Hausmittel sind eine gute Möglichkeit, um im Anfangsstadium bei leichten Entzündungen zu helfen. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn der Hals nach dem Aufwachen schmerzt, die Nase läuft oder sich nach der selbst durchgeführten Maniküre eine Nagelbettentzündung anbahnt. Aber auch zur Unterstützung, wenn Arzneimittel oder Naturheilmittel zum Einsatz kommen, sind Hausmittel hilfreich.
Inhaltsverzeichnis
Entzündung – Definition
Einer Entzündung geht in der Regel ein Reiz voraus. Dies sind zum Beispiel:
- bestimmte Erreger, wie Viren, Bakterien oder Parasiten,
- physikalische Verletzungen oder Verbrennungen und
- chemische Reize, wie Verätzungen oder Strahlung.
Auch das Eindringen von Fremdkörpern wie Holzsplitter oder ähnliches, Überempfindlichkeitsreaktionen wie bei Allergien bekannt oder aber der Untergang von Gewebe (Nekrosen) können die Ursache sein.
Eine Entzündung ist dann die Reaktion auf den vorausgehenden Reiz. Der Körper versucht, diesen zu beseitigen und damit die Voraussetzung für Heilung und Regeneration zu schaffen. Eine Entzündung kann akut, subakut oder chronisch sein.
Folgende Hauptsymtome gehören zu einer akuten Entzündung:
- Rötung (Rubor): Es werden Blutgefäße geschädigt, Botenstoffe freigesetzt und die Blutgefäße erweitert
- Wärme (Calor): Sie entsteht durch die verstärkte Durchblutung
- Schwellung (Tumor): Wände der Blutgefäße werden für bestimmte Stoffe durchlässig und Flüssigkeit tritt ins Gewebe ein
- Schmerz (Dolor): Er wird durch geschädigtes Gewebe, durch die Schwellung und den damit verbunden Druck verursacht
- eingeschränkte Funktion (functio laesa): Verursacht durch die Schmerzen und die eingeschränkte Beweglichkeit (Schwellung)
Verschiedene Arten von Entzündungen
Bei der Anwendung von Hausmitteln sind jedoch die einfachen unkritischen Entzündungen gemeint.
Dazu gehören:
- Halsschmerzen,
- Zahnfleischentzündungen,
- Husten,
- Heiserkeit,
- Unterstützung bei einer Magenschleimhautentzündung,
- Unterstützung bei einer Darmentzündung,
- Gelenkentzündungen,
- Wunden,
- Entzündungen rund um Finger- und Fußnagel,
- Insektenstiche und
- allgemeine Entzündungen, um die Abwehr zu steigern.
Hausmittel gegen leichte Entzündungen
Hausmittel sind die ideale Lösung, um den Körper bei der Bekämpfung von Entzündungen im Anfangsstadium zu unterstützen. Diese traditionellen Methoden nutzen die heilenden Eigenschaften von Pflanzen, Gewürzen und anderen natürlichen Substanzen, die zum Teil über Jahrhunderte hinweg erprobt wurden.
Sie bieten eine sanfte und natürliche Alternative zur konventionellen Medizin und fördern das Wohlbefinden.
Gurgeln
Gurgeln befeuchtet die Schleimhäute, was dazu führen kann, dass sich die Erreger nicht mehr ausbreiten können und die Heilung leichter vonstattengehen kann.
Gegurgelt werden kann zum Beispiel mit Salzwasser mit dem bekannten Salbeitee oder auch mit Kamillentee. Gerade bei Halsschmerzen ist Gurgeln ein hilfreiches und einfach anwendbares Hausmittel.
Für die Salzlösung wird ein halber Teelöffel voll Salz in eine Tasse mit lauwarmen Wasser eingerührt und damit mehrmals am Tag gegurgelt. Wer das nicht möchte oder kann, greift zu Salbei- oder Kamillentee. Beide Tees werden frisch und kräftig zubereitet und damit gegurgelt. Danach unbedingt ausspucken!
Mundspülungen
Bei Zahnfleischentzündungen können einfache Hausmittel gleich zu Beginn der Entzündung helfen. Kamillentee, Salbeitee, Salzwasser oder Wasser mit ein paar Tropfen Teebaumöl kann man zum Beispiel als Mundspülung verwenden.
Wenn die Entzündung nur an kleinen Stellen im Mund vorkommt, kann ein Tropfen Teebaumöl, gebracht mit einem Ohrenstäbchen, helfen.
Tee trinken
Es ist wichtig, genug zu trinken, damit die Schleimhäute im Atemtrakt nicht austrocknen. Besonders empfehlenswert sind dabei Kräuterteesorten, die zusätzlich entzündungshemmend wirken. Dazu gehören:
- Ingwer,
- Kamille,
- Salbei,
- Thymian,
- Lindenblüten,
- Malve und
- Spitzwegerich.
Die Wirkung der einzelnen Heilkräuter ist bei jedem anders. Deshalb gilt: Einfach mal ausprobieren.
Für alle Kräuter gilt: Eine Dreifingergabe der getrockneten Kräuter mit einem viertel Liter kochendem Wasser übergießen und circa sieben bis acht Minuten ziehen lassen. Am besten wird der Tee zwei- bis dreimal am Tag und in kleinen Schlucken getrunken. Wer mag, kann den Tee auch mit etwas Honig süßen.
Tee ist aber auch hilfreich bei Durchfall, Magen- und/oder Darmentzündungen. Auch hierbei sind Schleimhäute betroffen. Hier kann wieder auf die altbewährte Kamille zurück gegriffen werden.
Für einen guten Kamillentee sollten unbedingt Kamillenblüten verwendet werden, und zwar zehn Blüten auf einen Liter kochendes Wasser. Die Ziehzeit beträgt circa sieben Minuten. Wird damit gegurgelt, darf der Tee auch länger ziehen.
Bei Durchfall und leichten Entzündungen im Darm können Blutwurz, Gänsefingerkraut, Pfefferminze und Fenchel helfen. Diese Liste ist natürlich keineswegs vollständig.
Rollkur für Magen und Darm
Bei einer Magenschleimhautentzündung hilft eine Rollkur mit Kamille sehr gut. Wer Kamille nicht mag, kann stattdessen Süßholzwurzel oder Johanniskraut nehmen. Letzteres beruhigt die Magennerven.
Und so geht’s:
Trinken Sie auf nüchternen Magen zwei Tassen des gewählten Tees. Machen Sie es sich dann auf dem Rücken mit einer Decke gemütlich. Drehen Sie sich nach zehn Minuten auf die rechte Seite und bleiben Sie dort für weitere zehn Minuten. Anschließend drehen Sie sich auf die linke Seite und bleiben noch für zehn Minuten. Wenn möglich, bleiben Sie auch auf dem Bauch.
Danach ist eine halbstündige Ruhephase angesagt. Über den Tag verteilt werden dann noch ein bis zwei Tassen des Tees getrunken.
Wickel
Wickel sind auch ein gutes Hausmittel bei Entzündungen. Sie sorgen vor allem
dafür, dass Entzündungen im Hals oder in den Bronchien gemildert werden. Hilfreich sind Quarkwickel, Zitronenwickel und Aromaölwickel. Weitere Zusätze für Wickel sind Kartoffeln oder Retterspitz.
Quarkwickel
Für Quarkwickel tragen Sie etwas Quark in die Mitte eines Küchenhandtuchs (bei kleinen Kindern ein kleines Baumwolltuch verwenden, eventuell ein Stofftaschentuch) auf die lange Seite auf. Der Quark muss nicht direkt aus dem Kühlschrank sein, sondern sollte vorher etwas bei Zimmertemperatur gelagert werden.
Das Tuch wird von beiden Seiten eingeschlagen und danach um den Hals oder die Brust gelegt. Der Bereich der Wirbelsäule muss dabei frei bleiben. Darüber kommt dann noch ein dünnes Tuch, und dann ein warmer Schlaf.
Der Wickel muss solange getragen werden, bis er warm geworden ist. Ein Quarkwickel über Nacht ist eine gute Methode, um Kindern eine ruhigere, hustenfreie Nacht zu bescheren. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Kleinen am nächsten Tag nicht den Rest des Quarks, wie bei Hänsel und Gretel, in der Wohnung verteilen.
Sie können einen Quarkwickel auch bei Gelenkentzündungen oder bei schmerzenden Gelenken anwenden, um Linderung zu verschaffen. Die im Quark enthaltenen antientzündlichen Substanzen wirken hier sehr gut. Sie gehen genauso vor, wie bereits beschrieben: Sie geben den Quark auf ein Tuch, schlagen es ein und legen es dann um das Gelenk.
Wiederholen Sie das Ganze zwei- bis dreimal am Tag. Der kühle Quark zieht die “Hitze” der Entzündung aus dem betroffenen Gelenk.
Zitronenwickel
Für den Zitronenwickel gibt es zwei Varianten: Entweder mit Zitronensaft oder mit Zitronenscheiben. Für empfindliche Haut ist der Wickel mit Zitronenscheiben die eindeutig bessere Option.
Für den Wickel mit Zitronensaft wird der Saft einer ganzen Biozitrone mit etwas warmem Wasser vermischt und damit ein Baumwolltuch getränkt. Dieses wird dann zusammengefaltet und um den Hals oder den Brustkorb gelegt, wobei darauf zu achten ist, dass der Bereich der Wirbelsäule stets frei bleibt.
Für den Zitronenwickel schneidet man am besten eine Biozitrone in dünne Scheiben. Die legt man dann der Länge nach auf ein Küchentuch, schlägt die beiden Seiten darüber und legt den Wickel um den Hals oder die Brust. Dabei sollte der Bereich der Halswirbelsäule frei bleiben.
Aromaölwickel
Für Aromaölwickel wird das ätherische Öl zuerst mit etwas Sahne vermengt, damit es emulgiert und dann mit warmem Wasser vermischt. Ein dünnes Baumwolltuch wird mit dem aromatisierten Wasser getränkt und dann um den Hals oder die Brust gelegt – auch hierbei die Wirbelsäule frei halten.
Außerdem helfen Wickel mit heißen, zerstampften Kartoffeln, Retterspitz, Brennnesseltee (bei Gelenkbeschwerden) oder Olivenöl gegen die Beschwerden. Aber Achtung bei Kartoffeln – die sind sehr heiß!
Bei Blasenentzündungen kann ein Wickel mit Eukalyptusöl oder bei Darmbeschwerden ein Wickel mit Melissenöl Erleichterung verschaffen.
Lutschen von Bonbons
Bei Entzündungen im Hals-Rachenraum oder den Bronchien helfen spezielle Bonbons als Hausmittel. Es gibt eine ganze Reihe von Sorten, zum Beispiel mit Salbei, Zitrone, Propolis, Eukalyptus, Süßholzwurzel oder Manukahonig. Diese lindern Schluckbeschwerden, Hustenreiz und etwas die Entzündung.
Achtung bei Bonbons mit Süßholzwurzel! Die meisten kennen die ja als Lakritze. Die sollte man aber nicht nehmen, wenn man Bluthochdruck hat. Und Schwangere sollten sowieso besser auf Lakritze verzichten.
Heiße Milch mit Honig
Wer kennt dies nicht aus der Kindheit – eine heiße Milch mit Honig. Diese tut vor allem bei Entzündungen im Hals gut und auch bei trockenem Husten. Aber wenn der Husten produktiv ist, sollte man auf die Milch verzichten, weil sie die Schleimbildung fördert.
Auflagen, Umschläge
Auflagen und Umschläge mit verschiedenen Substanzen sind auch als Hausmittel bei Entzündungen geeignet. Sie können dabei helfen, Schwellungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Solche Anwendungen sind oft einfach herzustellen und können eine natürliche Ergänzung zu herkömmlichen Behandlungsmethoden sein.
Heilerde
Hier ist als erstes die Heilerde zu erwähnen. Sie kann als Umschlag oder Auflage bei Gelenkbeschwerden, aber auch bei Pickel oder kleineren Abszessen Linderung verschaffen.
Dazu wird ein Brei aus mikrofeiner Heilerde und etwas Wasser angerührt. Bei kleineren Hautproblemen wird dieser einfach auf die betroffenen Stellen aufgetupft und wenn dieser ganz angetrocknet ist, mit lauwarmem Wasser abgespült.
Der Brei kann aber auch großflächig um ein Gelenk herum aufgetragen werden oder wird als Kompresse in ein kleines Baumwolltuch (zum Beispiel ein Baumwolltaschentuch) gegeben und dann aufgelegt. Die Heilerde hat eine leicht antientzündliche und adstringierende Wirkung.
Leinsamen
Leinsamen-Kompressen sind ein bewährtes Hausmittel bei kleineren Entzündungen der Haut wie Abszessen oder Nagelbettentzündungen. Man lässt geschroteten Leinsamen mit Wasser solange in einem Topf quellen, bis ein nicht zu zäher Brei entstanden ist.
Dieser kommt auf eine Mullkompresse oder ein kleines Baumwolltuch, wird gefaltet und dann auf die betroffene Körperstelle gelegt, abgedeckt und dann fixiert.
Bienenwachsauflage
Die Bienenwachsauflage ist ein wunderbares und sehr angenehmes Hausmittel bei Entzündungen, insbesondere bei Husten. Dieses Hausmittel lieben vor allem Kinder. Der Duft und die angenehme Wärme überzeugen. Es ist einfach und leicht anzuwenden. Die Zutaten dafür sind in jeder Apotheke erhältlich.
Hautentzündungen/Insektenstiche
Bei kleineren Hautentzündungen ist Aloe Vera ein gutes Hausmittel. Als Gel oder direkt aus einem Aloe Blatt entnommen und auf die Haut aufgetragen lindert dies Entzündungen, Juckreiz und fördert die Heilung. Weitere Hausmittel sind Honig, Ringelblumensalbe oder Zinksalbe.
Bei Insektenstichen sind eine Vielzahl von Hausmitteln möglich:
- Auflegen von Zwiebelscheiben,
- Auflegen einer aufgeschnittenen Knoblauchzehe,
- das Bestreichen mit Honig,
- eine Kompresse mit Apfelessig und
- das punktuelle Betupfen mit ätherischem Lavendel- oder Teebaumöl.
Wer gar nichts davon im Hause hat, legt einen kalten Löffel auf und kühlt die Einstichstelle immer wieder mit kaltem Wasser oder Eiswürfeln.
Zwiebeln/Zwiebelsirup
Zwiebeln sind ein hervorragendes Hausmittel bei Entzündungen. Sie eignen sich nicht nur als Auflage bei Mückenstichen, sondern bringen auch Erleichterung beim Abhusten. Dafür wird einfach eine dicke Zwiebelscheibe auf die Fußsohle gebracht – genau auf die Reflexzonen der Bronchien, der Lymphe und der Lunge.
Die Reflexzone befindet sich auf der Fußsohle unter den Zehen. Die Zwiebelscheibe wird aufgelegt und mit einer Mullbinde fixiert, Socken drüber und ab ins Bett – das Ganze sollte am besten über Nacht wirken. Ja, das klingt alles andere als wohlriechend, ist aber äußerst wirksam.
Bei Ohrenschmerzen hilft eine gehackte Zwiebel, eingewickelt in ein Taschentuch und dann hinter das Ohr gelegt, wo sich der Mastoid (das knöcherne Hinterhaupt) befindet. Mit einem Stirnband oder einer Mütze kann man die Zwiebel fixieren. Die Zwiebel hat eine antientzündliche Wirkung.
Ein weiteres Hausmittel bei Entzündungen, bei Husten und Halsschmerzen ist der Zwiebelsaft/Zwiebelsirup.
Das ansteigende Fußbad
Gerade das ansteigende Fußbad ist eine gute Unterstützung, wenn sich eine Erkältung anbahnt. Bei dieser Variante wird die Wassertemperatur immer mehr durch Zugabe von heißem Wasser gesteigert.
Dieses Hausmittel wärmt den ganzen Körper und regt die Durchblutung an, auch in Hals und Rachen. Damit wirkt es der beginnenden Entzündung entgegen.
Zuerst wird ein passendes Gefäß mit 35 Grad warmem Wasser gefüllt. Die Füße müssen dabei bedeckt sein. In den nächsten zehn Minuten wird immer wieder heißes Wasser dazugegeben bis letztendlich eine Temperatur von circa 41 Grad erreicht ist. Hilfreich ist hier ein Wasserkocher. Bei dieser Temperatur verweilen Sie noch 5 Minuten im Fußbad. Danach tupfen Sie die Füße ab und halten sie mit dicken Socken warm. Ausruhen ist jetzt Pflicht!
Das Senfmehl Fußbad
Dieses Senfmehl-Fußbad ist ein absolutes Geheimrezept bei Nebenhöhlenentzündung und Erkältung. Außerdem wirkt es hervorragend bei Migräne und Kreislaufproblemen.
Füllen Sie ein geeignetes Gefäß mit warmem Wasser, sodass beide Füße bedeckt sind. Lösen Sie zwei Esslöffel voll Senfmehl darin auf und achten Sie darauf, dass die Temperatur nicht über 40 Grad Celsius steigt.
Setzen Sie sich nun entspannt auf einen Stuhl und bringen Sie die Füße ins Wasser. Bedecken Sie das Gefäß mit einem Handtuch, denn die ätherischen Dämpfe können die Schleimhäute der Augen reizen.
Die Badezeit beträgt maximal fünf Minuten. Fangen Sie mit zwei, drei Minuten an und achten Sie dabei auf Ihre Haut. Wenn diese zu starke Rötung annimmt oder zu brennen beginnt, beenden Sie das Bad sofort.
Bei kleinsten Verletzungen an den Füßen ist das Bad kontraindiziert. Nach dem Bad werden die Füße abgewaschen, abgetupft und ebenso wie beim normalen Fußbad in dicke Socken gepackt – auch hier ist danach Ruhezeit nötig.
Ein Einreiben der Füße mit Mandel- oder Ringelblumenöl wirkt dem Reiz des Senfmehls entgegen.
Inhalieren
Inhalieren ist ein altbewährtes Hausmittel, das bei Entzündungen im Halsbereich, in den Nebenhöhlen und auch in den Bronchien eine wahre Wohltat ist. Alles, was Sie dazu brauchen, ist eine große Schüssel, ein großes Handtuch, heißes Wasser und Beigaben wie Salz oder Kräuter.
Ätherische Öle können beim Inhalieren ebenfalls verwendet werden, wobei hier Vorsicht geboten ist, da sie die Schleimhäute reizen können.
Füllen Sie das Gefäß mit heißem Wasser und geben Sie Salz hinzu – ein bis zwei Esslöffel. Das Salz muss sich unbedingt komplett auflösen. Setzen Sie dann den Kopf über das Gefäß und legen Sie ein Handtuch darüber. Das Wasser sollte nicht zu heiß sein.
Eine andere Variante ist das Inhalieren mit Kräutern. Dazu einfach einen gehäuften Esslöffel voll Kamillenblüten oder etwas getrockneter Thymian oder Spitzwegerich in das heiße Wasser geben. Inhalieren Sie dann etwa fünf bis zehn Minuten. Danach das Gesicht gut abtrocknen. Auf keinen Fall nach draußen gehen, sondern sich im Warmen aufhalten.
Cranberrysaft
Cranberrysaft ist ein Muss für alle, die anfällig für Blasenentzündungen sind. Der Muttersaft ist dabei die erste Wahl, denn er enthält alle guten Stoffe. Klar, Cranberrysaft ist extrem sauer, aber er hilft. Die Cranberrys haben eine keimtötende, also antientzündliche Wirkung.
Apfelessig
https://www.heilpraxisnet.de/hausmittel/apfelessig-anwendung-und-wirkung/ ist ein echtes Multitalent, auch bei Entzündungen. Man kann ihn innerlich und äußerlich anwenden. Äußerlich bei Insektenstichen, als Umschlag bei Schwellungen und Gelenkschmerzen, innerlich zur Steigerung der Abwehr und bei Blasenentzündungen.
Einfach einen Teelöffel bis einen Esslöffel mit circa 200 ml lauwarmem Wasser verrühren und schluckweise trinken. Apfelessig kann auch bei Fieber angewendet werden, indem man ihn mit Wasser mischt und Baumwollsocken oder Baumwolltücher tränkt, die anschließend als “Wadenwickel” dienen.
Gewürze
Eine Vielzahl an Gewürzen wirkt gegen Entzündungen. Hier ein paar Beispiele an Gewürzen, die mit Sicherheit in den meisten Haushalten vorhanden sind:
- Kurkuma,
- Ingwer,
- Gewürznelken,
- Kreuzkümmel,
- Koriander,
- Muskatnuss und
- Basilikum.
Darüber hinaus gibt es noch viele andere.
Kurkuma
Kurkuma ist mittlerweile in bald jede Küche eingezogen. Nicht nur als Gewürz, sondern auch in der Naturheilkunde wird Kurkuma hochdosiert in Kapseln bei Entzündungen angewandt.
Als Hausmittel ist es ebenfalls bestens geeignet, insbesondere in Form der sogenannten goldenen Milch. Dieses Mischung enthält eine geballte Ladung an wirksamen Inhaltsstoffen wie Kurkuma, Ingwer, Zimt und schwarzem Pfeffer – perfekt zur Behandlung von Entzündungen.
Sie kann kalt, aber auch warm getrunken werden.
Hier ein einfaches Rezept:
- ein Esslöffel gutes Kurkumapulver aus dem Bioladen,
- ein kleines Stück geschälten Ingwer,
- eine Prise Muskatnuss,
- eine Prise gemahlener schwarzer Pfeffer (dieser ist besonders wichtig, um die Wirkung des Kurkuma zu unterstreichen),
- ein viertel Teelöffel Zimt,
- ein viertel Teelöffel Kokosöl,
- Süßungsmittel: Honig oder Agavendicksaft und
- 350 Milliliter Milch oder eine Milchalternative.
Die Zutaten werden in einem Smoothie-Maker schaumig verrührt. Wer mag, wärmt die goldene Milch noch in einem Topf vorsichtig auf.
Basilikum
Basilikum kann dabei helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Basilikum enthält eine ganze Reihe von bioaktiven Verbindungen, zum Beispiel Eugenol, Rosmarinsäure und Flavonoide.
Diese wirken entzündungshemmend, zum Beispiel bei Entzündungen im Magen-Darm-Trakt, bei Erkältungen oder bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
Eine besonders angenehme und effektive Methode, diese entzündungshemmenden Eigenschaften zu nutzen, ist die Zubereitung von Basilikumtee. Dafür einfach frische oder getrocknete Basilikumblätter in heißem Wasser (5–10 Minuten) ziehen lassen und dann abseihen.
Verschiedene Kräuter mit antientzündlicher Wirkung
Die nachfolgende Liste ist nur ein Bruchteil dessen, was es an Kräutern gibt, die antientzündlich wirken. Hier war das Augenmerk auf Kräuter, die in dem einen oder anderen Haushalt vielleicht bereits vorhanden sind:
- Brennnesselblätter (als Tee bei Blasenentzündungen, äußerlich als Kompresse
bei Gelenkbeschwerden), - Ringelblumenblüten (als Tee bei Magen-Darm-Infekt),
- Spitzwegerich und Thymian (als Hustentee),
- Ingwer (als Tee bei Halsschmerzen, Husten und zur Abwehrsteigerung),
- Kamillenblüten (bei Magen- und Darmbeschwerden, aber auch zum Gurgeln und bei Zahnfleischentzündungen. Mundspülen gegen Halsschmerzen) und
- Basilikum (als Tee bei Halsschmerzen, bei Darmbeschwerden und bei Fieber sowie als ätherisches Öl zum Betupfen von Insektenstichen).
Zusammenfassung
Es gibt jede Menge Hausmittel gegen Entzündungen. Die Listen können jederzeit erweitert werden. Wichtig ist, dass es sich hier nur um Hausmittel handelt – für leichte Beschwerden oder als Begleitung bei einer schon begonnenen Behandlung.
Gerade bei ersten Anzeichen von Beschwerden können Hausmittel den Körper unterstützen. Wenn die Symptome allerdings schlimmer werden oder länger anhalten, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen. (sw)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Prof. Dr. Glaeske, Gerd: Kräuter und Gewürze, Vortrag in Obernkirchen, 2019, BKK24
- Ute Baumgärtner, Brigitte Merk et al: Wickel und Auflagen (Pflegepraxis), Thieme, 2014
- Andrew Chevallier: Das große Lexikon der Heilpflanzen, 2017, Dorling Kindersley Verlag GmbH
- Eva Marbach: Heilkräuter Hausapotheke: Die wichtigsten Heilpflanzen für die Anwendung zu Hause, 2010, Eva Marbach Verlag
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.