittel eignen sich nicht nur Vollbäder mit Salzwasser, sondern auch Wickel sowie Waschungen. Gerade wenn Sie bestimmte Muskeln oder Gelenke behandeln wollen, erfüllen diese den gleichen Zweck und sind weniger aufwendig als ein Vollbad.
- Für die Salzwickel legen Sie ein Stofftuch (aus Leinen, Baumwolle oder ähnlichem Stoff) in Wasser mit drei bis vier Prozent Salzgehalt und weichen es ein. Sie wringen es dann so aus, dass es noch feucht ist, aber nicht mehr tropft und legen es auf die entsprechende Körperstelle. Auf das Tuch legen Sie ein zweites trockenes Tuch und darüber eine Wolldecke.
- Für eine Waschung tunken Sie einen Waschlappen in eine drei- bis vierprozentige Sole und tupfen beziehungsweise wischen damit über die betroffene Stelle. Auf die feuchte Haut legen Sie anschließend ein Tuch und eine Wolldecke.
Was sagt die Wissenschaft?
Solebäder sind Teil der Therapie in verschiedenen medizinischen Spezialgebieten. Genauer können die Anwendungen und deren Wirkung aus der Sicht der jeweiligen Gebiete dargestellt werden.
Solebäder aus Sicht der Dermatologie
Solebäder lindern Hauterkrankungen und spielen in der Dermatologie eine nicht unerhebliche Rolle. Gerade bei Hautproblemen bringen Medikamente oft keine Besserung und vielen Betroffenen bleibt nur das Solebad, um die Symptome zu lindern.
Der Körper nimmt dabei Wasser nur in geringer Menge auf, doch das Salz dringt tief in die Hornhaut ein. Es führt dazu, dass sich die Zellteilung in der Haut erhöht. So beschleunigt sich die Regeneration der Zellen. Ist in der Sole Magnesium enthalten, wird das Abschuppen zusätzlich verstärkt.
Allerdings sollten hochprozentige Solebäder genau mit den behandelnden Ärzten beziehungsweise Ärztinnen abgestimmt sein. Grundsätzlich sollte man sich darin nie länger als 30 Minuten aufhalten. Das Chlorid kann sonst die Haut reizen und entsprechende Symptome wie Hautrötung oder Jucken auslösen.
Salzbäder in der Orthopädie
Aus Sicht der Orthopädie haben Bäder in hoch angereicherter Sole ein Alleinstellungsmerkmal: Der Körper schwebt, was mit keiner anderen liegenden Position erreicht werden kann. Dadurch werden die Bänder entlastet, ebenso Gelenke, Knochen, Wirbelsäule und Bandscheiben – ein enormer Vorteil für Menschen, die gerade wegen solcher Leiden in orthopädischer Behandlung sind.
Regelmäßige Solebäder entlasten nicht nur, sondern fördern die Heilung von
- Bandscheibenvorfällen,
- Zerrungen,
- Verstauchungen,
- Gelenkerkrankungen
- und Ischiasschmerzen.
Sole in der Reha
Für die Rehabilitationsmedizin haben Solebäder eine wichtige Funktion. Das Schweben in der Sole entlastet Knochen und Gelenke, die nach einer Operation besonderen Belastungen ausgesetzt und außerordentlich gereizt sind. Solebäder beschleunigen so die Heilung. Bei Stauchungen, Prellungen und Zerrungen fördern Salzbäder die Selbstheilung, indem sie das Nervensystem von Reizen befreien. Die Betroffenen erleiden zudem weniger Schmerzen, da sich mehr Endorphine im Gehirn bilden.
Sole und psychische Störungen
Salzbäder dienen effektiv dazu, Stress abzubauen. Die Entspannung während der Bäder führt zum Abbau der Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol. Solebäder können zum Beispiel eine Therapie gegen Angststörungen gut ergänzen (nicht aber ersetzen!). In Krankenhäusern eignen sich Solebäder, um Patientinnen und Patienten die Angst vor anstehenden Operationen zu nehmen.
Möglich sind Solebäder auch als begleitende Praktik, um chronische Alpträume zu bearbeiten, um die Auswirkungen der Posttraumatischen Belastungsstörung zu lindern, sowie bei allen psychischen Erkrankungen, die mit erhöhtem Stress einhergehen, wie:
- Borderline,
- Bipolarität,
- fehlende Impulskontrolle
- oder ADHS.
Salzbäder und Entspannung
Jenseits von pathologischen Problemen nutzen viele Menschen Solebäder, um ihre Wahrnehmung zu schärfen. Denn Entspannung kann auch dazu führen, Konflikte des Alltags aus einer anderen Perspektive zu betrachten und sie so besser lösen zu können. So sind Salzbäder auch eine gute Möglichkeit für mentales Training. Dies ist jedoch selbstverständlich auch mit jedem anderen Badezusatz möglich und beschreibt keine Eigenheit von Solebädern.
Erholung / Wellness
Bei der Mehrzahl der Fans von Solebädern steht nicht die Heilung im Vordergrund, sondern Wellness. Das heißt, diese Menschen suchen Solebäder auf, um ihr Wohlbefinden zu fördern, und nicht, um akute oder chronische Erkrankungen zu bekämpfen. Dabei sollten Sie bei der Auswahl des Anbieters einige Punkte beachten.
Worauf sollten Sie achten?
Solebäder haben die hier beschriebenen medizinischen Wirkungen. Sie sind aber keine Alleinkuren, sondern ein Baustein ganzheitlicher Therapien. Solebäder bekämpfen generell nicht die Ursachen von Erkrankungen, sondern lindern die Symptome und aktivieren die Selbstheilungskräfte des Körpers. Auch für gesunde Menschen eignen sich Salzbäder ausgezeichnet, da sie das Immunsystem stärken, sodass sich der Körper gut gegen Infektionen wehren kann.
Sie sollten in jedem Fall darauf achten, dass ein Solebad für Sie geeignet ist und wenn ja, in welcher Form (Salzgehalt, Wassertemperatur, Badedauer und -häufigkeit). Lassen Sie sich dazu gegebenenfalls von Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin beraten.
Seriös oder unseriös?
Solebäder sind medizinisch wirksam, aber keine „Wundermittel“. Sie sind außerdem ein fester Bestandteil des Wellnessmarktes. An dieser Schnittstelle zwischen Medizin und Wellness ist bisweilen Vorsicht geboten: Unseriöse Solebad-Betriebe suggerieren schon einmal, dass ihre Solebäder Schwermetalle aus dem Körper schwemmen oder Krebs heilen können, wofür es keine wissenschaftlichen Belege gibt. Wachsamkeit ist auch angezeigt bei Formulierungen wie „Entschlackung“, „Energien fließen lassen“ oder „Harmonie des Körpers wiederherstellen“. Solche Worthülsen beschreiben normalerweise keine Therapien mit medizinisch nachweisbarer Wirkung.
Seriöse Anbieter informieren hingegen von sich aus darüber, dass die Salzbäder vor allem der Erholung dienen, und bei der Krankheitsheilung vor allem eine unterstützende Wirkung haben. Wenn es sich nicht um Ärzte und Ärztinnen beziehungsweise Kliniken handelt, die Solebäder innerhalb medizinischer Therapien einsetzen, weisen ernstzunehmende Betreiber zudem darauf hin, dass ihr Wellnessangebot keine medizinische Behandlung darstellt und diese auch nicht ersetzt. (Dr. Utz Anhalt)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Altmeyer, Peter: Therapielexikon Dermatologie und Allergologie: Therapie kompakt von A-Z, Springer-Verlag, 2015
- Nissen, Hans-Peter et. al: "Bathing in a magnesium‐rich Dead Sea salt solution improves skin barrier function, enhances skin hydration, and reduces inflammation in atopic dry skin", in: International Journal of Dermatology, Volume 44, Issue 2, February 2005, Wiley Online Library
- Antje Zimmermann: Natürlich gesund bleiben: die erfolgreichsten Naturtherapien im Überblick, Schlütersche Verlagsgesellschaft 2008
- B. Vogtherr, M. Berliner, K. L. Schmidt: Zur Wirkung temperaturansteigender Süßwasser- und Solebäder auf die funktionelle Mikrozirkulation der Haut bei Patienten mit rheumatoider Arthritis, Thieme Verlag 1995, thieme-connect.com
- Chr. Gutenbrunner, G. Hildebrandt: Immediate und Langzeitwirkung von Solebädern auf die Histaminreagibilität der Haut, Thieme Verlag, thieme-connect.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.